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Schule (Bremen Stromer Landstraße 26a)

OBJ-Dok-nr.: 00002613




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Süd
Ortsteil:
Strom
Straße:
Stromer Landstraße 26a
Denkmaltyp:
Schule
Eintragung:
2020
Listentext:
Stromer Landstraße 26a, Landschule Strom, 1909-1910 von Max Fritsche (2020)
Kurzbeschreibung:
Die Landschule Strom entstand zwischen 1909 und 1910 nach Entwürfen des Baumeisters Max Fritsche als einer der letzten Schulneubauten in den ehemals selbstständigen Gemeinden des Bremer Umlands. Sie verfügte ursprünglich über zwei Klassenräume und eine Lehrerwohnung und wird seit der Schulreform im Jahr 1977 als Grundschule geführt.°
Bei dem hervorragend erhaltenen Bauwerk handelt es sich um ein bedeutendes heimatgeschichtliches Zeugnis der erst 1945 nach Bremen eingemeindeten Ortschaft Strom und zugleich um ein wichtiges Dokument der Entwicklung des Bremer Volksschulbaus im Allgemeinen. Ihre funktionale Gestaltung erfüllt vorbildlich die zu ihrer Erbauungszeit an Schulneubauten gestellten Anforderungen hinsichtlich großzügiger Raum- und Lichtverhältnisse. Neben ihrer Funktionalität muss auch die baukünstlerische Gestaltung der Schule besonders hervorgehoben werden. Während der bremische Schulbau bis zum Ende des 19. Jh. vor allem vom historistischen Stil der Hannoverschen Schule geprägt wurde, kam hier nach 1900 auch der Formenkanon der damals als fortschrittlich empfundenen Reformbaukunst und der Heimatschutzarchitektur zur Anwendung. Die Landschule Strom ist ein charakteristisches Beispiel eines solchen modernen Schulbaus, dessen Gestaltung sich unter anderem an regionalen, ländlichen Wohnbauten orientiert. Das Gebäude ist mit seiner lebendigen Kubatur und seiner verschachtelten Dachlandschaft auf Vielansichtigkeit hin konzipiert, wobei die Straßenfront mit ihren großen Klassenraumfenstern im Obergeschoss die Bestimmung des Bauwerkes besonders deutlich wiederspiegelt und durch die sich nach oben verjüngenden Lisenen einen strengen, beinahe wehrhaften Charakter aufweist. Die rückwärtige Giebelfassade der Lehrerwohnung vermittelt dagegen den Eindruck eines gehobenen Wohnbaus und übt mit ihrem Treppenhausrisalit und dem hohen Krüppelwalmdach eine weit in das anschließende Marschland ausstrahlende Fernwirkung aus.°
Als ein eigenständiger Entwurf des Baumeisters Max Fritsche, der im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Bremer Hochbauinspektion II eine Reihe von bedeutenden Schulbauten in Bremen in Zusammenarbeit mit dem Baurat und späterem Baudirektor Wilhelm Knop entwarf, besitzt die Landschule Strom besondere architekturgeschichtliche Bedeutung. Sie dokumentiert anschaulich die gestalterische Entwicklung des Volksschulbaus in Bremen von den historistischen Bauten der zweiten Hälfte des 19. Jh. hin zur Reform- und Heimatschutzarchitektur zu Beginn des 20. Jh.
Epoche:
Jahrhundertwende
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1909
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Fritsche
  Funktion:
Architekt
  Kommentar:
Hochbauinspektion Bremen
Quelle:
Gramatzki, Rolf: Bauen und Bildung, 2002
  Stelle:
211
Quelle:
Nacherfassung Ricci 2015-2016
Lit.-Kurztitel:
Imhoff, Hans; Schmeyers, Jens: Chronik von Bremen-Strom. Ein Ortsteil an der Ochtum und im Niedervieland, Lemwerder 2012
  Stelle:
176-190