Kurzbeschreibung:
Auf einer halbkreisförmig in den See hineinragenden Landzunge [...] erhebt sich ein imposanter Bau, dessen Stilrichtung nicht auf den ersten Blick erkennbar, aber in Einzelheiten von der Neugotik beeinflußt ist. Der würfelförmige Bau wird an den vier Ecken von kantigen Stützpfeilern betont, die oberhalb eines verkröpften Gebälks in dekorativen Spitzpfeilern münden, deren motivische Herkunft an gotische Fialen denken läßt. Das mit einem Kreuzgewölbe überkuppelte Bauwerk trägt im Zenit gleichfalls einen sechseckigen Pfeiler, dessen Spitze mit einer weiblichen Statue [Hoffnung, 1883 von Diedrich Kropp] besetzt ist. Die in ein antikisierendes Gewand gehüllte Figur hält in der herabhängenden Rechten einen (nicht erkennbaren) Gegenstand, die Linke ist über den Kopf erhoben. Die Frontseite des Gebäudes weist eine reiche Ausgestaltung auf: Eine von einer ausschwingenden, in Pfosten mit Pinienzapfen mündenden Balustrade flankierte Treppe führt zu einer schmiedeeisernen Tür mit vielfältigen Kreisornamenten. Über dem Türsturz ein Tympanon, das in vollplastischer Gestaltung zwei weibliche Sitzfiguren [Erinnerung und Trauer, 1883 von Diedrich Kropp] zeigt. Sie sitzen, die Rücken einander zuwendend, auf einem Postament, das einen Leuchter (??) mit Palmbaumfuß (?) trägt. Als Schlußtein des Bogenfelds ein Wappen. Die das Portal flankierenden Säulen tragen ebenfalls figürlichen Schmuck: links einen weiblichen Engel mit Palmblatt in der Rechten, die linke Hand in einer dem Betrachter geltenden Geste nach unten gestreckt; rechts ein psalmodierender Engel mit Notenrolle [Segnender Engel und Singender Engel, 1883 von Diedrich Kropp]. Der Gesamteindruck des Bauwerks wird durch die bewußte Akzentuierung der Horizontalen durch - teilweise reliefierte Mauerbänder bestimmt. Im Innern des Mausoleums drei einfache Stelen für die Mitglieder der Familie Rutenberg:°
"Lüder Rutenberg Baumeister 1816-1890"° "Diedr. Christ. Rutenberg Dr. der Medizin, 1851-1878 In seinem Berufe als Naturforscher umgekommen durch ("'Räuberhände auf der Insel Madagaskar")°
"Math. Christ. Rutenberg geb. Merker 1820-1890"°
Verglichen mit den Wohnhausbauten Rutenbergs zeichnet sich sein Mausoleum durch eine besondere Eigenheit aus, die sich am ehesten dem Stil seines eigenen Wohnhauses Am Dobben 91 vergleichen ließe. Das Bauwerk entspricht nicht dem gängigen Typus "gotisches Mausoleum", sondern zeigt einen individuellen, unverwechselbaren Charakter.°
Mausoleum Rutenberg / Zugehörige Denkmäler°
Grabmal Helene Auguste Jenisch, 1883-1894: An der linken Seite des Grabmal Lambert Leisewitz, 1909°
(Weibezahn)