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Denkmaltyp:
Bunker & Tiefgarage & Zivilschutzanlage
Listentext:
Am Sedanplatz, Zivilschutzanlage Sedanplatz, 1972-1976 von Theodor Rosenbusch (2020)
Kurzbeschreibung:
Die 1975 unter dem zentralen Marktplatz des Stadtteils Vegesack errichtete Zivilschutz-Mehrzweckanlage (MZA) Sedanplatz ist mit 4044 Plätzen die mit Abstand größte von insgesamt vier in der Zeit des Kalten Krieges neu erbauten derartigen Anlagen im Land Bremen. Sie ist Teil einer Tiefgarage, die unter der Bauherrschaft der Bremer Parkplatz GmbH nach Plänen des Architekten Theodor Rosenbusch errichtet und im Jahr 1975 in Betrieb genommen wurde. Die in der untersten Parkebene eingerichtete MZA befindet sich etwa 12,5 m unter der Erdoberfläche und untergliedert sich in zwei Bauteile, wobei der etwas größere Bunker A rund 1286 qm umfasst, während der kleinere Bunker B ca. 1060 qm aufweist. Beide Bauteile sind lediglich über eine große Schiebetoranlage miteinander verbunden, deren Schließung im Ernstfall einen separaten Betrieb ermöglicht hätte. In Friedenszeiten sollte der jeweils westliche Bereich der beiden Bunker als Parkdeck genutzt werden. Hier sind unter der Decke Teleskopstangen befestigt, die ausgeklappt als Halterungen für die sowohl als Schlafmöglichkeit als auch als Sitzbank nutzbaren Metallpritschen dienen. Die beiden Ein- und Ausfahrtsrampen des Parkdecks konnten mit Schwenktoren aus massivem Stahl hermetisch verschlossen werden. Anschließend wäre die MZA nur noch über die den vier Treppenhäusern vorgelagerten Druckschleusen zugänglich gewesen. Im östlichen Bereich beider Bunkerteile schließen sich die ein halbes Geschoss tiefer liegenden Räumlichkeiten der technischen Anlagen und Versorgungseinrichtungen an. Für den Ernstfall standen hier die notwendigen Anlagen zur Eigenversorgung zur Verfügung.°
Nachdem das Schutzraumprogramm 1990 angesichts der veränderten weltpolitischen Lage eingestellt wurde und seit 2007 alle Anlagen sukzessive aus der Zivilschutzbindung entlassen werden, wird die MZA Sedanplatz heute nur noch als Tiefgarage genutzt. Sie besitzt im Gegensatz zu den übrigen Bremer Zivilschutzanlagen aus der Zeit des Kalten Krieges noch ihre bauzeitliche Ausstattung inklusive aller technischer Anlagen und Versorgungsräume. Diese Unversehrtheit verleiht dem Objekt einen besonderen Seltenheitswert. Die MZA Sedanplatz ist nicht nur ein herausragendes Geschichtsdokument der Stadt Bremen selbst, sondern besitzt als eines der wenigen vollständig erhaltenen baulichen Zeugnisse des ehemaligen Schutzraumprogrammes der Bundesrepublik auch im überregionalen Kontext einen hohen zeitgeschichtlichen Wert.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Rosenbusch, Theodor
Sozietät Name:
Stadtgemeinde Bremen