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Straße:
Osterholzer Heerstraße 192
Stiftungsweg 2
Denkmaltyp:
Altenheim & Landgut & Landschaftsgarten
Listentext:
Osterholzer Heerstraße 192, Landgut von Büren-Oelrichs, heute Altenheim Egestorff-Stiftung, Landschaftsgarten, um 1840; Skulpturen, 18-20. Jh. (1973)°
Stiftungsweg 2°
Einzeldenkmal siehe: Stiftungsweg 2°
Bestandteil der Denkmalgruppe:°
- Herrenhaus von Büren-Oelrichs, um 1857
Baugeschichte:
seit 1323 bis 1755 im Besitz der Ratsfamilie von Büren, erster urkundlicher Nachweis 1539°
1755-1892 im Besitz der Bremischen Rats- und Kaufmannsfamilie Oelrichs. Johann Smidt war oft zu Gast bei der Familie Oelrichs wg. der Freundschaft zu Simon Hermann Gondela, der eine Tochter des Hauses geheiratet hatte. Smidt, besonders aber Gondela waren die treibenden Kräfte für die Umwandlung der Wälle in eine öffentliche Parkanalage.°
1892-1905 im Besitz des Bremer Kaufmanns Johann Heinrich Egestorff. Egestorff verfügte testamentarisch die Schenkung des Landgut an den Bremer Staat unter der Bedingung, daß dieser dort ein Altenheim einrichtet.°
1908 schrieb die Egestorff-Stiftung einen Wettbewerb aus°
1909-1912 Neubau des Altenheims
Kurzbeschreibung:
Die Egestorff-Stiftung ist einerseits das Vermächtnis eines wohlhabenden Bremer Bürgers zugunsten der Altenpflege, andererseits aber auch die Neuformulierung der schon zur Barockzeit bestehenden städtischen Armenpflege in dem Neubau eines modernen, konfessionsfreien Altenheims kurz vor dem Ersten Weltkrieg.°
Die Egestorff-Stiftung befindet sich auf einem in seinen Abmessungen sehr typischen Bremer Landgut, das seit 1323 im Besitz der Ratsfamilien von Büren (bis 1755) und Oelrichs war. Der Bremer Kaufmann Johann Heinrich Egestorff erwarb 1892 das Grundstück mit einem um 1840 im landschaftlichen Stil gestalteten Park, dessen Rückgrat - eine hauptsächlich aus Eichen bestehende Allee - sich bis heute erhalten hat, und dem an der Heerstraße gelegenen, 1857 errichteten Gutshaus. Er verfügte testamentarisch die Schenkung des Landguts an den Bremer Staat unter der Bedingung, dass dieser dort ein Altenheim errichten würde. 1908 wurde der Wettbewerb für das Altenheim von der Stiftungsverwaltung ausgeschrieben. Man prämierte den Entwurf des damals sehr jungen Architekten Heyberger, dem es vortrefflich gelang, die umfangreiche Baugruppe auf einer zwischen dem vorderen und dem hinteren Teil des Parks gelegenen Wiese so zu platzieren, dass sie sich harmonisch in den Gartenbereich einpasste. Ursprünglich war es sogar möglich, das Hauptgebäude durch einen Torbogen hindurch in Längsrichtung des Grundstücks zu durchqueren. Die bis 1912 ausgeführte Anlage ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die künstlerisch und kunsthandwerklich auf einem sehr hohen Niveau stehende Reformarchitektur vor dem I. Weltkrieg in Bremen. Zugleich handelt es sich um das erste öffentliche Altersheim moderner Prägung in Bremen. Für die Unterbringung "ziviler Invaliden" mit eigener und spezifischer Problemlage war erst wenige Jahre zuvor die Grundlage in der Sozialgesetzgebung geschaffen worden.
Epoche:
Barock u. Rokoko & Jahrhundertwende & Klassizismus
Quelle:
Recherche Gerda Engelbracht 2019
Lit.-Kurztitel:
Ahlers, Erich: Rosengarten am Altenheim Bremen-Tenever =°
Garten und Landschaft (1958) Heft 10
Lit.-Kurztitel:
Architektur in Bremen und Bremerhaven, 1988
Lit.-Kurztitel:
Aus der Geschichte des Bremischen Altenheims, Bremen 1912
Lit.-Kurztitel:
Brandes, Gustav, Aus den Gärten einer alten Hansestadt, 1939
Lit.-Kurztitel:
Brandes, Gustav: Alte bremische Landgüter =°
Niedersächsisches Jahrbuch 1936
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1900-1951, 1952
Lit.-Kurztitel:
Dehio Bremen/Niedersachsen 1992
Lit.-Kurztitel:
Denkmaltopographie Osterholz, 1982
Lit.-Kurztitel:
Lindemann, Berthold: Die Egestorff-Stiftung. Zur Geschichte christlicher Sozialtätigkeit in Bremen, Bremen 1970
Lit.-Kurztitel:
Stein, Rudolf: Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens I, 1964
Lit.-Kurztitel:
Stein, Rudolf: Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens II, 1965