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St. Stephani

OBJ-Dok-nr.: 00001172




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Mitte
Stadtteil:
Mitte
Ortsteil:
Altstadt
Straße:
Stephanikirchhof
Denkmaltyp:
Kirche & Kirche ev.
Eintragung:
1973
Listentext:
Stephanikirchhof, Pfarrkirche St. Stephani, 1139, Umbau 1251/1300, Umgestaltung, 1888-1891 von Conrad Wilhelm Hase, Wiederaufbau, 1947-1959 von Arthur Bothe (1973)°
Kurzbeschreibung:
Im mittelalterlichen Bremen waren bis zum Jahre 1300 bereits die sieben großen Kirchen innerhalb der Befestigung erbaut worden. Es waren der Dom, die Liebfrauen-, die Martini-, die Ansgarii- (zerstört) und die Stephanikirche sowie die beiden turmlosen Klosterkirchen St. Johannes und St. Katharinen (zerstört). Der St.-Petri-Dom auf der höchsten Erhebung der Düne am Ostende der Altstadt und St. Stephani auf dem nahezu ebenso hohen Steffensberg im äußersten Westen der Altstadt haben von jeher Bremens Stadtbild maßgeblich bestimmt.°
St. Stephani ist 1139 zusammen mit St. Wilhadi zu einem Kapitel "St. Wilhadi und Stephani" zusammengeschlossen worden und hatte als zweite bremische Kirche Pfarrgerechtigkeit erhalten. Die Kirche bestand damals vermutlich als dreischiffige Basilika mit östl. Querhaus und Chor mit geradem Abschluss. Ihr Mittelschiff war schmaler als das der frühgotischen Basilika, die im 13. Jh. darüber entstand und deren Vierung, Chor und Querhaus im Prinzip bis heute erhalten sind, ihr Langhaus hatte jedoch 7 auf 3 Joche. Im Spätmittelalter (nicht vor 2. H. 14. Jh.) erfolgte der Umbau zu einer Pseudobasilika mit 4 auf 3 ungleichen Jochen. Wegen starker Bauschäden wurde durch C.W. Hase deren Schiff 1888-91 einschließlich der Fundamente durch ein basilikales ersetzt, das Mittelschiff in gotischen Formen, die Seitenschiffe in neu entworfener Breite und romanischen Formen. Erhalten blieben bei dem Umbau die Vierung mit Querhaus und Chor sowie der Südturm. 1944 erlitten St. Stephani und mehr noch alle umliegenden Gebäude der Steffensstadt durch Brand- und Sprengbomben schwerste Zerstörungen. Außer im nördlichen Querhausarm stürzten alle Gewölbe ein, dazu der südliche Querhausgiebel.°
Der Architekt Arthur Bothe leitete seit 1947 die Wiederaufbaumaßnahmen: er wölbte 1947-1948 das am wenigsten beschädigte Nordschiff als Notkirche unter Verwendung von Trümmersteinen neu ein. Das Nordschiff ist heute nicht wieder in den Innenraum einbezogen worden. 1952-1955 wurde dann mit der äußeren Wiederherstellung der Kirche die alte Silhouette des Stephaniviertels wiederhergestellt. Dabei sind das südliche Seitenschiff vollständig und die Strebepfeiler über dem nördlichen Seitenschiff abgebrochen worden, deren Funktion 1952 nach Einzug einer Stahlbetondecke im Hauptschiff gegenstandslos geworden war. Das Gewölbe des nördlichen Querhausarms wurde aus Sicherheitsgründen ersetzt, der Giebel des südlichen in freier Anlehnung an mittelalterliche Formen neu errichtet. Der Ausbau des Mittelschiffs erfolgte 1958-59.°
Vom Bau des 12. Jh. sind nur wenige Mauerwerksreste vorhanden. Dazu gehören der Schaft des Südturms aus Portaquadern, geschossweise durch Gesimse unterteilt; die mächtigen Stützpfeiler an den äußeren Ecken zum Schutz des vom Einsturz bedrohten Turmes, die im 17. Jh. hinzugefügt worden waren. Der Turmhelm wurde nach Entwürfen Bothes vereinfacht wiederhergestellt, ebenso der Nordturm. Im unteren Bereich der östlichen Chorwand könnte weiteres Material des romanischen Baus erhalten sein. Während der Errichtung ihrer östlichen Teile kam es zu einem Materialwechsel, der Chorgiebel entstand bis zur Kämpferhöhe der Dreifenstergruppe aus Sandstein, darüber aus Backstein, die Querhausgiebel ganz aus Backstein. Die Form der Blenden in den beiden erhaltenen, zweizonig gestalteten Giebeldreiecken sind typisch für die ausgehende Romanik und beginnende Gotik in der südöstlichen Nordseeregion.
Epoche:
Gotik & Nachkrieg
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1139
Art Dat.:
Umbau
  Num.-Dat.:
1888-1891
Art Dat.:
Umbau
  Num.-Dat.:
nach 1350
Art Dat.:
Wiederaufbau
  Num.-Dat.:
1947-1959
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Bothe, Arthur
  Funktion:
Architekt
  Dauer:
1947-1959
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Halbhuber, Paul
  Funktion:
Bildhauer
  Dauer:
1953-1954
  Kommentar:
Sandsteinrelief im Bogenfeld des Südgiebels (Steinigung des Heiligen Stephanus); vier Evangelistensymbole am Südturm
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Hase, Conrad Wilhelm
  Funktion:
Architekt
  Dauer:
1888
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Mitzlaff, Erhart
  Funktion:
Maler
  Dauer:
1967
  Kommentar:
Glasfenster
Quelle:
Diakästen-Gewerbemuseum
  Stelle:
LfD, R. 206
Quelle:
Helmedach, Heiko: Parkanlagen in Bremen, 2008
Quelle:
Schwarzwälder, Harry: Das Begräbniswesen in Bremen im 19. Jahrhundert, handschriftliches Manuskript, Bremen 2002
  Stelle:
Bd. 1, S. 333, (Grabplatte Nantes vom Doventorsfriedhof); S. 339 (Grabplatte Pastor Kiesselbach); S. 364 (Grabmal Peter Wilkens)
Lit.-Kurztitel:
Ahner-Siese, Ingeborg: Die Bildhauer der Bremer Bauhütte, Bremen 1986
  Stelle:
44 (Gedenkstein Leo Wassmann, Pastorenhaus)
Lit.-Kurztitel:
Bippen, W. von: Zweiter Theil, Die Pfarr- und Ordens-Kirchen°
Denkmale der Geschichte und Kunst der freien Hansestadt Bremen, Dritte Abtheilung, Die Bremischen Kirchen, Bremen 1876
  Stelle:
16-24
Lit.-Kurztitel:
Böttcher, Emil: Bauten und Denkmale des Staatsgebiets der freien und Hansestadt Bremen, Bremen 1887
  Stelle:
10
Lit.-Kurztitel:
Bothe, Arthur: Die St.-Stephani-Kirche =°
Der Wiederaufbau 15 (1961) 35
  Stelle:
7-8
Lit.-Kurztitel:
Dehio Bremen/Niedersachsen 1992
  Stelle:
17f.
Lit.-Kurztitel:
Dettmann, Gerd: Bremische Bauten =°
Bremen. Lebenskreis einer Hansestadt, Bremen 1940
  Stelle:
253-274, hier: 258-259
Lit.-Kurztitel:
Dettmann, Gerd: Die Steinepitaphien der bremischen Kirchen und die bremische Bildhauerkunst der Spätrenaissance und des Barock =°
Jahresschrift des Focke-Museums Bremen 1939
  Stelle:
97-167, hier: 116-117, 124-125, 160, 162
Lit.-Kurztitel:
Die Neugestaltung Bremens, Heft 7: Stephani-Gebiet, Gartenstadt Vahr, Neue Vahr, Bremen 1965
  Stelle:
..
Lit.-Kurztitel:
Dr. E. W.: Denkmalpflege in Bremen =°
Niedersachsen 12 (1906/07) 18
  Stelle:
363
Lit.-Kurztitel:
Ehrhardt, E.: Die Stephanikirche =°
Bremen und seine Bauten 1900, 1900
  Stelle:
98-101
Lit.-Kurztitel:
Ehrhardt, Ernst: Die Kapelle zu den sieben Rosen. Ein ehemaliger Bau bei der Stephanikirche in Bremen =°
Niedersachsen 35 (1930)
  Stelle:
315-317
Lit.-Kurztitel:
Fliedner, Siegfried: Zur Baugeschichte der Pfarrkirche St. Stephani in Bremen =°
Jahrbuch der Bremischen Wissenschaft 1 (1955)
  Stelle:
306-317
Lit.-Kurztitel:
Fliedner, Siegfried und Werner Kloos: Bremer Kirchen, Bremen 1961
  Stelle:
98-107
Lit.-Kurztitel:
Heitmann, Claus: Von Abraham bis Zion, Bremen 2000
  Stelle:
38-43
Lit.-Kurztitel:
Kirsch, Rolf: Mut zum Zeichen: Der Wiederaufbau von St. Stephani 1947-1967 =°
Denkmalpflege in Bremen, Heft 11, Bremen 2014
  Stelle:
76-96
Lit.-Kurztitel:
Kloos, Werner: Das alte Bremen, Bremen 1978
  Stelle:
94
Lit.-Kurztitel:
Krysl, Werner; Rospek, Rosemarie: Bremen. Der Wiederaufbau 1945-1960, Bremen 1977
Lit.-Kurztitel:
Prüser, Friedrich: Achthundert Jahre St. Stephanikirche, Bremen 1940
  Stelle:
44-102
Lit.-Kurztitel:
Roller, Christian Nikolaus: Versuch einer Geschichte der kaiserlichen und reichsfreyen Stadt Bremen, Bremen 1799
  Stelle:
105-113
Lit.-Kurztitel:
Stein, Rudolf: Die Pfarrkirche zu St. Stephani =°
Stein, Rudolf: Romanische, Gotische und Renaissance-Baukunst in Bremen, 1962
  Stelle:
105-116
Lit.-Kurztitel:
Storck, A.: Ansichten der Freien Hansestadt Bremen und ihrer Umgebungen, Frankfurt am Main 1822 (Faksimile 1977)
  Stelle:
273-275
Lit.-Kurztitel:
Ulrich, Gustav: Über den Beginn des Aufbaus der Stephanikirche in Bremen =°
Hospitium Ecclesiae 5 (1967)
  Stelle:
137-141
Lit.-Kurztitel:
Zobeltitz, Louis-Ferdinand von: Die Neunutzung der St.-Stephani-Kirche als erste Kulturkirche Nordwestdeutschlands =°
Denkmalpflege in Bremen, Heft 6, Bremen 2009
  Stelle:
22-27