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LÖSCHBOOT 1

OBJ-Dok-nr.: 00005671




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Nord
Stadtteil:
Vegesack
Ortsteil:
Grohn
Straße:
Am Vegesacker Hafen
Denkmaltyp:
Feuerlöschboot
Eintragung:
2023
Listentext:
Am Vegesacker Hafen, LÖSCHBOOT 1, 1941 von der Pahl Werft (2023)
Baugeschichte:
1941 Herstellung in der Werft August Pahl, Hamburg-Finkenwerder°
1941 - 1945 Marinestützpunkt Wilhelmshaven, Marinearsenal°
ca. 1950 - 1995 Berufsfeuerwehr Bremerhaven, danach Außerdienststellung°
1996 - 2007 Museumshafen Bremerhaven°
2007 - Vegesacker Hafen (Museumsschiff)
Kurzbeschreibung:
Das LÖSCHBOOT 1 wurde 1941 in der Werft August Pahl (Pahlwerft) in Hamburg-Finkenwerder im Auftrag der NS-Kriegsmarine für den Einsatz im Marinestützpunkt Wilhelmshafen gebaut.°
Der Werftbesitzer Rudolf Pahl jun. strukturierte seinen Betrieb ab 1937 zu einer Spezialwerft um, die vornehmlich Seenotkreuzer, Kranken- und Feuerlöschboote baute. Die Spezialisierung erwies sich als sehr profitabel, denn damit reagierte Pahl auf den Umstand, dass nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten mit dem Aufrüsten der Kriegsmarine auch der Bedarf an Arbeitsbooten in den deutschen Häfen konstant anstieg. 1941 liefen in der Pahlwerft (neben anderen Auftragsarbeiten) drei baugleiche Feuerlöschboote für die Kriegsmarine vom Stapel, zu denen auch das LÖSCHBOOT 1 (Baunummer 232) zählt. Sie gehörten zu den ersten Booten aus der Pahlwerft, die mit einem elektronischen Maschinentelegrafen ausgestattet waren, mit dem das Motorgetriebe direkt vom Steuerstand aus angesteuert werden konnte. Während der Verbleib der Schwesternschiffe (Baunummern und 231 und 236) heute unbekannt ist, gelangte das LÖSCHBOOT 1 nach Kriegsende in den Besitz der US-Armee, die es nach Bremerhaven verbrachte.°
Die hohe geschichtliche Bedeutung ergibt sich u.a. aus der Tatsache, dass es sich dabei um einen Vertreter einer Bootsgattung handelt, die in den großen Hafenanlagen und in der Binnenschifffahrt bis heute unverzichtbar ist. Die Wasserfahrzeuge der Feuerwehr leisten seit ihrer Einführung gegen Ende des 19. Jahrhunderts einen wichtigen Beitrag zur Brandbekämpfung und damit für die Sicherheit des Hafenbetriebs. Als technikgeschichtliches Denkmal besitzt das Feuerlöschboot darüber hinaus aufgrund seines außerordentlich guten Erhaltungszustands Seltenheitscharakter. Neben kleineren, für den kontinuierlichen Betrieb erforderlichen Veränderungen ist der Umbau des Ruderhauses der einzige große Eingriff in die Substanz von 1941. Die bauzeitliche Bootstechnik und -konstruktion haben sich bis heute beinahe vollständig erhalten.
Epoche:
Zweiter Weltkrieg
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1941
Sozietät:
Ausführung
  Sozietät Name:
August Pahl, Hamburg-Finkenwerder (Pahlwerft)
  Sozietät Funktion:
Werft
Sozietät:
Bauherr
  Sozietät Name:
Kriegsmarine
Quelle:
Informationen des Schiffervereins Rekum und Umgegend von 1919 e. V.
Lit.-Kurztitel:
Gihl, Manfred, Braun, Harry: Feuerwehr im Hafen. Die Geschichte der Hamburger Feuerlöschboote (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums, Bd. 28), 1991
Lit.-Kurztitel:
Ostersehlte, Christian: Feuerlöschboot 1 aus Bremerhaven =°
Heimat Nordseeküste 65 (2012)
  Stelle:
70-72
Lit.-Kurztitel:
Ostersehlte, Christian: Bremens schwimmende Feuerwehr =°
Bremisches Jahrbuch 69 (1990)
  Stelle:
89-132