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Silberwarenfabrik M. H. Wilkens & Söhne

OBJ-Dok-nr.: 00005408




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Ost
Stadtteil:
Hemelingen
Ortsteil:
Hemelingen
Straße:
An der Silberpräge 5
Godehardstraße 5
Hemelinger Bahnhofstraße & Osenbrückstraße
Denkmaltyp:
Fabrik
Eintragung:
2022
Listentext:
An der Silberpräge 5, Silberwarenfabrik M. H. Wilkens & Söhne, ab 1858 (2022)
Kurzbeschreibung:
Die bis heute in ihrer ursprünglichen Funktion genutzte Silberwarenfabrik in Bremen-Hemelingen produziert seit ihrer Eröffnung durch die Firma M. H. Wilkens & Söhne im Jahr 1859 silberne und versilberte Bestecke, Tafelgeräte und Kleinwaren. Der Familienbetrieb entwickelte sich von einem kleinen Handwerks- zu einem industriell produzierenden Großbetrieb und gehörte vor dem Ersten Weltkrieg zusammen mit dem Bremer Konkurrenzunternehmen Koch & Bergfeld zu den größten Silberwarenherstellern Deutschlands.°
Vorläufer der Silberwarenfabrik war ein im Jahr 1810 in der Bremer Altstadt eröffnetes Goldschmiedegeschäft des Firmengründers Martin Heinrich Wilkens (1782-1869). Mit der Unterstützung seiner Söhne baute er den Handwerksbetrieb zu einer industriell arbeitenden Prägeanstalt aus, die ab etwa 1844 den Namen "M. H. Wilkens & Söhne" trug. Um die Besteckproduktion erweitern zu können, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts der Bau einer neuen Fabrikanlage außerhalb der Landesgrenzen von Bremen beschlossen, die ab 1859 in Betrieb genommen werden konnte.°
Als 1868 die Entscheidung zur Verlegung der Korpuswaren-Produktion nach Hemelingen fiel, entstand ein weiteres Produktionsgebäude, die sogenannte "Neue Fabrik". Durch diesen Neubau konnten nun alle Produktionsbereiche an einem Standort vereint werden. Bis zur Jahrhundertwende folgten weitere Baumaßnahmen, von denen die Errichtung ausgedehnter Fabrikhallen mit Oberlicht im Jahr 1897 zu den umfangreichsten Vorhaben gehörte. Um 1900 wurde nach einem Entwurf des Architekten Diedrich Bollmanns (1875-1935) entlang der Hemelinger Bahnhofsstraße eine repräsentative Schaufassade mit einem weithin sichtbaren Eckturm errichtet, welcher eine bauliche Besonderheit darstellt.°
Die historistischen Shedhallen bilden zusammen mit dem ehemaligen Werkstattbau eine bauliche Einheit, die die Expansionsgeschichte des Unternehmens von seinen Anfängen bis zur frühen Nachkriegszeit dokumentiert. Trotz der verschiedenen, durch die kontinuierliche Nutzung bedingten Einbauten und Hinzufügungen sind diese Bauteile als ein sprechendes Zeugnis der Betriebsgeschichte des bis heute in seiner ursprünglichen Funktion genutzten Bremer Traditionsunternehmens von einer kleinen Manufaktur zu einer der größten Silberwarenfabriken Deutschlands anzusehen.
Epoche:
Historismus
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
ab 1858
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Bollmann, Diedrich
  Funktion:
Architekt
  Dauer:
um 1900
  Kommentar:
Schaufassade entlang der Hemelinger Bahnhofstraße
Lit.-Kurztitel:
Fellmann, Lena: 200 Jahre Wilkens Bremer Silberwaren. Zur Geschichte eines bremischen Familienunternehmens, in: Bremisches Jahrbuch Band 89, Bremen 2010
  Stelle:
167-229
Lit.-Kurztitel:
Fellmann, Lena: Wilkens Bremer Silberwaren. Chronik eines Traditionsunternehmens (Manuskript), 2010
  Stelle:
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Lit.-Kurztitel:
Geschichte der Gründung des Geschäfts und seiner Entwicklung in den 100 Jahren seines Bestehens (Festschrift), Bremen 1910
  Stelle:
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Lit.-Kurztitel:
Jacob Blankenburg, Chronik der Firma M. H. Wilkens & Söhne von 1810 - 1897 (Manuskript), Hemelingen 1898, Privatdruck
  Stelle:
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