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Thomas-Kirche

OBJ-Dok-nr.: 00001980




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Süd
Stadtteil:
Obervieland
Ortsteil:
Kattenesch
Straße:
Soester Straße 42b
Denkmaltyp:
Kirche & Kirche ev.
Listentext:
Soester Straße 42b, Ev. Thomas-Kirche, 1962-1966 von Fritz Brandt (2022)
Kurzbeschreibung:
Die verstärkte Bautätigkeit in der Nachkriegszeit und der Zuzug zahlreicher Kriegsvertriebener, die in den 1950er Jahren ein neues Zuhause fanden, bildeten die Voraussetzungen zur Errichtung einer Anlaufstelle der Evangelischen Kirche in Bremen-Obervieland. So entstand im Norden von Kattenesch in den Jahren 1963-1966 die Thomas-Kirche mit Gemeindezentrum nach den Entwürfen des Bremer Kirchenbaumeisters Fritz Brandt. Dieser entwarf das Kirchengebäude als Zentralbau über rechteckigem Grundriss. Den Bau zeichnet seine charakteristische, asymmetrische Kubatur aus, die durch den außermittigen First und die daraus resultierenden unterschiedlichen Traufhöhen entsteht. Der gelb-bunte holländische Klinker der Außenfassaden, dem der Architekt viel Raum zur optischen Entfaltung gibt, dominiert das Erscheinungsbild des Gebäudeensembles und ist verbindendes Element.°
Der Innenraum ist mit einer gewinkelten Empore versehen. Der Altarraum läuft in einer kleinen, fensterlosen Apsis aus; davor ist das Kirchgestühl im Viertelkreis angeordnet. Die Belichtung des Kirchenraumes erfolgt fast ausschließlich über die östliche Fassade. Hier befindet sich ein großflächiges Buntglasfenster des renommierten Glaskünstlers Professor Georg Meistermann, das einen Großteil der Wandfläche einnimmt und als künstlerischer Höhepunkt des Kirchenraums zu sehen ist. Die Kunstverglasung zeigt diagonal verlaufende, wellenförmige Strukturen in perlmutt-schimmernden Grautönen mit einzelnen Farbakzenten. Dieses große Fenster, das die "Gnadenströme" verbildlicht, wird um acht kleinformatige Buntglasfenster ergänzt, die mit ihren kräftigen Farbkompositionen die gegenüberliegende Wand im Bereich über der Empore schmücken.°
Der Architekt Fritz Brandt zählt zu den wichtigsten Bremer Kirchenbaumeistern der Nachkriegszeit. Er blieb grundsätzlich der Bremer Bautradition der Vorkriegsjahre verbunden. St. Thomas nimmt als einziger Zentralbau mit besonders prägnanter asymmetrischen Gestaltung eine Sonderrolle in seinem Werk ein.
Epoche:
Nachkrieg
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1963-1966
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Brandt, Fritz
  Funktion:
Architekt
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Meistermann, Georg
  Funktion:
Glasmaler
Quelle:
Nacherfassung Ricci 2014-2015
Lit.-Kurztitel:
Heitmann, Claus: Von Abraham bis Zion, Bremen 2000
  Stelle:
179-180
Lit.-Kurztitel:
Leichtes Zelt und feste Burg, 2009/2016
  Stelle:
Nr. 31