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Listentext:
Bermpohlstraße 40, Wasserturm Vegesack, 1892 von Ludwig Disselhoff (2013)
Baugeschichte:
Wasserturm mit Inschrift "1892", Entwurf: Wasserwerksdirektor Ludwig Disselhoff, Hagen in Westfalen, Bauherr: Stadtgemeinde Vegesack°
Der Wasserturm war Teil der neuen, ab 1891 auf den Weg gebrachten Vegesacker Wasserversorgung, zu der das Wasserwerk (damals Bremer Straße, heute Uthoffstraße), ein 12 km langes Rohrnetz, über das auch die benachbarten preußischen Orte mit Ihren Industrieansiedlungen versorgt wurden, und eben der Wasserturm in der damaligen Sandstraße, heute Bermpohlstraße, gehörte.°
Schon im Jahr 1887 lagen von "auswärtigen Unternehmern", dem Ingenieur Fritz Geck aus Münster und von Wasserwerksdirektor Ludwig Disselhoff aus Hagen in Westfalen, erarbeitete Planungen für eine neue Wasserversorgung in Vegesack vor. Obwohl die Pläne genehmigt waren, kam es lange Zeit nicht zur Ausführung. Erst Mitte des Jahres 1891, als in Vegesack rund 17 Brunnen in Nutzung waren, konkretisierte sich das Vorhaben: Stadtdirektor Rohr legte einen wieder von Disselhoff erarbeiteten Plan für eine umfangreiche Wasserversorgungsanlage vor (tägliche Maximalförderung von 500 Kubikmetern), der von den Stadtverordneten gebilligt wurde. Sie bewilligten auch die Baukosten von 112.500 Mark. Nachdem Probebohrungen zu einem positiven Ergebnis geführt hatten, wurde das öffentliche Wasserwerk auf dem Gelände der Gasanstalt, damals in der Bremer Straße, heute Uhthoffstraße, gebaut. niedergetrieben. Die Förderungsanlage, die ursprünglich aus zwei mit Gasmotoren betriebenen Plungerpumpen mit je 25 Kubikmeter Stundenleistung und zwei Filterbrunnen bestand, drückte das Wasser direkt in das 12 km lange Rohrnetz der Stadt Vegesack. Das überschüssige Wasser wurde in dem rund 1,6 km von der Pumpstation entfernt gelegenen Wasserturm in der Sandstraße, heute Bermpohlstraße, gespeichert und als Reserve für die Stadt genutzt, wenn die Pumpen ruhten. Der Wasserturm diente also einerseits als Wasserreservoir für die Trinkwasserversorgung, andererseits aber auch zum Druckausgleich.°
1892 wurde er in Betrieb genommen, 1965 stillgelegt°
Schaft in Klinkermauerwerk, Kopf als Eisenkonstruktion mit bauzeitlicher Wellblechverkleidung, Wasserturm für einen Hängebodenbehälter von 230 cbm konzipiert°
1980 vom LfD als für Vegesack einzigartiges technisches Denkmal eingestuft (Schreiben Dr. Hahn 11.7.1980)°
Bauakte im Bauamt Bremen-Nord ab 1891:1891 Detailzeichnungen von Disselhoff zum Vegesacker Wasserturm°
1980 Umbau des Wasserturms zu Künstler-Wohnung, -Werkstatt, -Atelier für Peter F. Krüger, mit Erweiterung; Bauherr: Freie Hansestadt Bremen, Entwurf und Ausführung: Bauamt Bremen-Nord
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Disselhoff, Ludwig
Funktion:
Wasserwerksdirektor
Kommentar:
Hagen in Westfalen
Sozietät Name:
Stadtgemeinde Vegesack
Quelle:
Bauakte, Bauamt Bremen-Nord
Quelle:
Staatsarchiv Bremen
Stelle:
Bestand 2 - P.13-332 (Verwaltung Stadt Vegesack), Gas- und Wasserwerke 1886-1904
Quelle:
Staatsarchiv Bremen
Stelle:
Bestand 4, 19-242 (Bremisches Amt Vegesack), Bauten auf dem Grundstück des Gas- und Wasserwerks in der Bremer Straße
Lit.-Kurztitel:
Aschenbeck, Nils; J. U. Schmidt: Wassertürme im Nordwesten, Oldenburg 2003
Lit.-Kurztitel:
Aschenbeck, Nils: Bremen Nord aus der Luft, Delmenhorst 2002
Lit.-Kurztitel:
Heimatverein für Vegesack und Umgebung e.V. (Hg.): Vegesack und Umgebung in alten Ansichten, Bremen 1979
Lit.-Kurztitel:
Hofmann, Sigrid (Hg.): Bremen-Nord in den Fünzigern. Vertrautes, Kurioses und längst Vergessenes festgehalten mit der Leica, Bremen [o.J.]
Lit.-Kurztitel:
Ramlow, Uwe: Vegesack 1860-1945, Bremen 1998
Lit.-Kurztitel:
Reclams Führer zu den Denkmalen der Industrie und Technik in Deutschland, Band 1 Alte Länder, von Volker Rödel, Stuttgart 1992
Lit.-Kurztitel:
Schmidt, Jens U.: Wassertürme in Bremen und Hamburg, Cottbus 2011
Lit.-Kurztitel:
Steilen, Dietrich: Geschichte der bremischen Hafenstadt Vegesack, Bremen 1926
Lit.-Kurztitel:
Vegesack (Bezirk Bremen) und die Gemeinden aus Kreis Blumenthal Blumenthal, Aumund und Grohn, Hannover 1929
Stelle:
7-10 (zu den städt. Werken in Vegesack, u.a. Wasser)