Listentext:
Weberstraße 7/23, Mietshausanlage Wiener Hof, 1905-1907 von Rauschenberg & Müller (1973)°
Bestandteile der Denkmalgruppe:°
- Weberstraße 7, Mietshaus, 1905-1907 von Rauschenberg & Müller (1973)°
- Weberstraße 9, Mietshaus, 1905-1907 von Rauschenberg & Müller (1973)°
- Weberstraße 11, Mietshaus, 1905-1907 von Rauschenberg & Müller (1973)°
- Weberstraße 13, Mietshaus, 1905-1907 von Rauschenberg & Müller (1973)°
- Weberstraße 15, Mietshaus, 1905-1907 von Rauschenberg & Müller (1973)°
- Weberstraße 17, Mietshaus, 1905-1907 von Rauschenberg & Müller (1973)°
- Weberstraße 19, Mietshaus, 1905-1907 von Rauschenberg & Müller (1973)°
- Weberstraße 21, Mietshaus, 1905-1907 von Rauschenberg & Müller (1973)°
Bestandteil ohne Denkmalwert: Weberstraße 23°
Kurzbeschreibung:
1903 erwarben die Architekten Rauschenberg und Müller das Grundstück Ostertorsteinweg 91/93. Entlang des Ostertorsteinwegs befanden sich darauf neben dem Eckhaus des Kaufmanns J.F. Kulenkamp zwei weitere Wohnhäuser und entlang der Weberstraße ein Lagerhaus sowie im weiteren Verlauf des 34 Meter tiefen Grundstücks mit den Nrn. 30-34 fünf eingeschossige Wohnhäuser einfacher Leute, die dem Anschein nach (Abb. bei Weisfeld 1998) schon im 18. Jahrhundert entstanden waren, als die Weberstraße noch "Hinterm Paulsberg" hieß.°
Den Grundstücksteil am Ostertorsteinweg verkauften die Architekten separat und entwarfen für das übrige große Grundstück in der Weberstraße eine Wohnanlage aus 9 Mehrfamilienhäusern für insgesamt 20 Mietparteien. Die Bauordnung erlaubte es damals noch, die rückwärtigen Höfe, unabhängig von der Gebäudehöhe, auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Das nutzten die Architekten zur größtmöglichen Ausnutzung des Baugrundes, indem sie die Häuser in der Art einer barocken Dreiflügelanlage bis dicht an die rückwärtige Grundstücksgrenze heranrückten und die baurechtlich geforderte unbebaute Fläche zur Weberstraße ausrichteten. Die Seitenflügel sind achsensymmetrisch auf den in der Art eines "Corp de Logis" ausgebildeten Mittelbau bezogen. Die einheitliche Gestaltung der Fassaden, der großzügige Vorhof und die Einfriedung mit einem in floralen Zierformen des Jugendstils geschmiedeten Gitter unterscheiden sich auffällig von der in Bremen noch vor der Jahrhundertwende üblichen Reihenhausbebauung. Die Wohnanlage Weberstraße 7/21 gehört zu den frühesten Mietshäusern in Bremen, besonders aber im Ostertorviertel, das abseits der Hauptverkehrstraßen beinahe ausschließlich von Einfamilienhäusern geprägt ist.