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Grabstätte Freise

OBJ-Dok-nr.: 00005653




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Nord
Stadtteil:
Vegesack
Ortsteil:
Grohn
Straße:
Steingutstraße ..
Denkmaltyp:
Grabmal & Gruft
Eintragung:
2023
Listentext:
Steingutstraße, Grabstätte Freise auf dem Grohner Friedhof, um 1930 (siehe Gesamtanlage Steingutstraße) (2023)
Kurzbeschreibung:
Mit der Gründung des neuen evangelischen Pfarrbezirks St. Michael in Bremen-Grohn und der Errichtung der Kirche 1906 ging auch die Einrichtung des Friedhofs einher. Er wurde nach den Plänen des Garteningenieurs Friedrich Garbers angelegt und 1907 eingeweiht. Es war zunächst jedoch nur der südliche Teil des Grundstücks für die Anlage von Gräbern erschlossen und mit einem Wegenetz nach Garbers' Plan versehen worden. Der Haupteingang befand sich ursprünglich im Süden und wurde 1938 an die Westseite der Friedhofsanlage versetzt. Das Portal orientiert sich mit seinen massiven, oben abgerundeten Sandsteinpfosten und den schmiedeeisernen Torflügeln mit schneckenförmigen Verzierungen gestalterisch an der Einfriedung von St. Michael.° Am südlichen Rand der Friedhofsanlage befindet sich die Gruft der Familie Freise. Karl August Otto Freise (1872 - 1952) war ab 1902 Direktor der Actiengesellschaft Norddeutsche Steingut und ließ die Grabstätte vermutlich in den 1930er Jahren errichten. Es handelt sich um das einzige Bauwerk seiner Art auf dem Friedhofsgelände. Der eingeschossige, rote Backsteinbau ist auf quadratischem Grundriss gebaut und mit einem biberschwanzgedeckten Zeltdach versehen. Sein unterer Teil ist in das Erdreich eingelassen, während der obere Bereich oberirdisch liegt, ohne jedoch einen zusätzlichen Raum für die Andacht zu beinhalten, der für ein Mausoleum typisch wäre. Im Inneren befindet sich ein Raum, der als Grabkammer dient und mit zwei Keramiksesseln ausgestattet ist. Diese Sessel sowie zwei dazugehörige keramischen Kranzhalter sind mit ihrer Konstruktion aus einzelnen, speziell geformten und kunstvoll glasierten Keramikbauteilen bemerkenswerte Beispiele hoher Handwerkskunst. Nach heutigem Wissensstand sind keine gestalterischen Vorbilder oder vergleichbaren Objekte bekannt. Es ist zu vermuten, dass es sich dabei um eine Sonderanfertigung für Direktor Freise handelt, die er bei seiner eigenen Firma in Auftrag gegeben hatte. Sie besitzen daher über ihre künstlerische Bedeutung hinaus auch einen Seltenheitswert.°
Die Anlage des Friedhofs war für die Grohner Kirchengemeinden ein wichtiger Schritt, da Bestattungen nun vor Ort und in der Nähe der Verbliebenen stattfinden konnten. Die Anlagengeschichte ist daher eng mit der Gemeindegeschichte und den sich wandelnden Anforderungen verbunden. Während der nördliche Teil bereits verändert ausgeführt wurde, ist das der Anlage zugrundeliegende künstlerische Gestaltungskonzept im südlichen Teil noch ablesbar. Insbesondere die dekorativen Zierkirschenalleen verleihen der Friedhofsanlage, die zur Bauzeit außerhalb des Ortes im freien Feld gelegen war, eine formelle Struktur und urbane Einbindung.
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1930 um
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Freise, Karl August Otto
  Funktion:
Generaldirektor der Norddeutschen Steingut

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