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Listentext:
Weberstraße 10, Wohnhaus, um 1870 (1973) (siehe Denkmalgruppe Weberstraße 6/18)°
Kurzbeschreibung:
Die Weberstraße gibt mit ihrem gewundenen Verlauf eine Erinnerung an das alte Paulsbergviertel vor dem Ostertor. Erst 1854 wurde die Straße "Hinterm Paulsberg" in "Weberstraße" umbenannt. Das Viertel hat seinen Namen nach dem Paulskloster, einer Benediktinerabtei auf einer Anhöhe vor dem Ostertor, die 1523 aus strategischen Gründen abgerissen wurde; der Paulsberg wurde ein Jahrhundert später abgetragen. Vor der Aufhebung der Torsperre 1849 wohnten hier die einfachen Leute, Gemüsebauern und Tagelöhner. Mit der staatsrechtlichen Gleichstellung der Vorstadtbürger 1849 setzte im Paulsbergviertel eine rege Bautätigkeit ein, in Zuge derer sich die Sozialstruktur bis 1875 zugunsten einer mehr kleinbürgerlichen Einwohnerschaft änderte.°
Die Reihenhäuser Weberstraße 6/16 sind gegen 1870 entstanden. Sie entsprechen dem Standardtyp des "Bremer Hauses" (3-achsig, seitlicher Eingang, Nebeneingang im Souterrain) in seiner einfachsten Ausprägung. Die Fassaden sind in klassizistischer Tradition durch Fensterumrahmungen und -verdachungen gegliedert und mit einem Schmuckfries unterhalb des Traufgesims verziert. Ursprünglich befanden sich auf beiden Seiten als Abschluss der Reihe Endhäuser mit seitlichen Erkern, von denen das zum Ostertorsteinweg gelegene bereits 1901 zu Lagerzwecken benutzt wurde. Das südlich abschließende Haus musste 1905 dem Neubau der Brotfabrik des Bremer Konsumvereins weichen. Sie war Teil eines großen Gebäudekomplexes zwischen Schildstraße und Weberstraße, den der Konsumverein zwischen 1905 und 1913 errichtet hatte. Die Hauptniederlassung des Konsumvereins befand sich seit 1884 am Ostertorsteinweg 97.