Gartendenkmäler und städtebauliche Denkmalpflege bilden im aktuellen Heft 8 aus der Schriftenreihe "Denkmalpflege in Bremen" das Schwerpunktthema. Die Leser werden thematisch auf die im Juni 2011 in Bremen stattfindende Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger eingestimmt.
"Die Einsicht, dass auch Gärten und Parks Kulturdenkmäler sein können, ist in dieser Stringenz noch keine sehr alte und noch immer keine allgemein akzeptierte Erkenntnis", erklärt Landeskonservator Georg Skalecki in seinen Anmerkungen zu den Grundsätzen der Gartendenkmalpflege. Welche Herausforderungen Gärten und Parks sowie Friedhöfe dennoch an Denkmalpfleger und Gartenarchitekten stellen, wird anhand der verschiedenen Aufsätze sichtbar. Axel Vos beschreibt die bürgerlichen Landsitze des 18. und 19. Jahrhunderts in der bis auf das Mittelalter zurückgehenden Kulturlandschaft des "Hollerlandes".
Einen weiteren nicht weniger aufschlussreichen Beitrag liefert Werner Damke, der die Entstehungsgeschichte und die heutige Pflege des Bremer Bürgerparks darstellt. Schon damals bedurfte es Bürger, die mit "Glücksgütern" ausgestattet waren, um den Park zu gründen, zu pflegen und zu unterhalten.
In insgesamt drei Beiträgen beschäftigt sich Rolf Kirsch zunächst mit der Rolle der Stadt Bremen bei der Erhaltung von Privatparks, widmet sich im Folgenden den kulturhistorisch bedeutsamen Wallanlagen und stellt die Friedhöfe Riensberg und Osterholz als überregional bedeutsame Beispiele neuer Friedhofsgestaltung vor.
Uta-Müller-Glaßl und Hilmar Noerenberg befassen sich eindrucksvoll in ihrem Aufsatz mit den Erhaltungs- und Restaurierungsmaßnahmen am historischen Lindenlaubengang im Arster Pfarrgarten.
Städtebaulichen Aspekten – einem weiteren Bereich flächenbezogener Denkmalpflege – widmen sich die Beiträge von Gudrun Spengler und Susanne Schöß: Zum einen wird die historische Entwicklung der Östlichen Vorstadt, insbesondere des Ostertorviertels, anschaulich nachgezeichnet; zum anderen werden die Großsiedlungen in der Vahr als Zeugnisse fortschrittlichen sozialen Wohnungsbaus in der Nachkriegszeit porträtiert.
Der Herausgeber
Prof. Dr. Georg Skalecki, Kunst- und Architekturhistoriker sowie langjähriger Denkmalpfleger, leitet das Landesamt für Denkmalpflege, die zentrale Fachbehörde für alle Fragen zu Denkmalschutz und Denkmalpflege im Land Bremen. Die gesetzlichen Hauptaufgaben sind die Unterschutzstellung, die Erforschung und die Pflege der erhaltenswerten Kulturdenkmäler in Bremen.
Georg Skalecki (Hg.)
»Denkmalpfl ege in Bremen«
Schriftenreihe des Landesamtes
für Denkmalpflege Bremen
Heft 8
120 S.; 123 Abb.
16,5 x 23,5 cm, broschiert
ISBN 978-3-8378-1023-3
5.90 €