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Straße:
Buntentorsteinweg 65
Kornstraße
Denkmaltyp:
Friedhof & Grabmal
Listentext:
Buntentorsteinweg 65, Buntentorsfriedhof, 1822; Friedhofskapelle und Gärtnerhaus, 1949-1952°
Kornstraße°
Kurzbeschreibung:
Der 1822 als "Neustädter Beerdigungs-Anstalt" gegründete Buntentorsfriedhof ist der älteste nicht-kirchliche Friedhof Bremens. Er orientierte sich an den Prinzipien, die mit den beiden ersten - nicht erhaltenen - "modernen" Friedhöfen Bremens, dem Herdentors- und dem Doventorsfriedhof, in der Franzosenzeit (1803-1813) eingeführt worden waren. Zu diesen Prinzipien zählte ihre Lage außerhalb des damaligen Siedlungskerns in guter Luftzirkulation, eine auf zukünftige Flächenanforderungen Rücksicht nehmende Größe und ein rationales, rechtwinkliges Wege-Erschließungsraster.°
Eine Besonderheit stellt die ursprüngliche genossenschaftliche Organisationsform des Friedhofes dar, die bundesweit sehr selten ist. Mit der Gründung der Neustädter Beerdigungs-Anstalt hatten die Bürger der Neustadt zur Selbsthilfe gegriffen, um den Zustand unzureichender Bestattungsmöglichkeiten auf der Neustadtseite zu beenden. 1939/40 kam das plötzliche Ende der privaten Organisationsformt: Durch entschädigungslose Enteignung kam der Friedhof unter kommunale Verwaltung.°
Die bis 1938 nach mehrfacher Flächenerweiterung, vor allem nach Süden zur um die Jahrhundertwende entstandenen Kornstraße, erreichte Flächenausdehnung und - bis auf wenige Vereinfachungen - das zugehörige Wegenetz des Buntentorsfriedhofs sind erhalten. Der Friedhof beherbergt eine größere Anzahl älterer Grabmonumente der Vorkriegszeit, von denen einzelne bis in die Zeit kurz nach der Friedhofsgründung zurückreichen.°
Die rückwärtige zur Kornstraße situierte und die seitliche zur Möckernstraße gelegene Begrenzungsmauer, letztere als Urnennischenmauer nach Vorbild des Osterholzer Friedhofs in sechs Bauabschnitten ausgeführt, sind ebenfalls Originalbestand aus ihrer jeweiligen Entstehungszeit (1905 bzw. 1926-38), die rückwärtige Mauer an der Kornstraße allerdings mit einigen deutlichen Veränderungen.°
Im Krieg erlitt der Friedhof durch Bombentreffer starke Schäden, die sämtliche Hochbauten und die Begrenzungsmauer zum Buntentorsteinweg, aber auch eine Anzahl an Grabmonumenten betrafen.
Quelle:
Nacherfassung Ricci 2014-2015
Quelle:
Schwarzwälder, Harry: Das Begräbniswesen in Bremen im 19. Jahrhundert, 4 Bde., hdschr. Mskr., Bremen 2002
Herkunft:
Kopie im Landesamt für Denkmalpflege, Bibliothek, Sig E.7d
Lit.-Kurztitel:
Böner-Zollenkopf, Marlies und Detlev Bartsch: "Grabe, wo du stehst!" - Geschichten um den Buntentorfriedhof in Bremen, Bremen 2007