Hinweis zur Bildergalerie: Durch Anklicken eines kleinen Bildes öffnet sich dies in einer größeren Version. Durch das Anklicken der größeren Version öffnet sich ein weiteres Fenster. Sie können dann im neu geöffneten Fenster über die Pfeiltasten in der Bildergalerie navigieren und diese dann mit ESC schließen.
Listentext:
Auestraße 20, Alte Feuerwache Lehe, 1903 von Heinrich Lagershausen (2009)
Baugeschichte:
1903.04.30: Zeichnungen eingereicht°
1903.08: Rohbauabnahme°
1932: Erbauung eines Stalles für Wochenmarktpferde, Bauherr: Tierschutz-Verein°
1955: Errichtung einer Trafo-Station°
1963: Reihengaragen für Kraftfahrzeuge für den LSHD (Luftschutz)°
ab 1985: Standort des Katastrophenschutzes (Zivilschutz)°
ab ca. 1998: Standort Freiwillige Feuerwehr (noch heute dort)
Kurzbeschreibung:
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Lehe im Jahr 1893 und die Übernahme des Feuerlöschwesen in Lehe 1895 bedeuteten das Ende der damals schon traditionsreichen Pflichtfeuerwehr in Lehe. Nun übernahmen Honoratioren der Gesellschaft ihre Aufgaben in der Freiwilligen Feuerwehr als Ehrenämter. Unter ihnen haben sich der Kaufmann Ernst Scheppelmann (selbständiger Vertreter der Magdeburger Feuerversicherungsanstalt) und der Maurermeister Karl Platow besonders hervorgetan, die als Hauptmänner die Wehr leiteten. Die Freiwillige Feuerwehr hat auch nach der Vereinigung Lehes mit Geestemünde im Jahr 1924 neben der Berufsfeuerwehr Wesermünde weiter bestanden. Sie ist erst am Ende des Zweiten Weltkriegs aufgelöst worden.°
Die Feuerwache befand sich zum Zeitpunkt ihrer Entstehung direkt am Ufer der Flüßchens Aue. Deren Verlauf ist heute unterirdisch und mündet in unmittelbarer Nähe in die Geeste. Der Standort war wohl mit Bedacht gewählt, da die Löschzüge hier schnell Wasser aus dem Gewässer entnehmen konnten.°
Für den qualitätvollen architektonischen Entwurf zeichnete 1903 der Gemeindebaumeister Heinrich Lagershausen verantwortlich. Die Feuerwache besteht aus einer Wagenhalle mit drei ursprünglich als Durchfahrt angelegten Toren, einem kleinen Verwaltungs- und Treppenhaustrakt und den für die Trocknung der Schläuche benutzten Turm. Lagershausen ist es gelungen, die unterschiedlichen Funktionen zugewiesenen Gebäudetrakte malerisch miteinander zu kombinieren. Die Architektur greift stilistisch zurück auf Prinzipien der märkischen (preußischen) Backsteingotik im Wechsel zwischen den konstruktiven Gliedern in Sichtmauerwerk und dem verputzten Füllmauerwerk. Der Turmhelm unterstreicht diesen Bezug. Deutlich ist jedoch auch der Einfluss der Reformarchitektur um die Jahrhundertwende spürbar, wie beispielsweise in dem ornamentalen Schwung der Fenstergruppe im Turm.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Lagershausen, Heinrich
Sozietät Name:
Magistrat Lehe
Quelle:
Pannier, Jessica: Heinrich Lagershausen. Stadtbaumeister in Bremerhaven-Lehe von 1892 bis 1924, Masterarbeit KHI Osnabrück 2017
Lit.-Kurztitel:
Pannier, Jessica: Parktor, Bootshaus, Oberrealschule und Co.. Wie Stadtbaumeister Heinrich Lagershausen das Gesicht Lehes prägte, Bremerhaven 2019
Lit.-Kurztitel:
Schröder, Hermann: Geschichte der Stadt Lehe, Wesermünde 1927
Lit.-Kurztitel:
Umbach, Dieter: Der Rote Hahn. 100 Jahre Bremerhavener Berufsfeuerwehr, Bremerhaven 1993