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Haus Vierbirken

OBJ-Dok-nr.: 00004958




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Ost
Stadtteil:
Horn-Lehe
Ortsteil:
Horn
Straße:
Marcusallee 16
Denkmaltyp:
Villa & Wohnhaus
Eintragung:
2021
Listentext:
Marcusallee 16, Haus Vierbirken, 1913 von Rudolph Leymann (2021)
Kurzbeschreibung:
Die stattliche zweigeschossige großbürgerliche Backstein-Villa mit steilen Walmdächern wur-de 1912/13 für den Unternehmer und Kaufmann Freiherr Gustav von Boenigk, Teilhaber und späterer Inhaber der 1850 gegründeten, bekannten Bremer Wand- und Fußbodenbeklei-dungsfirma Friedrich Wachsmuth, erbaut (Geschäftshaus Auf den Häfen 12-15) und erhielt den Hausnamen "Vierbirken". Architekt und Bauführer war Rudolph Leymann (1874-1931), Mitarbeiter und Schwiegersohn von Wilhelm Blanke (1859-1945), eines erfolgreichen Bremer Bauunternehmers und Architekten, Inhaber des Baugeschäfts Wilhelm Blanke.°
Das Haus Vierbirken markierte den Beginn der Bautätigkeit an der als großbürgerliche Villen-straße mit repräsentativer Breite und großflächigen Anliegergrundstücken geplanten Mar-cusallee. In der Bauakte des Hauses wird sie, noch namenlos, als "projektierte 24 m breite Straße" bezeichnet; erst 1922 erhielt sie ihre Benennung nach Bürgermeister Victor Marcus (1849-1911). Die Marcusallee entstand wie auch der Rickmers-Park und der später daraus hervorgegangene Rhododendronpark auf dem großflächigen Areal des Rickmers'schen, vormals Knoop'schen Landgutes Kreyenhorst, das der Bremer Staat 1911 erworben hatte, um es nach dem Abriss von Schloss Kreyenhorst städtebaulich zu entwickeln.°
Das Haus vereint auf hohem gestalterischen Niveau, sich vom Historismus abkehrend, in sich Einflüsse prägender Architekturströmungen im gehobenen Wohnhausbau seiner Entste-hungszeit: solche des Heimatstils, des englischen Landhauses und der "Um-1800"-Richtung. Der Heimatstil macht sich in der Verwendung des heimischen dunkel gebrannten Klinkers, den behaglichen bergenden Dächern, den Fensterläden und der Anknüpfung an den nord-deutsch-niederländischen Backsteinklassizismus bemerkbar. Vom englischen Landhaus be-einflusst sind die asymmetrisch-funktional bestimmte Organisation des Grundrisses und die asymmetrisch-malerische Komposition der Bestandteile des Baukörpers, die Treppenhaus-diele, der in der Art eines Bow-Windows flach vorgewölbte Standerker des Esszimmers an der Gartenfront und die gelängten Kaminschäfte. "Um-1800"- und Ostendorff-Nähe zeigt sich in der Betonung einer klaren scharfkantigen Kubatur der einzelnen Baukörper bei harmoni-schen Proportionen und im klassizisierenden Hauptgesims mit deutlichem Dachüberstand und Gebälkausbildung.
Epoche:
Zwischenkrieg
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1912
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Leymann, Rudolph
  Funktion:
Architekt
  Kommentar:
Baugeschäft Wilhelm Blanke
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Boenigk, G. Freiherr von
  Kommentar:
zuvor wohnhaft Hornerstraße 12
Quelle:
Bauakte
  Stelle:
Vorgang 1
Quelle:
Staatsarchiv Bremen
  Stelle:
Nr. 87, 88, 89
  Herkunft:
10, BAl-60, Album Wilhelm Blanke
Lit.-Kurztitel:
W. Blanke und R. Leymann Architekten Bremen, o.J
  Stelle:
6