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Straße:
Neuenlander Straße 16
Langemarckstraße 308 & 310
Denkmaltyp:
Wohn- und Geschäftshaus
Listentext:
Neuenlander Straße 16, Wohn- und Geschäftshaus, 1929 von Adrian Albrecht (2018)°
Langemarckstraße 308/310
Baugeschichte:
1929: Dispens für die Abweichung von der Staffelbauordnung (Staffel 3) wird stattgegeben, da die Neuenlander Straße verbreitert werden sollte. Dadurch waren drei Obergeschosse ausnahmsweise zulässig.°
1966: Bauantrag für den Umbau des Ladens. Ehemals zwei Ladengeschäfte werden zusammengelegt, die Schaufenster zugesetzt/verändert. Erst 1974 ausgeführt.
Kurzbeschreibung:
Der Kolonialwarenhändler Hermann Schlefuß ließ 1929 durch das Baugeschäft Georg H. Logemann ein viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus an der Neuenlander Straße, Ecke Meterstraße (heutige Langemarckstraße) errichten. Schlefuß hatte bis zur Fertigstellung des Neubaus sein Geschäft nicht weit entfernt in der Delmestraße 65. Die Neuenlander Straße war zu diesem Zeitpunkt noch eine schmale Landstraße, deren Ausbau jedoch bereits vorgesehen war, weshalb Schlefuß auch eine viergeschossige Bebauung in Abweichung von der noch gültigen Staffelbauordnung (Staffel 3) im Dispens erlaubt wurde. Die Erstbebauung der Straßenzüge im Umkreis der Sport- und Spielplätze zwischen Erlen- und Neuenlander Straße war zum Ende der 1920er Jahre zügig vorangegangen, als auch die Volksschule an der Delmestraße errichtet wurde. Auf der gegenüberliegenden, südlichen Seite der Neuenlander Straße hatte sich schon früher ein kleines Industriegebiet (Faßfabrik Mundhenke, Bremer Gummiwerke "Roland") gebildet, zu dem die Wohngebiete der Neustadt nun aufschlossen.°
Dem Architekten Adrian Albrecht gelang es, mit dem Wohn- und Geschäftshaus Neuenlander Straße 16 die zeitgemäß modernen Gestaltungsformen der Neuen Sachlichkeit in einer ausgewogenen Proportionierung und überzeugenden Detailgestaltung umzusetzen. An der städtebaulich hervorragenden Lage am südlichen Eingang zur Neustadt auf dem Weg in die Innenstadt bildet es durch seine markante Kubatur einen Orientierungspunkt. Das Wohn- und Geschäftshaus ist ein gutes Beispiel für den Verzicht auf die Verwendung von Baugliederung und Bauornament im traditionellen Sinne, Elemente, die hier ersetzt werden durch horizontal zusammengefasste Fenster- und Brüstungselemente. Diese horizontale Betonung sah man damals im Einklang mit der fließenden, dynamischen Bewegung des Verkehrs, empfand sie als großstädtisch und zugleich auch als Ausdruck einer im Wandel begriffenen Gesellschaft. Gern wurde Architektur in diesem Sinne auch als Träger "kultureller Werte" verstanden. Denn das überkommene Schema einer sozialen Differenzierung der Geschosse war in dieser Architektur gestalterisch überwunden.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Albrecht, Adrian
Architekt/Künstler:
Schefuß, Hermann
Funktion:
Kolonialwaren- und Delikatessenhandlung
Kommentar:
wohnhaft Delmestraße 65
Sozietät Name:
Georg H. Logemann
Sozietät Funktion:
Baugeschäft