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Speicher A des Handelshafens & Nordsee-Hauptverwaltung

OBJ-Dok-nr.: 00003122




Stadt:
Bremerhaven
Bezirk:
Süd
Stadtteil:
Geestemünde
Ortsteil:
Geestendorf
Straße:
Klußmannstraße 3
Denkmaltyp:
Verwaltungsgebäude
Eintragung:
2020
Listentext:
Klußmannstraße 3, Speicher A des Handelshafens, 1857-1862, Umbau 1933 als Hauptverwaltung der Dampffischerei-Gesellschaft Nordsee (2020)
Baugeschichte:
1945 Wiederaufbau der Betriebsanlagen durch die Arbeitsgemeinschaft Rudolf Lodders und Bernhard Hermkes, Hamburg (Netzhalle, Holz- und Rollenlager, Material- und Zolllager, Zimmerei, Kupferschmiede); dabei auch "Innerer Ausbau der Socialräume und der Verwaltung im Verwaltungsgebäude" (nicht ausgeführt)°
Genehmigung für "Vorschlag A"°
1948 kommen Entwürfe des Architekturbüros Schumacher, Düsseldorf zur Ausführung, Örtliche Bauleitung Dipl.-Ing Tappe
Kurzbeschreibung:
Von den ehemals zahlreichen Hochseefischereiunternehmen, die den erfolgreichen Aufstieg des Fischereihafens einst entscheidend mitbestimmt hatten, ist heute nur noch die 1896 gegründete Deutsche Dampffischerei-Gesellschaft "Nordsee" in Bremerhaven präsent. Obwohl das Bremer Unternehmen seinen Hauptsitz lange Zeit im oldenburgischen Nordenham hatte, betrieb es schon 1909 eine große Zweigniederlassung am Geestemünder Fischereihafen und ließ einen großen Teil der Dampfer dort anlaufen und abfertigen. Die von einer Gruppe Bremer Reeder auf Initiative von Adolf Vinnen gegründete "Nordsee" war von Beginn an nicht nur eine Fangflotte, sondern auch eine Absatzorganisation. Sie leistete Pionierarbeit beim Aufbau von Verkaufsgeschäften im Landesinneren, um dort die notwendigen Absatzmärkte erschließen. Das erste Fischspezialgeschäft in der Art, wie wir es heute kennen, entstand 1901 in Bremen.°
Die Dampffischerei "Nordsee" gehörte schon seit ihrer Gründung, durch Übernahmen bestehender Geschäfte in Geestemünde und den Aufbau eines eigenen kleinen Fischereihafens mit Versandbahnhof in Nordenham, zu den großen Reedereien an der Wesermündung. Seit 1928 wuchs die Gesellschaft jedoch zu einem Konzern heran: Erst wurde 1928 die Cuxhavener Hochseefischerei AG mit nicht weniger als 74 Schiffen übernommen, ein Jahr später dann mit der Hochseefischerei Bremerhaven AG fusioniert. Wiederum nur ein Jahr danach wurden auch die Hansa Hochseefischerei AG, die Altonaer Hochseefischerei AG und die Wietling AG von der "Nordsee" übernommen. Der Hochseefischerei-Konzern verfügte zum Jahresbeginn 1932 über 171 Fischdampfer, das war die Hälfte der deutschen Fangflotte.°
Für die "Nordsee" hatte es sich zunehmend als unwirtschaftlich erwiesen, die in Nordenham beheimateten Dampfer, welche zum allergrößten Teil ihren Fang im Fischereihafen Wesermünde landeten, hier nicht ausrüsten zu können. Also suchte das Unternehmen nach einer Möglichkeit, seinen Hauptsitz in das damalige Wesermünde zu verlegen. Die neuen Kajenflächen im Fischereihafen II reichten jedoch für dieses Vorhaben nicht aus. Erst das Angebot, Flächen im alten, 1857-1862 erbauten Handelshafen in Erbpacht zu erhalten, führten 1931 zum Abschluss eines Vertrages und schließlich 1933 zur Verlegung der Nordsee-Hauptverwaltung von Bremen und der Reedereiabteilung von Nordenham an den neuen Standort.
Epoche:
Historismus & Zwischenkrieg
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1857-1862
Art Dat.:
Umbau
  Num.-Dat.:
1934
Art Dat.:
Wiederaufbau
  Num.-Dat.:
1947
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Vogel, Emil
  Rank:
Regierungsbaumeister
  Kommentar:
Baubüro der "Nordsee"
Lit.-Kurztitel:
---
Lit.-Kurztitel:
100 Jahre Nordsee, Jubiläumsschrift zum 100 jährigen Bestehen der Nordsee GmbH am 23. April 1996, o.O., o.J.
  Stelle:
..
Lit.-Kurztitel:
Brandes, Wilhelm (Hrsg.): "Nordsee". Geschichten über die größte deutsche Fischdampfer-Reederei, Bremen 1998
  Stelle:
..
Lit.-Kurztitel:
Flügel, Heinrich: Der Fischereihafen in Bremen und seine weitere Entwicklung =°
Jahrbuch der Hafenbautechnischen Gesellschaft 38 (1983)
  Stelle:
89
Lit.-Kurztitel:
Höver, Otto: Deutsche Hochseefischerei, Oldenburg 1936
  Stelle:
148-150
Lit.-Kurztitel:
Janowitz, Axel: Der Geestemünder Handelshafen 1850-1930 =°
Bickelmann, Hartmut (Hrsg.): Bremerhavener Beiträge zur Stadtgeschichte Bd. III, Bremerhaven 2001
  Stelle:
9-90
Lit.-Kurztitel:
Kiedel, Klaus-Peter: "Nordsee" Deutsche Hochseefischerei GmbH =°
Bremerhaven. Ein hafengeschichtlicher Führer, Bremerhaven 1980
  Stelle:
102-105
Lit.-Kurztitel:
Logbuch 1896-1971. 75 Jahre Nordsee, Festausgabe der "Nordsee"-Nachrichten zum 75 jährigen Bestehen der "Nordsee" Deutsche Hochseefischerei GmbH am 23. April 1971, Bremen 1971
  Stelle:
..
Lit.-Kurztitel:
Müller-Waldeck, E.W.: 40 Jahre "Nordsee". Nordsee Deutsche Hochseefischerei Bremen-Cuxhaven Aktiengesellschaft, Hamburg o.J. (1936)
  Stelle:
..
Lit.-Kurztitel:
Peters, Dirk J. : Der wichtige Schritt zum Spezialhafen =°
Petersen, Claus (Red.): 100 Jahre Fischereihafen Bremerhaven. Rückblick, Einblick, Ausblick, Bremerhaven 1996
  Stelle:
9-45, hier: 31-32 (Abbildung Richtfest 1947)
Lit.-Kurztitel:
Peters, Dirk J.: Technische Bauten des Fischereihafens in Bremerhaven =°
Deutsches Schiffahrtsarchiv 6 (1983)
  Stelle:
243-263, Abb. S. 257 (seitenverkehrt)
Lit.-Kurztitel:
Schwartz, Uwe: Denkmale im Fischereihafen Bremerhaven =°
Denkmalpflege in Bremen, Heft 7, Bremen 2010
  Stelle:
22-38
Lit.-Kurztitel:
Vogel: Ausbau des Hafens Wesermünde =°
Jahrbuch der Hafenbautechnischen Gesellschaft 14 (1934/35)
  Stelle:
54-65