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Straße:
Hoebelstraße 29 & 31
Kaperstraße
Listentext:
Hoebelstraße 29/31, Seemannsheim Fischereihafen, 1913 von Gustav Claas (2020)°
Kaperstraße
Baugeschichte:
Baugesuch August 1912°
Bedingt durch die aufwendige Gründung des Seemannsheims war das benachbarte Gebäude von Klevenhusen gefährdet. Dadurch entschied man sich, den Neubau 6m vom Nachbargebäude abzurücken und das Nachbargebäude vor Baubeginn ausreichend zu verankern. Claas änderte daraufhin auch die Baupläne für die Fassade zum Bauwich, indem er normale zweiflügelige Fenster mit Oberlicht anstelle von feuerpolizeilich gefordertem Drahtglas vorsah, dessen Verwendung aus ästhetischer Hinsicht die Treppenanlage sehr nachteilig beeinflußt hätte. F. Klevenhusen & Co hatten bei der Errichtung ihres Gebäudes eine Ringverankerung des Gebäudes versäumt, der Architekt Hr. Tonnemacher gab als Begründung für diesen Mangel den nur provisorischen Charakter des Gebäudes an.°
Rohbauabnahme Juli 1913, sämtliche Geschoßdecken in Eisenbeton; Oktober 1913: kurz vor Fertigstellung (Inbetriebnahme der Zentralheizung); 7. November: Schlußabnahme°
1913: Der Bauwich wird mit einem Laden und einer Kegelbahn bebaut°
Bereits 1922 hatte die Wetterseite des Seemannsheims starke Problem mit Durchfeuchtung, so dass der Bauherr einen Zementputz aufbringen wollte°
1948: Einbau einer Wohnung in der früheren Kegelbahn, Architekt: Erich Geermann°
1962: Oberirdische Tankanlage°
1967: Umbau des Empfangs
Kurzbeschreibung:
Ehem. Seemannsheim, erbaut 1913 von der Seemannsmission. Ursprünglich mit 80 Übernachtungsmöglichkeiten; enthielt auch die Heuerstelle (Heuerbaas). Seit 1980 nicht mehr von der Seemannsmission genutzt. Heute Wohnnutzung.°
Selbstverständlich gehörte eine soziale und karitative Einrichtung wie das Seemannsheim zum Gesamtkomplex der Errichtung des Fischereihafens. Es befand sich im Zentrum der Neubauten, ursprünglich als Pendant zum nicht erhaltenen Fischereihafenrestaurant. Noch heute überragt es die umliegende Bebauung. Als Architekten gewann man den damals noch jungen Architekten Gustav Claas, der zeitgenössische Strömungen des Heimatstils verarbeitete und ein klar gegliedertes, durch den Verzicht auf historisierende Ornamente beeindruckendes Gebäude entwarf, an dem die Gesellschaftsräume im Erdgeschoß, die Kapelle an der Westseite und die Wohnnutzung in den Obergeschossen in der Kubatur des Gebäudes oder an der Größe und Behandlung der Fensteröffnungen ablesbar sind. Die Fassade aus dunklem Klinker und auch die Holzfenster sind noch überwiegend in einem bauzeitlichen, wenn auch renovierungsbedürftigen Zustand. Nach Vergleich mit historischen Aufnahmen ist der Bau in einem insgesamt gesehen sehr authentischen Zustand.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Claas, Gustav
Sozietät Name:
Paul Cossel und Cie
Sozietät Funktion:
Beton- und Eisenbetonbau-Unternehmen
Sozietät Name:
Dt.-luth. Seemanns-Fürsorge-Verband, Hannover
Quelle:
Rösemann, Jens: Das Seemannsheim im Fischereihafen zu Bremerhaven
Lit.-Kurztitel:
Alte Seemannsmission erleidet Schiffbruch =°
Nordsee-Zeitung (1982)
Stelle:
7. September, S. 9
Lit.-Kurztitel:
Chronik der deutschen Seemannsmission an der Unterweser, Bremerhaven 1950
Lit.-Kurztitel:
Kähler, Rundgänge
Lit.-Kurztitel:
Peters, Dirk J. : Der wichtige Schritt zum Spezialhafen =°
Petersen, Claus (Red.): 100 Jahre Fischereihafen Bremerhaven. Rückblick, Einblick, Ausblick, Bremerhaven 1996
Stelle:
23 (Abbildung Leseraum, um 1914)
Lit.-Kurztitel:
Schwartz, Uwe: Denkmale im Fischereihafen Bremerhaven =°
Denkmalpflege in Bremen, Heft 7, Bremen 2010
Lit.-Kurztitel:
Seemannsheim soll gerettet werden =°
Nordsee-Zeitung (2008)