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Ortsteil:
Neustadt
Südervorstadt
Straße:
Bodenheimer Straße 94
Neuenlanderstraße 42 & 44 & 46 & 48 & 50 & 52 & 54
Schleiermacherstraße 1 & 2
Listentext:
Friedrich-Ebert-Straße 154-173, 179-209, 211, 213-217, Wohnanlagen der Bauhütte "Hansa", 1929-1932 von Willy Berner und Erich Bohne (2020)°
Bodenheimer Straße 94°
Neuenlanderstraße 42/54°
Schleiermacherstraße 1-2
Kurzbeschreibung:
Die Wohnanlage an der Friedrich-Ebert-Straße wurde zwischen 1929 und 1932 in zwei Bauabschnitten nach Entwürfen des Baumeisters Johannes Willy Berner und des Architekten Erich Bohne von der Bauhütte Hansa errichtet. Das unter der Bauherrschaft der Gemeinnützigen Wohnungsbaugemeinschaft der freien Gewerkschaften für Bremen und Umgegend e.V. (GEWOBA) errichtete Ensemble entstand als erste Großsiedlung des Neuen Bauens in Bremen und stellt heute den größten erhaltenen Wohnkomplex der 1920er Jahre in der Stadt dar.°
Das Ensemble setzt sich in beiden Bauabschnitten aus aneinandergereihten, vier- bis fünfgeschossigen Mehrfamilienhäusern zusammen, die sämtlich als Mauerwerksbauten mit Flachdächern ausgeführt wurden. Es kamen mehrere Häusertypen mit standardisierten Wohnungsgrundrissen unterschiedlicher Größe zum Einsatz.°
Unter den Wohnanlagen, die in der Zwischenkriegszeit in Bremen errichtet wurden, nimmt die Siedlung an der Friedrich-Ebert-Straße eine Sonderstellung ein. Als eines der wenigen Großprojekte des genossenschaftlichen Wohnungsbaus in Bremen ist sie für die Sozial- und Politikgeschichte der Stadt von herausragender Bedeutung. Nicht nur ihre den damaligen städtebaulichen Rahmen sprengenden Dimensionen erregten in ihrer Entstehungszeit das kritische Interesse der Bremer Öffentlichkeit. Auch ihre architektonische Gestaltung in der Formensprache des Neuen Bauens, die sich radikal von der Tradition des Bremer Hauses absetzte, stieß von Seiten der Bürgerschaft auf Ablehnung. Die Siedlung zählt zu den frühesten und zugleich zu den prägnantesten Beispielen des Neuen Bauens in Bremen. Kubische Baukörper mit knapp abschließenden Flachdächern und geschlossen wirkenden, schmucklosen Klinkerfassaden machen die Anlage zu einem charakteristischen Beispiel der Klassischen Moderne und verleihen ihr eine monumentale Wirkung.°
Ganz im Gegensatz zur ersten Wohnanlage der GEWOBA an der Gröpelinger Heerstraße verzichtete die Bauhütte Hansa hier auf eine Untergliederung der langgestreckten Straßenfassaden in einzelne, überschaubare Abschnitte. Stattdessen präsentiert die Großsiedlung ihren Umfang überaus selbstbewusst an einer städtebaulich wichtigen Ausfallstraße, an der die Anlage wie ein Tor zur Bremer Innenstadt wirkt. Sie bekundete damit das Selbstverständnis der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterschicht und entsprach mit ihrer funktionalen Gestaltung und modernen Ausstattung den damals aktuellen sozialpolitischen Vorstellungen von angemessenem und bezahlbarem Wohnraum.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Berner, Willy
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Bohne, Erich
Sozietät Name:
Bauhütte "Hansa"
Quelle:
Forschungsprojekt Arbeiterwohnungsbau in Bremen: Arbeitsbericht zum Wohnungsbau zwischen den Kriegen in Bremen, Bremen (Hochschule für Technik) 1980
Quelle:
Wendt, Hans Heinrich: Wohnsiedlungen in Bremen 1900 - 1945, Bremen 1984
Lit.-Kurztitel:
Architektur in Bremen und Bremerhaven, 1988
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1900-1951, 1952
Lit.-Kurztitel:
Bremer Volkszeitung
Stelle:
9.11.1925; 11.1930
Lit.-Kurztitel:
N.N.: Wohnhausbauten an der Rathenaustraße in Bremen =°
Deutsche Bauzeitung 64 (1930) 28
Stelle:
Beilage Wettbewerbe, S. 33-39
Lit.-Kurztitel:
Parpart, Uwe: Genossenschaftliche Selbsthilfe als politische Kultur, 1985
Lit.-Kurztitel:
Soziale Bauwirtschaft 10 (1930) 2
Stelle:
15.1.1930; 25.10.1930
Lit.-Kurztitel:
Voigt, Wolfgang: Das Bremer Haus. Wohungsreform und Städtebau in Bremen 1880-1940. Hamburg 1992.
Lit.-Kurztitel:
Voigt, Wolfgang: Vom Bremer Haus zur Staatswohnung, Diss. Hamburg 1985
Lit.-Kurztitel:
Wallenhorst, Hans-Joachim: Die Chronik der Gewoba 1924 - 1992, Bremen 1993