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Straße:
Konsul-Smidt-Straße 10 & 10A & 12 & 14 & 14C & 16 & 18 & 20 & 22 & 24 & 26
Denkmaltyp:
Hafenspeicher & Schuppen
Listentext:
Konsul-Smidt-Straße 10/26, Schuppen 1, 1959 von Helmut Jung (2008)
Kurzbeschreibung:
An der Kaje des Europahafens hat sich mit dem Schuppen 1 ein besonders prägnantes Beispiel des Nachkriegs-Wiederaufbaus in den stadtbremischen Häfen erhalten. Der Schuppen wurde 1959 unter Leitung von Oberbaurat Helmut Jung für den Stückgutumschlag errichtet. Bautypologisch gesehen sind zweigeschossige Hafenschuppen an der deutschen Küste ungewöhnlich und aufgrund ihrer betriebstechnischen und kostenseitigen Nachteile gegenüber eingeschossigen Schuppen nur dort realisiert worden, wo besondere Gründe - in Bremen war es der gesteigerte Schuppenkapazitätsbedarf am Europahafen - ihre Erbauung sinnvoll machten. Mit einer Nutzfläche von 36.570 m² und einer Länge von nahezu 405 Metern war der Schuppen 1 bei Fertigstellung der bei weitem größte Hafenschuppen in Bremen, er erreichte fast die Raumkapazität des sechsgeschossigen, unterkellerten Speichers I (ca. 38.000 m²).°
Die Architektur des Schuppens ist konsequent aus seiner Zweckbestimmung heraus entwickelt worden. Das Obergeschoss des Stahlbetonskelettbaus kragt landseitig deutlich über das Erdgeschoss vor und überdacht dadurch die Laderampe; wasserseitig springt das Obergeschoss zurück, um so eine Ladebühne zur Kranandienung für das obere Geschoss zu formieren. Die lichte Höhe im Obergeschoss von 9 m war notwendig für eine hinreichende Belichtung und die Anpassung an das Halbportalkransystem der benachbarten eingeschossigen Schuppen.°
Das Betriebsgebäudes I an der Stirnseite des Schuppens ist auch städtebaulich als ein vertikaler Bezugspunkt in der Hafentopographie wirksam und geht mit seiner architektonischen Durchbildung über die reine Zweckarchitektur hinaus: Es überragt den Schuppen als ein siebengeschossiges, backsteinverkleidetes Hochhaus mit nochmals vorkragenden und um ein weiteres Stockwerk erhöhtem, stirnseitig vollverglasten Treppenhausturm. Seine besondere architektonische Wirksamkeit entfaltet das Betriebsgebäude I dabei durch seine logische und geschickte Entwicklung aus dem sich nach Osten halbseitig in einer Kurve verjüngenden Schuppengrundriss.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Jung, Helmut
Quelle:
Höhmann, Rolf: Denkmale in den stadtbremischen Häfen (Industriearchäologische Dokumentation), Darmstadt/Bremen 2004
Lit.-Kurztitel:
Aschenbeck, Nils: Die Architektur der stadtbremischen Häfen, Bremen 1994
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1950-1979, 2014
Lit.-Kurztitel:
Eckler-von Gleich, Cecilie: Vom Freihafen zur Überseestadt, Bremen 2019
Lit.-Kurztitel:
Flugdächer und Weserziegel, 1990
Lit.-Kurztitel:
Jung, Helmut: Der Wiederaufbau des Schuppens 6 im Europahafen in Bremen als Frucht- und Stückgutschuppen, in =°
Handbuch für Hafenbau und Umschlagstechnik, Bd. III (1957)
Lit.-Kurztitel:
Jung, Helmut: Hoch- und Brückenbau, Abschn. 1, Schuppenbauten =°
Jahrbuch der Hafenbautechnischen Gesellschaft 27/28 (1962/63)
Stelle:
146-194, hier: S. 165 f.
Lit.-Kurztitel:
Jung, Helmut: Zweigeschossige Stückgutschuppen in Seehäfen =°
Handbuch für Hafenbau und Umschlagstechnik, Bd. III (1957)
Lit.-Kurztitel:
Sieveking: Ein- oder mehrgeschossige Kaischuppen =°
Jahrbuch der Hafenbautechnischen Gesellschaft 12 (1930/31)
Lit.-Kurztitel:
Skalecki, Georg: Revitalisierung großflächiger historischer Hafenareale - die Bremer Überseestadt =°
Denkmalpflege in Bremen, Heft 7, Bremen 2010