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Denkmaltyp:
Bunker & Wandbild
Listentext:
Halmerweg 90, Bunker B 157, um 1942 mit Wandbild, 1979 von Hermann Stuzmann (2017)°
Barenburg
Kurzbeschreibung:
Der 7-geschossige Hochbunker B 157 wurde Anfang der 1940er Jahre errichtet. Ganz allgemein ist er wie die übrigen Bremer Hochbunker ein Sachzeugnis des II. Weltkriegs, speziell des Bombenkriegs. Das Bremer Stadtbild ist bis heute durch eine auffällige Vielzahl an Hochbunkern geprägt. Insgesamt entstanden über 130 Exemplare, von denen die weit überwiegende Mehrzahl noch vorhanden ist. Die hohe Bunkerdichte hängt mit der sehr hohen Luftkriegsgefährdungsstufe zusammen, die die NS-Verwaltung Bremen zugemessen hatte: Bremen war als sog. "Luftschutzort I. Ordnung" eingestuft worden. Diesen Status erlangten nur luftkriegsbedrohte Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern und wichtigen Rüstungs- oder Militäranlagen bzw. mit strategischer Bedeutung.°
In den norddeutschen Städten gab es standardisierte Bunkerbaupläne und Bauserien gleichartiger Bunker, so auch in Bremen. Die schmale hohe Bunkerform wurde als "Luftschutzturm" bezeichnet, während die niedrigeren Bauformen auch "Luftschutzhäuser" hießen. In Norddeutschland wurden in der ersten Bunkerbauphase hauptsächlich Luftschutztürme errichtet. Auch der Bunker B 157 zählt zu dieser Gattung. Mit den Ausmaßen seiner Grundfläche und seinen sieben Geschossen sowie einer Kapazität von ursprünglich regulär 624 Schutzplätzen zählt er zu den größeren Bunkern Bremens.°
Der Bunker B 157 ist darüber hinaus ein Zeugnis des Kalten Krieges der Nachkriegszeit: Er wurde wie andere Bremer Luftschutzbunker des II. Weltkriegs mit beträchtlichem Aufwand für Zivilschutzzwecke hergerichtet. Mittlerweile sind nach dem Ende des Kalten Krieges und der Aufhebung der Zivilschutzbindung beträchtliche Teile der Ausstattungen aus dieser Epoche aus den Bremer Luftschutzbunkern entfernt worden.°
Die heute wichtigste Bedeutungsebene fügte das 1979 entstandene, die volle Breite der Straßenfront des Bunkers bedeckende, 21,0 x 17,4 m große farbige Wandgemälde "Liebe Herta! Nie wieder Krieg haben wir ges." des Bremer Künstlers Hermann Stuzmann hinzu. Das Bild gehört zu einer Serie von Wandbildern, die in den 1970er- und 80er-Jahren unter Betreuung und Förderung durch die 1973 neu eingerichtete Dienststelle "Kunst im öffentlichen Raum" beim Senator für Kultur in Bremen entstanden, häufig, aber nicht ausschließlich, an Fassaden von Luftschutzbunkern.°
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Stuzmann, Hermann
Lit.-Kurztitel:
Bremens schmucke Wände (2022)
Lit.-Kurztitel:
Foedrowitz, Michael: Bunkerwelten, Augsburg 2011
Lit.-Kurztitel:
Manske, Hans-Joachim: Kunst im öffentlichen Raum in Bremen. Die Entwicklung eines Programms - Dokumentation 1977-1980, Bremen 1980
Lit.-Kurztitel:
Manske, Hans-Joachim: Kunst im öffentlichen Raum in Bremen 1973-1993, Bremen 1993
Lit.-Kurztitel:
Manske, Hans-Joachim: As time goes by oder "Die Kunst der 70er Jahre findet nicht im Saale statt" (Klaus Staeck). Wandbilder in Bremen, Bremen 1998
Lit.-Kurztitel:
Manske, Hans-Joachim: Bremens Wände, Bremen 1986
Lit.-Kurztitel:
Mielsch, Beate: Kunst im Bremer Stadtbild, Bremen 1984