Gründungsbau und Kapelle des Krankenhauses St. Joseph-Stift

Bremen

Ost

Schwachhausen

Schwachhausen

Schubertstraße 2 & 4 & 6
Schwachhauser Heerstraße 54

Kapelle & Krankenhaus

2021

Schubertstraße 2/6, Krankenkaus St. Joseph-Stift, Gründungsbau, 1878-1880 von Heinrich Flügel, Kapelle, 1900-1902 von Wellermann & Frölich°
Schwachhauser Heerstraße 54

1878-1880 wurde das St. Joseph-Stift nach den Plänen des Architekten in der Bremer Hochbauabteilung Staatsbaumeister Heinrich Flügel (1849-1930) als erstes katholisches Krankenhaus in Bremen im Auftrag des 1869 gegründeten "Vereins für das St. Joseph-Stift" errichtet. Der Bauplatz des neuen Krankenhauses lag zum damaligen Zeitraum noch weit außerhalb der Stadt an der Schwachhauser Chausse in der Pagentorner Vorstadt. Die Duckwitzstraße (heutige Schubertstraße) war zu diesem Zeitpunkt noch nicht angelegt, die gegenüberliegende Ausflugsgaststätte "Ludwigslust" aber bereits um 1870 eröffnet worden.°
Der Gründungsbau, der am 31. März 1880 eingeweiht worden ist, bildet noch heute einen Teil des Krankenhauses. In diesem war anfangs an der Stirnseite zur Schwachhauser Chausse eine Kapelle enthalten, die dort mit ihrem Chorabschluss in Erscheinung trat. Die Kapelle wurde jedoch 1900-1902 durch einen größeren, als Baukörper annähernd selbstständigen Neubau der Bremer Architekten Wellermann & Frölich ersetzt, der traufständig zur Chausse mit ihrem seinen neogotischen Erscheinungsbild die Ecksituation zur Schwachhauser Heerstraße prägt.°
Der Ursprungsbau des Krankenhauses St. Joseph-Stift an der Schubertstraße und die Kapelle an der Ecke Schwachhauser Heerstraße sind trotz der oben beschriebenen zahlreichen Veränderungen der Bausubstanz noch immer geeignet, die 140jährige Geschichte des ersten für diesen Zweck neu errichteten katholischen Krankenhauses anschaulich zu bewahren. Städtebaulich war das Krankenhaus Jahrzehnte hindurch der Bezugspunkt für zahlreiche, erst später entstandene Wohnbauten der Umgebung. Die städtebauliche Wirkung an der Schwachhauser Heerstraße war sorgfältig inszeniert und hat sich bis heute erhalten. Der Gründungsbau an der Schubertstraße prägt noch immer das Straßenbild auf diesem Abschnitt der Straße. Der Entwurf der Kapelle durch das bekannte Architekturbüro Wellermann & Frölich ist hinsichtlich der Raumdisposition und der städtebaulichen Lösung künstlerisch gelungen, die erhaltene Ausstattung hochwertig und das Kirchengebäude als katholischer Sakralbau des Historismus in Bremen von Seltenheitswert.