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Verkehrsturm & Kirkeby-Turm

OBJ-Dok-nr.: 00005290




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Mitte
Stadtteil:
Mitte
Ortsteil:
Altstadt
Straße:
Domsheide & Balgebrückstraße
Denkmaltyp:
Plastik & Verkehrsturm
Eintragung:
2019
Listentext:
Domsheide, Verkehrsturm, 1988 von Per Kirkeby (2019)°
Balgebrückstraße
Kurzbeschreibung:
Der prägnante monumentale Verkehrsturm auf der Domsheide im Zentrum Bremens, nach seinem Schöpfer auch Kirkeby-Turm genannt, entstand 1988 nach Entwürfen des weltbekannten dänischen Künstlers Per Kirkeby (1938-2018), des prominentesten dänischen Vertreters der Gegenwartskunst. Kirkeby, der promovierter Geologe war, wandte sich nach seinem Geologiestudium in Kopenhagen zu Beginn der1960er-Jahre der bildenden Kunst zu. Kirkeby war sehr vielseitig und beschäftigte sich u.a. mit Happenings, Filmen, Malerei und Plastik.°
Der Verkehrsturm an der Domsheide gehört zur Gattung der minimalistisch-spielerischen Backsteinskulpturen, die in Kirkebys Oeuvre einen bedeutenden Raum einnimmt und 1973 mit der Skulptur "Huset" (Das Haus) erstmals auch den Außenraum besetzte. Innerhalb dieses Spezialoeuvres hat der Verkehrsturm eine wichtige Sonderposition inne als erste Backsteinskulptur Kirkebys mit einer konkreten Nutzfunktion: Der charakteristische Hybrid zwischen Architektur und Skulptur diente von 1988-2009 als Verkehrsleitzentrale der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) auf dem unübersichtlichen zentralen Knotenpunkt des öffentlichen Personenverkehrsnetzes in der Bremer Innenstadt, bis moderne elektronische Steuerungstechnik seine ursprüngliche Funktion übernahm.°
Die Backsteinplastik aus naturrotem Ziegelstein besteht aus einem quadratischen Sockel von 5 x 5 Metern Flächenmaß und 4 Metern Höhe mit eingezogenen Ecken - dessen Grundriss auch als griechisches Kreuz beschrieben werden kann - und vier rundbogigen Nischen samt eingestellten Pfeilern sowie einem schlanken oktogonalen Turmaufsatz mit ansteigenden hohen Rundbogenfenstern, die der allseitigen Überblickbarkeit des Platzes aus dem ehemaligen Steuerstand dienen. Der obere Abschluss des Turmaufsatzes wird von vier schlanken schießschartenartigen Öffnungen markiert, die Assoziationen an einen mittelalterlichen Wehrbau aufkommen lassen. Der Turm zeigt in weiterem Sinne Bezüge zur Postmoderne.
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1988
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Kirkeby, Per
  Funktion:
Künstler
Sozietät:
Bauherr
  Sozietät Name:
Senator für Kultur
  Sozietät Kommentar:
Programm "Kunst im öffentlichen Raum"
Lit.-Kurztitel:
Borgmann, Verena: Backsteine, Bronzen, Bildideen. Per Kirkeby im Vergleich mit Bernhard Hoetger und Paula Modersohn-Becker =°
Borgmann, Verena (Hg.): Per Kirkeby. Werke aus dem Louisiana Museum of Modern Art, Ausst. Kat. Museen Böttcherstraße, Bremen 2016
  Stelle:
8-25
Lit.-Kurztitel:
Granath, Olle: Per Kirkeby - einen Raum schaffen, Hellerup 1990
  Stelle:
..
Lit.-Kurztitel:
Per Kirkeby - Das bekannte Unbekannte =°
Stegmann, Markus: Architektonische Skulptur im 20. Jahrhundert. Historische Aspekte und Werkstrukturen, Tübingen 1995
  Stelle:
143-150
Lit.-Kurztitel:
Smerling, Walter (Hg.): Per Kirkeby. Maler, Forscher, Bildhauer, Poet, Köln 2012
  Stelle:
..
Lit.-Kurztitel:
Welterbeantrag: Das Rathaus und der Roland am Marktplatz in Bremen, Bremen o.J. (2003)
  Stelle:
157