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Landgut Marwede, Park und Ausstattung

OBJ-Dok-nr.: 00003617




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Ost
Stadtteil:
Oberneuland
Ortsteil:
Oberneuland
Straße:
Oberneulander Landstraße 27 & 29
Denkmaltyp:
Landgut & Park
Eintragung:
2016
Listentext:
Oberneulander Landstraße 27-29, Klinik Hohenkamp, Gutspark mit Ausstattung an Statuen und Zierelementen, um 1800, Veränderungen 1922-1924 und um 1955 (2016) (siehe Denkmalgruppe Oberneulander Landstraße 27-29)
Kurzbeschreibung:
Das Areal des späteren Landgutes Marwede war bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts als separates Grundstück vom Hodenberg abgetrennt worden. 1796 hatte es Dr. Gottfried Wagner, Pastor an St. Ansgarii, erworben. Aus dem späten 18. Jahrhundert, aus der Zeit nach der Zugehörigkeit zum Hodenberg, jedoch vor dem Kauf des Grundstücks durch Wagner, stammt ein kostbarer oktogonaler Gartenpavillon des Spätbarocks an der Grundstücksgrenze zur Landstraße. Marwede errichtete 1922-1924 sein Landhaus inmitten eines bereits bestehenden Parks in landschaftlicher Gestaltung, der gleichzeitig, wohl unter Schröder, prägend durchgeformt wurde, aber auch mit dem Neubau des Erweiterungstraktes in den 1950er-Jahren nochmals eine Überarbeitung erfuhr, als die Hauptachse eines symmetrischen Rosengartens auf den Tordurchlass des Verbindungstraktes zwischen Kern- und Erweiterungsbau orientiert wurde. Der Park weist im Baumbestand noch einige Relikte aus der Zeit vor Entstehung des Landgutes Marwede auf: zwei Alleefragmente, Restbäume einer alten Eichenallee, den vorderen Grundstücksteil zwischen Landhaus und Landstraße parallel zu Letzterer querend, und eine an der rechten Grundstückseite in die Tiefe führende jüngere Lindenallee am Grenzgraben zum Hodenberg.°
Zum Park gehören als Ausstattung diverse Statuen und Zierelemente unterschiedlichen Alters:°
- Ein Paar Kinderfiguren aus Sandstein, etwa Mitte des 18. Jahrhunderts, gekleidet als Kavalier und Dame im Rokokokostüm, auf jüngeren barockisierenden Balustraden in Kontraposition aufgestellt vor dem Landhaus Marwede mit Bezug auf dessen Mittelrisalit und den Verlauf der ehemaligen Eichen-Querallee, an deren hausseitiger Wegeflanke°
- Ein barockisierender Sandsteinsockel in gleicher Machart wie die zuvor beschriebenen Balustraden und diesen gegenüberstehend, mit jüngerem Sonnenuhr-Aufsatz und in Ausrichtung auf die Mittelachse des Hauses Marwede an der straßenseitigen Wegeflanke der ehemaligen Eichen-Querallee postiert°
- Eine reich reliefierte Säule mit figürlichen Darstellungen (lautespielender Engel, Masken etc.), um 1600, an der rückwärtigen Terrasse des Haupthauses, kombiniert mit einem niedrigem Mäuerchen und einem schmiedeeisernen (Rank-) Gitter; zur Säule und Balustrade ursprünglich arrangiert ein stark verwitterter wappenhaltender Löwe, um 1600, inzwischen abgängig°
- Sandsteinstatue der sog. Musica, weibliche Figur mit Saiteninstrument (gelegentlich auch als Apoll gedeutet), etwa Mitte des 18. Jahrhunderts, in der Durchfahrt des Hofmeierhauses- Sandsteinstatue eines gerüsteten Kriegers, sog. Mars, um 1600, im Parkbereich zwischen dem Hofmeierhaus und dem Hauptgebäude°
- Werkstein-Figur eines Knaben mit Hund, rechts vom Haupteingang des Hauptgebäudes, 1. Viertel des 20. Jahrhunderts°
- Brunnenbecken mit Rosengehänge, offenbar auf Entwurf von R. A. Schröder zurückgehend und wahrscheinlich der Gartengestaltung der Marwede-Zeit zugehörig, heute im Rondell des Rosengartengebildes der 1950er-Jahre postiert
Epoche:
Zwischenkrieg
Stil:
Konservativ 20er
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1922-1924
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Marwede, Hermann
Quelle:
Manuskript (?)
  Stelle:
Landesamt für Denkmalpflege, Mappe 144
Lit.-Kurztitel:
Dehio Bremen/Niedersachsen 1992
  Stelle:
57
Lit.-Kurztitel:
Denkmaltopographie Oberneuland 1984
  Stelle:
48
Lit.-Kurztitel:
Dettmann, Gerd: Bremische Steinbildhauer des 18. Jahrhunderts =°
Jahresschrift des Focke-Museums Bremen 1929
  Stelle:
113, 119-120