Hinweis zur Bildergalerie: Durch Anklicken eines kleinen Bildes öffnet sich dies in einer größeren Version. Durch das Anklicken der größeren Version öffnet sich ein weiteres Fenster. Sie können dann im neu geöffneten Fenster über die Pfeiltasten in der Bildergalerie navigieren und diese dann mit ESC schließen.
Straße:
Breitenbachhof 1 & 2 & 3 & 4 & 5 & 5A & 5B & 6 & 7 & 8 & 9 & 10 & 11 & 12 & 12A & 14 & 15 & 16 & 17 & 18 & 19 & 20 & 21 & 22 & 23A & 23B
Barenburg & Klitzenburg & Wasserhorster Straße & Wummensieder Straße
Listentext:
Breitenbachhof 1-23B, Breitenbachhof, 1913-1915 von Rudolf Jacobs (1978)°
Barenburg°
Klitzenburg°
Wasserhorster Straße°
Wummensiederstraße
Baugeschichte:
Entwurf: 1913°
Bauschein: 1919°
Schlußabnahme: Januar 1920
Kurzbeschreibung:
Noch bis 1915 verkehrte zwischen Bremen und Bremerhaven-Geestemünde auf dem Gelände des heutigen Grünzuges West die sog. Geestebahn. Um eine ausreichende Anbindung der expandierenden bremischen Häfen an das Eisenbahnnetz zu ermöglichen, plante man seit 1910 die Verlegung der Bahntrasse weiter nordöstlich an die heutige Stelle und dazu einen auch für heutige Verhältnisse riesigen Rangierbahnhof, der 1915 fertiggestellt wurde. Die dazu benötigte Fläche im Blockland war fast viermal so groß wie das Gelände der Großwerft AG-Weser auf der anderen Seite Gröpelingens. Doch nicht nur für die Lokomotivführer musste Vorsorge getroffen werden: Die Bahn plante, Arbeiter und Beamte, vor allem Zugpersonal, Weichensteller und Bremser von außerhalb nach Bremen-Gröpelingen zu versetzen. Hier herrschte jedoch ein Mangel an bezahlbaren Wohnungen für Geringverdiener. Hinzu kam, dass der Bremer Senat gegenüber Mietskasernen eine ablehnende Haltung hatte, da er Mieteraufstände des Industrieproletariats wie in Wien und Berlin vermeiden wollte. Während sich AG-Weser-Arbeiter oft Häuser im Stile des Bremer Hauses kauften und mit mehreren Familien teilten, kam dies für die Eisenbahner nicht in Frage, da sie wegen häufiger Versetzungen örtlich flexibel sein mussten. So beauftragte der 1883 von Bahnbediensteten gegründete Eisenbahner-Spar-und Bauverein (heute Espabau) den Bremer Architekten Rudolph Jacobs mit dem Entwurf einer Mietwohnanlage, die vom üblichen Mietskasernenstil in anderen Großstädten abweichen sollte, um so die Billigung durch den bremischen Senat zu erreichen. Jacobs, der u. a. auch das Parkhaus im Bürgerpark entworfen hatte, legte einen Entwurf vor, der mit allen bisherigen Architekturstilen brach. Der im Carree angeordnete dreigeschossige Baublock umschloss einen Innenhof von 144 mal 68 Metern, von dem man die Wohnungseingänge erreichen konnte. Mit Hilfe von Torbogen, besonderen Giebelkonstruktionen, Loggien und anderen Gestaltungselementen schuf Jacobs eine Wohnanlage, die heute noch einzigartig ist. Während der erste Entwurf von 1913 noch vom Senat abgelehnt wurde, konnte 1915 der zweite Entwurf dank der Unterstützung des preußischen Ministers für das Eisenbahnwesen Paul von Breitenbach durchgesetzt werden. Hinzu kam wohl auch, dass die Einrichtungen der Eisenbahn als kriegswichtig galten. So wurde mitten im ersten Weltkrieg zwischen der Barenburg und der Klitzenburg die Wohnanlage "Breitenbachhof" gebaut und 1919 fertiggestellt.°
(Quelle: Geschichtswerkstatt Gröpelingen; Pressemitteilung vom 01.06.2008; veröffentlicht im Bremer Anzeiger am 04.06.08 und im Bremer Westen am 05.06.08)
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Jacobs, Rudolf
Kommentar:
Entwurf der Fassade
Sozietät Name:
Eisenbahn-Spar- und Bauverein
Quelle:
Wendt, Hans Heinrich: Wohnsiedlungen in Bremen 1900 - 1945, Bremen 1984
Lit.-Kurztitel:
Architektur in Bremen und Bremerhaven, 1988
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1900-1951, 1952
Lit.-Kurztitel:
Denkmaltopographie Gröpelingen 1982
Lit.-Kurztitel:
Tiedemann, Kirsten: Breitenbachhof. Gröpelingen, Bremen, Delmenhorst/Berlin 2007
Lit.-Kurztitel:
Tjaden (Hrsg.), Wohnungsbauten nach dem Kriege in den Städten an der Unterweser: Bremen, Wesermünde, Bremerhaven, Düsseldorf 1929