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Heinekens Park & Heinekens Landgut & Landgut Schumacher

OBJ-Dok-nr.: 00000951




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Ost
Stadtteil:
Oberneuland
Ortsteil:
Oberneuland
Straße:
Oberneulander Landstraße 151 & 153
Denkmaltyp:
Herrenhaus & Hofmeierhaus & Park & Wohnhaus
Eintragung:
1973
Listentext:
Oberneulander Landstraße 151/153, Heinekens Landgut, Park, 1782-1795 von Gottlieb Altmann (1973)°
Einzeldenkmal siehe: Oberneulander Landstraße 153°
Bestandteil der Gesamtanlage:°
- Oberneulander Landstraße 153, Hofmeierhaus, um 1790, Umbau um 1810
Baugeschichte:
nach 1762 Anlage einer ersten Gartenanlage durch Hofrat Schumacher°
1782-1795 Überformung einer bestehenden Anlage durch Heineken und Altmann (Brandes)
Kurzbeschreibung:
Die Hufe dieses Landguts ist mit 185 Metern deutlich breiter als gewöhnlich und reichte ehemals bis zur Wümme. Auf einer älteren Bauernstelle errichtete der Hofrat Dr. Albert Schumacher nach 1762 ein neues, eingeschossiges Wohnhaus, das am hinteren Ende eines waldartigen Parks lag und bis heute mehrfach umgebaut wurde. In der nächsten Generation gelangte das Anwesen an den späteren Bürgermeister Christian Abraham Heineken, unter dessen Besitz der Park zwischen 1792 und 1795 von Gottlieb Altmann im Stil des holländischen Spätbarocks neu gestaltet wurde. Aus dieser Phase stammt im vorderen Bereich des Anwesens ein kostbares Heckenrondell aus beschnittenen Hainbuchen, das sich bis heute erhalten hat, während der übrige Park später in einen Landschaftspark umgewandelt wurde.°
Durch die infolge veränderter Bauleitplanung drastisch gestiegenen grundsteuerlichen Belastungen sah sich Dr. Hermann Heineken ab 1969 veranlasst, die Initiative zum Verkauf großer Teile des Grundstücks zu ergreifen und sich schließlich auf das alte Hauptgebäude des Landguts zurückzuziehen. Die Stadtgemeinde Bremen hatte zunächst erwogen, das Gut zu erwerben und in einen öffentlichen Park umzuwidmen, gab diesen Plan jedoch 1972 aus politischen Gründen endgültig auf. In der Folge kam es zu einer Teilbebauung des Landguts: An der rückwärtigen Grenze zwischen Park und den ehemaligen Wirtschaftsflächen entstand ein bis zu achtgeschossiger Eigentumswohnungs-Querriegel, und innerhalb des Parks, in der Nähe des alten Hauptgebäudes, wurden fünf eingeschossige Einfamilienhäuser angesiedelt. Der restliche Parkteil mit dem Heckenrondell, der anschließenden landschaftlichen Gestaltung sowie dem ehemaligen Vorwerksverwalterhaus gelangte dagegen in den Besitz der Stadt Bremen.
°
Der ehemals bedeutende Park ist nach der Parzellierung im Jahr 1982 nur in Teilen erhalten. Der dominierende Rest bildet eine beeindruckende, rund sechs Meter hohe Heckenarchitektur, die einen elliptischen Platz von 50 × 39 Metern umschließt. Zur historischen Ausstattung gehören drei Statuen eines Elemente-Zyklus aus der Zeit um 1765. Diese Figuren wurden 1810 aus dem Post'schen Gutspark (Villa Caesar-Ichon) nach Heinekens Landgut transloziert; die vierte Figur des Zyklus befindet sich im Park des Gutes Riensberg (Focke-Museum) in Horn. Entgegen der Behauptung von Brandes entsprechen die in Heinekens Park befindlichen Skulpturen nicht den Figuren des Elemente-Zyklus auf dem Parterre der Schlossinsel in Rheinsberg, die Prinz Heinrich 1765 beim italienischen Bildhauer Giovanni Antonio Cybei in Carrara in Auftrag gab. Die stilistische Ähnlichkeit ist jedoch so ausgeprägt, dass es sich entweder ebenfalls um Arbeiten aus der Werkstatt Cybeis handelt oder die Figuren direkt nach dessen Vorbildern geschaffen wurden.
Epoche:
Barock u. Rokoko & Historismus & Klassizismus
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
nach 1762
Art Dat.:
Umbau
  Num.-Dat.:
1782-1795
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Altmann, Gottlieb
  Funktion:
Gärtner
  Dauer:
1782-1795
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Altmann, Isaak Hermann
  Funktion:
Gärtner
  Dauer:
1832
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Heineken, Christian Abraham
  Funktion:
Ratsherr & Bürgermeister
  Kommentar:
lt. Brandes hat Heineken Einfluß auf die Gestaltung des landschaftlichen Parkteils ausgeübt
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Heineken, Christian Abraham
  Funktion:
Ratsherr & Bürgermeister
  Dauer:
1783-1818
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Schumacher, Albert
  Funktion:
Hofrat
  Dauer:
1762-1783
Quelle:
Diakästen-Gewerbemuseum
  Stelle:
LfD, R. 206
Quelle:
Helmedach, Heiko: Parkanlagen in Bremen, 2008
Quelle:
Manuskript
  Stelle:
Landesamt für Denkmalpflege, Mappe 143
Lit.-Kurztitel:
Brandes, Gustav, Aus den Gärten einer alten Hansestadt, 1939
  Stelle:
59-62
Lit.-Kurztitel:
Brandes, Gustav: Alte bremische Landgüter =°
Niedersächsische Jahrbuch 1936
  Stelle:
27-35, hier: 33
Lit.-Kurztitel:
Dehio Bremen/Niedersachsen 1992
  Stelle:
57
Lit.-Kurztitel:
Denkmaltopographie Oberneuland 1984
  Stelle:
58-59
Lit.-Kurztitel:
Dettmann, Gerd: Bremische Steinbildhauer des 18. Jahrhunderts =°
Jahresschrift des Focke-Museums Bremen 1929
  Stelle:
113 (vier Statuen der Jahrezeiten), 122 (vier Elemente, heutige Statuen)
Lit.-Kurztitel:
Heineken, Hermann August: "Heinekens Park" =°
Bremer Häuser erzählen Geschichte, Bd. 1, 1998
  Stelle:
104-113
Lit.-Kurztitel:
Hoffmann, Hans-Christoph: Die Denkmalpflege in der Freien Hansestadt Bremen 1982 bis 1984 =°
Bremisches Jahrbuch 63 (1985)
  Stelle:
180-181
Lit.-Kurztitel:
Hoffmann, Hans-Christoph: Die Denkmalpflege in der Freien Hansestadt Bremen 1978 bis 1979 =°
Bremisches Jahrbuch 58 (1980)
  Stelle:
306-307
Lit.-Kurztitel:
Hollanders, Sophie: Oberneuland - Bilder aus alten Truhen, Bremen 1981
  Stelle:
Abb. 178, 209-216
Lit.-Kurztitel:
Kirsch, Rolf: Wunsch und Wirklichkeit - vom Umgang mit Bremer Privatparks unter Verwertungsdruck =°
Denkmalpflege in Bremen, Heft 8, Bremen 2011
  Stelle:
28-35
Lit.-Kurztitel:
Lührs, Wilhelm: Heinekens Park - Zur Geschichte eines Bremer Vorwerks =°
Bremisches Jahrbuch 59 (1981)
  Stelle:
17-56
Lit.-Kurztitel:
Stein, Rudolf: Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens II, 1965
  Stelle:
265-269
Lit.-Kurztitel:
Vos, Axel: Eingebettet in eine jahrhundertealte Kulturlandschaft: Landsitze in Oberneuland und Rockwinkel =°
Denkmalpflege in Bremen, Heft 8, Bremen 2011
  Stelle:
13-27