Post- und Betriebsamts-Gebäude des Bremer Hauptbahnhofs

Bremen

Mitte

Mitte

Bahnhofsvorstadt

Beim Handelsmuseum 1
Bahnhofsplatz 14

Verwaltungsgebäude

2020

Beim Handelsmuseum 1, Post- und Betriebsamts-Gebäude des Bremer Hauptbahnhofs, 1886-1891 von Hubert Stier (2020)°
Bahnhofsplatz 14

Das ehemalige Post- und Betriebsamts-Gebäude der Kgl. Preußischen Staatseisenbahnen wurde 1892 im Zusammenhang mit der Errichtung des neuen Bremer Hauptbahnhofes nach Entwürfen von Hubert Stier, Hannover (1838 - 1907) errichtet. Der 1886 - 1889 entworfene Hauptbahnhof ist das populärste Großbauwerk des Historismus in Bremen und steht seit 1973 unter Denkmalschutz. Das in der gleichen Architektursprache und in den gleichen Baumaterialien ausgeführte ehem. Bahn-Post- und Betriebsamtsgebäude ist unverzichtbares Bestandteil des Bahnhofs-Gesamtprojektes sowohl in städtebaulicher als auch in betriebsgeschichtlicher Hinsicht.°
Das Post- und Betriebsamts-Gebäude hat stattliche Dimensionen. Der dreigeschossige, unterkellerte 17-achsige Bau mit zwei einachsigen Eckrisaliten und einem beherrschenden dreiachsigen Mittelrisalit hat eine Länge von 56 Metern bei einer Breite von 17 Metern und einer Höhe bis zum Abschluss des Hauptgesimses von 14,5 Metern. Es ist nicht nur als markanter westlicher Eckbau der Bahnhofsgesamtanlage, sondern auch als Gegenüber des Überseemuseums städtebaulich von hoher Bedeutung. Während das Erdgeschoss und das zweite Obergeschoss mit markanten Rundbogenfenstern versehen sind, weist das erste Obergeschoss abweichend einfachere Stichbogenfenster auf. Die Erdgeschossfenster geben der Gebäudebasis durch ihre größere Höhe und Breite bei zugleich engerer Staffelung erhöhtes Gewicht. Der Gestaltungsaufwand des Bauwerks findet im Portal-Mittelrisalit seinen Höhepunkt, nur hier sind auch die Fensterachsen der beiden Obergeschosse durch gekuppelte Zwillingsfenster betont.°
Das Erdgeschoss nahm ursprünglich das Bahnpostamt auf. Die beiden Obergeschosse beherbergten im Wesentlichen die Verwaltungsräume des Eisenbahnbetriebsamtes, mit einer Ausnahme: die linke Hälfte des mittleren Geschosses war als Dienstwohnung ausgebaut. An beiden Gebäudeschmalseiten lagen Nebeneingänge. Sie führten zu den beiden Treppenhäusern, die die Obergeschosse erschlossen und jeweils die Breite eines Eckrisalites einnahmen.