Hinweis zur Bildergalerie: Durch Anklicken eines kleinen Bildes öffnet sich dies in einer größeren Version. Durch das Anklicken der größeren Version öffnet sich ein weiteres Fenster. Sie können dann im neu geöffneten Fenster über die Pfeiltasten in der Bildergalerie navigieren und diese dann mit ESC schließen.
Straße:
Werkstraße 14 & 16 & 18 & 20
Am Twischkamp 11 & 13 & 15
Hökerstraße 13 & 15
Jahnstraße 46 & 48 & 50
Listentext:
Werkstraße 14/20, Werkblock des Geestemünder Bauvereins, 1929-1930 von Friedrich Ostermeyer und Gustav Claas (2009)°
Am Twischkamp 11/15Hökerstraße 13/15Jahnstraße 46/50
Baugeschichte:
Bauantrag 21. Mai 1929°
Nr. 14: 9-Familienhaus, Bauschein September 1929°
Wohnblock für 122 Familien°
1932: bereits früh wurden mehrere 5-Zimmerwohnung in zwei 2-Zimmerwohnungen geteilt. Begründung: große Wohnungen lassen sich derzeit schlecht vermieten.°
Außerdem traten bereits 1932 bauphysikalische Probleme auf. Die Wände der Nord- und Westseite schlugen bei starkem Regen durch, wodurch sich der Bauverein gezwungen sah, die entsprechenden Fronten (Außenfront Jahnstraße und Hoffront Hökerstraße) abzuputzen. Für die Jahnstraße sollte Münchener Rauhputz zur Ausführung kommen.°
1965: eingeschossige Ladenerweiterung des "Konsum" in östlicher Richtung°
Kurzbeschreibung:
In der Zwischenkriegszeit entstanden Mietwohnungen überwiegend in der Trägerschaft gemeinnütziger Bauvereine und Genossenschaften, die mit den Einlagen ihrer Mitglieder und staatlichen Fördermaßnahmen (Hauszinssteuerpolitik) in der Lage waren, größere Baumaßnahmen zu finanzieren. Auch wenn viele Baugenossenschaften bereits in den 1890er Jahren gegründet worden waren, so waren die 1920er Jahre die eigentliche Geburtsstunde der großen Wohnungsbaugesellschaften, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen Großteil der Neubauten für den Wohnungsmarkt ermöglichten.°
Die für Aufnahme von 122 Familien ausgelegte Wohnanlage "Werkblock" des 1919 ursprünglich zur Errichtung von Kleinsthäusern der Siedlung Geestemünde-Süd am Fischereihafen gegründeten Gemeinnützigen Bauvereins Geestemünde entstand 1929-1930 nach Entwürfen des Hamburger Architekten Friedrich Ostermeyer. Der ausführende Architekt vor Ort war Gustav Claas, der seit 1919 alle Siedlungshäuser und seit 1923 auch die Geschossbauten des Vereins am Bahnhof Geestemünde-Bremerhaven errichtet hatte.°
Der Werkblock ist im Bereich des Sozialen Wohnungsbaus das einzige gelungene Beispiel des sog. "Neuen Bauens" der 1920er Jahre im Lande Bremen. Das Neue Bauen als ein internationaler Stil etablierte sich nur für kurze Zeit in Deutschland und hatte seine Blüte zwischen 1928 und 1932. Am Werkblock sind die besonderen Merkmale dieses Stils wie der völlige Verzicht auf Ornament, gleichrangig behandelte Gestaltung der Geschosse und der scharfe, kubische Abschluss der Gebäudeecken und des Flachdachs kompromisslos umgesetzt worden. Gleichzeitig sind bei dieser Hofanlage aber auch mit der Verschachtelung und Höhendimensionierung unterschiedlich großer Gebäudeflügel überzeugend die neuen Gestaltungsmittel dieses Stils angewandt worden. Selbst gegenüber den teilweise unsensiblen Sanierungsmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte hat das Bauwerk seine hohe graphische Qualität gewahrt.
Objekt @ Künstler:
Ausführung
Architekt/Künstler:
Claas, Gustav
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Ostermeyer, Friedrich
Kommentar:
aus Hamburg-Altona
Sozietät Name:
Gemeinnütziger Bauverein Geestemünde e.G.m.b.H
Sozietät Funktion:
Bauverein
Quelle:
Lamot, Anneke: Bauten der 1920er und 1930er Jahre in Bremerhaven-Wesermünde. Masterarbeit im Masterstudiengang Denkmalpflege der Otto-Friedrich-Universität Bamberg 2012
Lit.-Kurztitel:
Kirschstein, Werner (Red.): Seestadt Bremerhaven. Historische Bauwerke einer Hafenstadt, Bremerhaven 2001
Lit.-Kurztitel:
Kunz: Über den Wohnungsbau im Bereich der Stadt Wesermünde in den letzten 10 Jahren =°
Tjaden (Hrsg.), Wohnungsbauten nach dem Kriege in den Städten an der Unterweser: Bremen, Wesermünde, Bremerhaven, Düsseldorf 1929
Lit.-Kurztitel:
Michaelis, TH.: Zehn Jahre Gemeinnütziger Bauverein Geestemünde =°
10 Jahre Gemeinnütziger Bauverein Geestemünde. Eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, Düsseldorf 1929
Lit.-Kurztitel:
Schleufe, Fritz: Zehn Jahre Architektur =°
10 Jahre Gemeinnütziger Bauverein Geestemünde. Eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, Düsseldorf 1929
Lit.-Kurztitel:
Schwartz, Uwe: Neue Unterschutzstellungen in Bremerhaven =°
Denkmalpflege in Bremen, Heft 7, Bremen 2010
Lit.-Kurztitel:
Weiher, Uwe: "Zeitgemäße Bauwerksgestaltung" 1929/30. Ein Beitrag zur Geschichte des Wohnungsbaus in Bremerhaven =°
Niederdeutsches Heimatblatt Nr. 543 (1995)