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Listentext:
Wätjenstraße 35, Garagen (Bestandteil von Denkmalgruppe Wätjenstraße 31/35)
Kurzbeschreibung:
In den Nachkriegsjahren sollte aufgrund des akuten Wohnungsbedarfs neben anderen Stadterweiterungsgebieten auch das nordöstliche Schwachhausen für den sozialen Wohnungsbau erschlossen werden. Die Bebauung in Neu-Schwachhausen und Riensberg entstand allerdings nicht, wie beispielsweise in der Gartenstadt Vahr, aus einer Hand, sondern wurde von unterschiedlichen Architekturbüros entworfen, die für insgesamt sechs Wohnungsbaugesellschaften tätig waren.°
Die Entwurfspläne für die zwischen 1954 und 1956 an der Wätjenstraße/Ecke Klattenweg entstandene Wohnanlage verfasste der Bremer Architekt und bildende Künstler Hubert Behérycz (1916-1980) im Auftrag der Beamten-Baugesellschaft Bremen. Er entwarf hier insgesamt 77 Wohneinheiten, die sich auf drei langgezogene Wohnblöcke inklusive Gemeinschaftsgrün auf der nördlichen und vier Doppelhäuser mit Gärten auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufteilen. Für eine wirtschaftliche Ausnutzung der Grundrisse wurden in den Blöcken sowohl 1-, 3- als auch 4-Zimmer-Wohnungen geplant. Da Behérycz noch weitere Wohnhäuser in diesem Quartier ausführte, wurde es im Volksmund bald scherzhaft "Behéryczhausen" getauft.°
In der Wohnanlage an der Wätjenstraße vermied Hubert Behérycz mit einem durchdachten Arrangement von vor- und rückspringenden Baukörpern bei unterschiedlichen Gebäudehöhen die Gleichförmigkeit und schuf damit eine besondere Ästhetik. Die Wohnblöcke B, C und D stehen in Nordwest-Südost-Orientierung parallel zueinander auf gärtnerisch angelegten Rasengrundstücken. Die Blöcke weisen je drei Baukörper auf - eine Ausnahme bildet der nördlichste Block B, der aufgrund des Grundstückzuschnitts mit nur zwei Baukörpern ausgeführt werden musste. Während sich die viergeschossigen Bauteile von Block C und D im rückwärtigen Grundstückbereich befinden, konzipierte Behérycz für Block B einen fünfgeschossigen Kopfbau, der an der Straßenecke Klattenweg/Wätjenstraße als höchstes Bauwerk einen wirksamen Akzent im Straßenraum setzt. Durch die Verwendung von skulpturalen Elementen wie den Treppenhauserkern mit konkav gewölbten Wandvorlagen und den differenziert ausgearbeiteten Balkonen an den Südwestfassaden erhalten die Wohnblöcke eine besondere Plastizität. Die unterschiedlichen Fassadenmaterialien (Putz, Sichtmauerwerk und Sichtbeton), unterschiedliche Fenstergrößen und -formate und plastische, leicht wirkende Elemente wie die Flugdächer über den Dachaustritten sind charakteristische Gestaltungsmerkmale der Architektur der 1950er Jahre. Die künstlerisch-architektonische Gesamtkonzeption des Ensembles hebt sich deutlich von dem durchschnittlichen Gestaltungsaufwand der umliegenden, zeitgenössischen Wohnblöcke ab.°
Die Wohnanlage dokumentiert nicht nur die Bandbreite stadtplanerischer und baulicher Aufgaben im Bremer Wohnungswesen nach Kriegsende, sondern veranschaulicht auch den Stadtentwicklungsprozess in der Nachkriegszeit.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Behérycz, Hubert
Sozietät Name:
Beamten-Baugesellschaft Bremen mbH
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1950-1979, 2014
Lit.-Kurztitel:
Die Neugestaltung Bremens, Heft 9: Huchting, Neu-Schwachhausen, Doventorsvorstadt, Bremen 1963
Verbundene Objekte
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Behéryczhausen, Wohnblock B
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Behéryczhausen, Wohnblock C
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Behéryczhausen, Wohnblock D
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Behéryczhausen, Haus Kügler
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