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Listentext:
Kreftingstraße 4, Wohnhaus, 1860 von Johann Heinrich Bolte und Bernhard Bolte (1973) (siehe Denkmalgruppe Kreftingstraße 1-22)°
Kurzbeschreibung:
Die Kreftingstraße gehört zu den Unternehmerstraßen: Bei dieser und vielen anderen Straßengründungen war der Vorgang ähnlich: Ein Unternehmer-, Maurer- oder Zimmergesell, in diesem Fall die Gebrüder Bolte, erhalten vom Senat die Erlaubnis, durch das von ihnen erworbene Grundstück eine Straße in der damals vorgeschriebenen Breite (24 Fuß) zu führen, sie zu pflastern sowie einen Wasserlauf und einen öffentlichen Brunnen auf ihre Kosten anlegen zu lassen. Den Straßengrund mussten sie anschließend ohne Gegenleistung an den Staat abtreten. Nach Fertigstellung der Häuser wurden diese dann einzeln verkauft. Den Namen der neuen Straße trugen sie dem Senat zur Genehmigung vor. Die Kreftingstraße erhielt ihren Namen nach dem Bremer Bürgermeister Henrich Krefting (1562-1611), zu Lebzeiten ein einflussreicher Diplomat, der sich um die Unabhängigkeit Bremens verdient gemacht hatte.°
Die Gebrüder Bolte hatten bereits 1853 die Charlottenstraße und 1854 die Bernhard- und die Luisenstraße angelegt und waren durch ihr Baugeschäft zu ansehnlichem Reichtum gelangt. In der Kreftingstraße entstanden an den bevorzugten Eckgrundstücken Nr. 10 und 12 ihre privaten Wohnhäuser. Das vornehme, durch seine romantisierende Fassadengestaltung und die Loggia hervorgehobene Wohnhaus Kreftingstraße 12 von Johann Heinrich Bolte besaß ursprünglich einen noch deutlich größeren Vorgarten. Die angrenzende Bebauung der Straße Beim Steinernen Kreuz entstand erst um 1870, möglicherweise auch durch den Bauunternehmer Bolte.°
In der Kreftingstraße gibt es auf engstem Raum unterschiedliche Typen "Bremer Häuser", die wegen ihrer Größe und reichen Verwendung von Eisenguss für ein bürgerliches Klientel bestimmt waren: Am häufigsten kommt der dreigeschossige und 3-achsige Wohnhaustyp vor (Nrn. 4/5/6/7/21), der mit den Nrn. 4-7 im Zentrum der Straße eine zusammenhängende Fassade bildet. Daneben gibt es aber auch, zumeist paarweise zusammengefasst, den kleineren zweigeschossigen Typ (Nrn. 8/9 14/15), der auch in sehr vornehmen Varianten entweder breit gelagert mit Mitteleingang (12/13) oder vierachsig (3/17/20) vorkommt. Hervorgehoben durch ihre Größe oder ihre besondere städtebauliche Lage sind die als Paar zusammengefassten Häuser Nr. 18/19 (dreigesch. 4-achsig!) und das große Eckhaus zur Straße Am Dobben, das allerdings in der Zeit um 1910 aufgestockt worden ist. Verbindendes Element aller Häuser ist die klassizistische Grundhaltung bei der Fassadengestaltung, die jedoch absichtlich unterschiedliche Ausprägungen erfahren hat. Im Haus Nr. 1 hatte bis 1897 das Lehrerseminar seinen Sitz.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Roselius, Christian
Kommentar:
Gartenentwurf für Architekt Gottlieb oder Oberlandesgerichtsrat a.D. Schaefer
Objekt @ Künstler:
Entwurf & Ausführung
Architekt/Künstler:
Bolte, Bernhard & Bolte, Johann Heinrich
Funktion:
Architekt & Bauunternehmer
Architekt/Künstler:
Visscher van Gaasbeck
Funktion:
Königl. niederländisch-ostindischer Beamter
Quelle:
Nachlass Christian H. Roselius, Findbuch, 1996
Stelle:
StAB, Bestand 7,66-242
Lit.-Kurztitel:
Stein, Rudolf: Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens II, 1965