Aufgrund der Corona-Pandemie findet der Tag des offenen Denkmals® am 13. September 2020 digital und kontaktfrei statt. Es wird deshalb keine zentrale Eröffnungsveranstaltung geben. Die Denkmäler bleiben an diesem Tag geschlossen. Dies gibt uns die Möglichkeit, einmal eine andere Perspektive einzunehmen – nicht wir gehen zum Denkmal, sondern das Denkmal kommt zu uns. Über das Smartphone, den Laptop oder das Tablet lernen wir unsere Denkmallandschaft neu kennen. Menschen, die sonst zu Führungen durch ihre Denkmäler einladen, haben in der Zwischenzeit kurze Filme produziert und bieten uns jetzt einen "virtuellen" Rundgang an. Andere wiederum haben ihr Denkmal fotografisch festgehalten und präsentieren nun das Ergebnis.
Das diesjährige Motto "Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken." lädt dazu ein, Denkmale im Kontext der Nachhaltigkeit und des ressourcenschonenden Verhaltens zu betrachten.
Im Grunde beginnt Nachhaltigkeit schon bei der Denkmalpflege: Der Einsatz von historischen Baumaterialien kann in Verbindung mit traditionellen Handwerkstechniken bei Instandsetzungen von Denkmalen helfen, wertvolle Ressourcen zu schonen und trägt ebenfalls zur Langlebigkeit eines Baudenkmals bei. Bei Denkmälern, die nicht mehr zu retten sind, trägt beispielsweise die Wiederverwendung von Baumaterialien wie Fenster, Fliesen, Türen oder Ziegelsteinen zur Abfallvermeidung bei. Rohstoffe und Energie werden dadurch gespart.
Ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit ist die Pflege von Grünflächen wie Parkanlagen und Friedhöfen. Sie leisten einen bedeutenden ökologischen Mehrwert. Nicht versiegelte Grünflächen dienen der Wasserrückhaltung, schützen vor Überschwemmungen und fördern die Grundwasserneubildung.
Denkmalpfleger, Denkmaleigentümer, Ehrenamtliche, Handwerker und Architekten leisten mit ihrer Arbeit am Denkmal einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigkeit. Ferner tragen sie zum Erhalt des Denkmals und zur Erinnerung an die dem Denkmal immanente Geschichte bei.
Das digitale Programm hält zahlreiche kurzweile Beiträge bereit, darunter mit der Handy-Kamera erstellte Videoclips, Fotostrecken, historisches Filmmaterial und einen Podcast. Klicken Sie mal rein!
Das Alte Rathaus ist ein gestreckter gotischer Rechteckbau von 1405-1409 mit zwei ungeteilten Hallen und einer 1608-1614 unter Einfluss des niederländischen Manierismus entstandenen Prunkfront, Ergänzungsbau (1909-1913) von Gabriel von Seidl.
Auch am "Digitalen" Tag des offenen Denkmals ist das Bremer Rathaus für einen virtuellen Besuch geöffnet. Eigens zum UNESCO-Weltkulturerbetag im Juni 2020 drehte die Senatskanzlei verschiedene Filmbeiträge, die immer noch sehenswert sind. Erleben Sie also
Erster Bremer Dom 789 geweiht; heutiger Bau im Kern auf das 11. und 12. Jh. zurückgehend, Zweiturmfront und weitgehend erneuerte Fassaden im Sinne einer idealtypischen rheinischen Romanik von 1888-1901.
Mit seinen 800 Jahren zählt das Taufbecken in der Westkrypta zu den ältesten Ausstattungsstücken im St. Petri Dom. Es wurden bereits mehr als 1000 Menschen an diesem Taufbecken getauft. Aus kunsthistorischer und liturgischer Sicht erklären Dr. Henrike Weyh, Kunsthistorikerin am St. Petri Dom Bremen und Christian Gotzen, Pastor am St. Petri Dom Bremen, das spätromanische Taufbecken aus Bronze. (Video auf YouTube)
Ein virtueller Panoramarundgang lädt dazu ein, den St. Petri Dom noch besser kennenzulernen. Zahlreiche kurze Beschreibungen z.B. zur Kanzel, zur Chorwange oder Hörproben der verschiedenen Orgeln und eine Orgeltour durch die Sauerorgel auf der Westempore machen den Rundgang zu einem Erlebnis.
Erlebnis- und lehrreich ist auch der virtuelle Rundgang durch das Dom-Museum. Es zeigt die 1200-jährige Geschichte des Doms, seine Baugeschichte und präsentiert sakrale Kunstwerke ebenso wie Grabungsfunde aus sieben Bischofsgräbern.
1536-1538 im Auftrag der Bremer Kaufmannschaft als Gilde- und Kosthaus der Kaufleute von Johann dem Buschener, Antwerpen, errichtet und städtebaulich dem Rathaus selbstbewusst gegenübergestellt. 1895-1899 entstand die heutige Fassung der Marktfront unter Dombaumeister Max Salzmann. Nach dem II. Weltkrieg mit gediegen-traditionalistischer Innenausstattung wiederaufgebaut.
Haus Schütting - Marktansicht
Foyer
Foyer-Treppe mit Wappenfenster
Wappenfenster der Elterleute und Präsiden der Kaufmannsgesellschaft.
Landschaftszimmer mit Gemälde-Zyklus von Juriaan Andriessen (1742-1819)
Der Mittelsaal mit Gobelin "Neptun mit Dreizack" von 1865.
Plenarsaal
Parlamentsgebäude, 1962-1966 nach konfliktreichem Planungsvorlauf nach Entwurf von W. Luckhardt, Berlin, erbaut.
Der virtuelle Rundgang ermöglicht einen Einblick in das Haus der Bürgerschaft. In 360°-Panoramen können verschiedene Stationen erkundet werden - darunter das Präsidentenbüro, der Festsaal und natürlich der Plenarsaal.
Einer der Grundgedanken bei der Neugestaltung der Bremer Böttcherstraße in den 1920er Jahren war eine zeitgemäße Verbindung von Kunst und Handwerk, die zugleich eine wirtschaftliche Verwertung der hier entstehenden Produkte ermöglichte. Mit dem Haus Atlantis nahm die Böttcherstraße 1931 Anschluss an die Moderne.
Die nachfolgenden Filmausschnitte wurden von dem Archiv Böttcherstraße zur Verfügung gestellt. Sie stammen aus dem etwa 40-minütigen Werbefilm "Große Welt des Kaffees", der von der Kaffee HAG beim Atelier H. Koch KG, Bremen in Auftrag gegeben und etwa 1960 gedreht wurde.
In fein gezeichneten Kontrasten und der zeittypisch satten Farbgebung lässt der Autor Horst Günter Koch einen leitenden Angestellten der Kaffee HAG einen aus Kolumbien angereisten Kaffeekaufmann durch seine Heimatstadt führen. Bei ihrem Gang durch die Böttcherstraße wird ein unkritisches
Portrait ihres Erbauers Ludwig Roselius gezeichnet. Die Bilder zeigen aber auch einige stadtbekannte Institutionen, die heute nicht mehr existieren, die aber die Böttcherstraße der Nachkriegszeit als "Bremens heimliche Hauptstraße" ausmachten und an die sich viele ältere Bremer und Bremerinnen
gerne erinnern: Die Kammerspiele im Haus Atlantis, das Restaurant 'Robinson', die Kunsthandwerker mit der Töpferei Liebenthron, den Glas- und Porzellanladen und die Konzertdirektion Praeger & Meier.
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(Copyright: Archiv Böttcherstraße Bremen)
Das älteste Bauwerk der Straße (datiert 1588) war Ausgangspunkt der Gestaltung des Gesamtkunstwerks Böttcherstraße. Die durch Ludwig Roselius (1874-1943) begonnene kostbare Sammlung von Kunst und Kunsthandwerk des nordeuropäischen Raums präsentiert sich in der Atmosphäre altbremischer großbürgerlicher Repräsentationsräume.
Der zweite Ausschnitt des Werbefilms der HAG zeigt die Besucher beim Gang durch die beiden Museen der Böttcherstraße. Der Besuch konzentriert sich auf die klassischen Ausstellungen der Gemälde Paula Modersohn-Beckers und die Sammlung Roselius mit der Kunst des Mittelalters bis zum Barock. Die Ausstellung zeitgenössischer Kunst wird ausgeblendet obwohl der Auftraggeber und Chef der Kaffee HAG Ludwig Roselius jun. ein großer Förderer aktueller Kunst war,
z.B. mit dem 1955 von ihm begründeten Kunstpreis der Böttcherstraße.
Der Autor des Films, Horst Günter Koch, gründete nach dem Zweiten Weltkrieg in Bremen ein sehr erfolgreiches Atelier für Werbefilme, das auch internationale Auszeichnungen erhielt und in den 50er Jahren dem deutschen Werbefilm seinen Stempel aufdrückte.
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(Copyright: Archiv Böttcherstraße Bremen)
Von 1875-78 errichtete die Reichspost ein repräsentatives Dienstgebäude an der Domsheide nach Entwürfen von Karl Schwatlo, Berlin. Der als Kaisersaal bezeichnete Festsaal der ehemaligen Wohnung des Oberpostdirektors ist eine Besonderheit. Das damals als Kaiserliche Oberpostdirektion errichtete Gebäude wird heute als Schule genutzt.
Im nachfolgenden Film führt Wilhelm Tacke durch den Kaisersaal:
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Das Haus Heineken, letztes erhaltenes Domherrenhaus Bremens mit mittelalterlichen Wurzeln und im späten 18. und frühen 19. Jh. Wohnhaus des Bürgermeisters Dr. Christian Abraham Heineken, verfügt über die älteste bemalte Balkendecke Bremens (1580).
Ein virtueller Rundgang lädt ein, Haus Heineken aus nächster Nähe kennenzulernen:
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Ehemaliges Verwaltungsgebäude des international tätigen "Nordwolle"-Konzerns. Das Kontorhaus wurde 1928-30 nach Plänen von H. und E. Gildemeister errichtet und ist heute Sitz der Finanzbehörden.
Das Jahr 2020 gibt Anlass zu einer ganz besonderen Spurensuche im Haus des Reichs: Vor 75 Jahren wurde es Hauptquartier der amerikanischen Militärregierung. Der weitgehend unzerstört gebliebene, gut ausgestattete Verwaltungsbau bot beste Voraussetzungen für das Hauptquartier der Bremer Enklave. Bremen mit Bremerhaven wurde nach dem Krieg Versorgungshafen der US Armee für die Truppen in Berlin und in Süddeutschland. Die bremischen Häfen waren Drehscheibe für Nachschub und Truppentransporte. Zuerst bezog das Hafenkommando (Bremen Port Command) das Haus des Reichs. In kürzester Zeit richtete diese Spezialeinheit die zerstörten Häfen, Brücken, Schienen und Straßen wieder her. Nachdem diese Aufgaben erfüllt waren, bezog im Juni 1946 die Militärregierung das Gebäude. Auch die bremische Finanzverwaltung kehrte ab 1947 nach und nach zurück. Als am 20. September 1949 die Bundesrepublik gegründet wurde, war die Tätigkeit der Militärregierung beendet. Die verbliebenen Aufgaben übernahm für kurze Zeit ein Landeskommissar als höchster Vertreter der USA im Land Bremen. Ab Juni 1952 ging diese Rolle an das Amerikanische Generalkonsulat über. Mit der Übersiedlung des Konsulats 1953 in seinen Neubau am heutigen Präsident-Kennedy-Platz ging die Zeit der Amerikaner im Haus des Reichs zu Ende.
Raumbelegungspläne der amerikanischen Militärregierung für das Haus des Reichs fanden sich in Unterlagen zur Rückgabe des Hauses an die Finanzverwaltung im Jahr 1954. Sie zeigen, in welchen Räumen verschiedene Einheiten und Organisationen untergebracht waren. Belegungsplan (pdf, 1.3 MB) Abb.: Archiv Haus des Reichs. Weitere Fotos und Informationen zum Thema.
Das Haus des Reichs in der Ansicht aus dem Jahr 1946 Abb. Staatsarchiv Bremen
Das Haus des Reichs in der Ansicht aus dem Jahr 1948 Foto: Hans Saebens. Focke-Museum
Sitzung des Bremen Port Command im Konferenzraum (heute Raum 213) Juli 1945. Abb.: Staatsarchiv Bremen
Das handgemalte Türschild im Keller soll einen kleinen Lagerraum vor unbefugtem Betreten schützen: "Lagerraum der US-Armee. Eigentum des Hauptquartier-Kommandanten". Abb.: SF
Die Tintengläschen mit roter Spezialtinte für Stempelkissen der Firma LIBERTY aus Brooklyn, New York, stammen aus einem Kellerfund im Haus des Reichs im April 2020. Abb.: SF
Die Tonne stammt aus den Beständen des CRALOG (Council of Relief Agencies Licensed for Operation in Germany - Rat der in Deutschland zugelassenen Hilfswerke). Abb.: SF
Eingang zum CARE-Büro. Von hier aus wurde die Verteilung der gespendeten CARE-Pakete für Deutschland organisiert. Abb.: Staatsarchiv Bremen.
Die Organisation CARE (Cooperation for American Remittances to Europe – Kooperative für amerikanische Hilfssendungen für Europa) saß ab Juli 1946 im Haus des Reichs. Abb.: Staatsarchiv Bremen
Das 1874 gegründete Geschäft ist einer der schönsten noch aktiven "Tante-Emma-Läden" Deutschlands. Um 1903 umgebaut und um Jugendstileinflüsse bereichert. Shoppen und Kaffeesieren wie zu Kaisers Zeiten, bereichert durch ein zeitgemäßes Regional- und Manufaktur-Konzept.
Die Fotostrecke vermittelt einen Eindruck, wie sich Geschichte und Gegenwart miteinander verbinden lassen:
Außenansicht von Holtorfs Heimathaven
Innenansicht von Holtorfs Heimathaven
Innenansicht von Holtorfs Heimathaven
Nadine Niebank & Sascha Mühlenbeck
Nadine Niebank bei der Arbeit im Heimathaven
Charaktervolle kleine Backsteinkirche (1950-1951) mit tief herab gezogenem Walmdach nach Entwurf von Eberhard Gildemeister in der Tradition der barocken bremischen Saalkirchen.
Beginnend aus einer eher ungewohnten Perspektive präsentiert Marc Probst die Kirche St. Remberti und lässt dabei Martin Pampus, Vorsitzender des BDA Bremen, zu Wort kommen.
In einer kürzeren Version stellt Marc Probst die Kirche St. Remberti nochmals vor:
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Außenansichten der St.-Remberti-Kirche von Wolfgang Everding:
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Innenansichten der St.-Remberti-Kirche von Wolfgang Everding:
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Die großbürgerliche Villa aus der Zeit vor dem I. Weltkrieg dient heute als Versammlungsort von Freimaurerlogen: erbaut von Hans und Heinrich Lassen, als Haus der Loge zum Oelzweig. Das Oelzweighaus vereint unter anderem die Johannisloge zum Oelzweig, Rosenkreuzer, Odd-Fellows, Druiden, die Maria-Loge und die Schlaraffen unter einem Denkmaldach. Die Freimaurerei entstand im 18. Jh. in England und verbreitete sich in der ganzen Welt.
Für die Johannisloge "Zum Oelzweig" hat Jörg Karaschewski ein kurzes Video mit seiner Handy-Kamera angefertigt und führt die Besucher "digital" durch das Haus:
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Das elegant geformte 22-geschossige Hochhaus wurde 1959-1962 im Auftrag der Gewoba nach Plänen des weltbekannten finnischen Architekten Alvar Aalto (1889-1976) als Dominante der Neuen Vahr und damals höchstes Wohngebäude Bremens erbaut.
Die gewohnten Führungen von Rolf Diehl durch das Hochhaus können in diesem Jahr leider nicht stattfinden. Doch Rolf Diehl hat alle wichtigen Fakten zum Aalto-Hochhaus in Form von Fotos, Berichten und Videos auf seiner Internetseite zur Verfügung gestellt.
Außerdem gewährt ein kurzer Film einen Einblick in das Innere des Aalto-Hochhauses und das Leben darin. Zu guter Letzt berichtet Rolf Diehl in einem kurzen Beitrag auf YouTube über Sanierungen am Aalto-Hochhaus im Laufe der Jahre.
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Das Pumpwerk wurde 1913-1915 im Zuge der Neuordnung der Bremer Abwasserentsorgung erbaut; in 20-jähriger Arbeit von einem Verein zu einem Museum zur Geschichte der Stadtentwässerung und einer besonderen Veranstaltungsstätte entwickelt, gefördert von hanseWasser.
Ein virtueller Rundgang (erstellt von Lutz Naupold) verleiht einen Einblick in das Museum und weckt Neugierde, es einmal persönlich zu besuchen:
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Die zwischen 1800 und 1820 errichtete sog. Orangerie ist das letzte Relikt des ehemaligen Landsitzes Ikens Hoff. Später wurde sie Teil des Landgutes Hasse, für das E. Gildemeister und W. Sunkel 1894-96 ein neues Wohnhaus im englischen Landhausstil erbauten. Das Gewächshaus mit funktionsfähig erhaltener Beschattungsmechanik wird heute von der Tobias-Schule erhalten und im Unterricht genutzt.
Wie die Orangerie funktioniert, erklärt Herr Voss den Schülern Sahra, Cedric und Torben, sie werden dabei vom Schuleiter, Herrn von Glahn, gefilmt:
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Die Bauteilbörse ist an sich zwar kein Denkmal, aber der Handel mit gebrauchten Bauteilen, teils aus Bremer Häusern, entspricht dem Motto des diesjährigen Tag des offenen Denkmals: "Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken."
Die Bauteilbörse Bremen hat das Ziel, möglichst viele gebrauchte Bauteile, die bei Abbruch oder Umbau anfallen und wieder zu verwenden sind, weiter zu vermitteln. Damit wendet sich die Börse an Privatleute, Handwerksbetriebe, Abrissunternehmen, Baugesellschaften, Planungsbüros und Behörden. Somit werden Impulse für Ressourcen schonendes Bauen, Abfallvermeidung und Energieeinsparung gegeben. Funktionstüchtige Bauteile, wie Türen, Fenster, Treppen oder Fliesen gelangen in die Wiederverwendung und nicht auf den Müll. Das trägt zur Verminderung des Bauabfalls bei und es werden Rohstoffe und Energie für die Produktion neuer Teile eingespart.
Jene, die sich dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtet sehen, erhalten unter Bauteilbörse weitere Anregungen zur Wiederverwendung gebrauchter Bauteile.
Die Fotostrecke zeigt, welche "Schätze" bei der Bauteilbörse abgegeben wurden und auf einen neuen Einsatz warten.
Die Martin Brinkmann AG gehörte zu den bedeutendsten Zigaretten- und Tabakproduzenten Deutschlands. Ihre Marken wie Lord Extra, Lux Filter und Peer Export sind nach wie vor bekannt. Die in mehreren Bauphasen ab 1936-1967 nach Entwürfen des Werksarchitekten Fritz Strohecker und seines gleichnamigen Neffen entstandenen ehemaligen, seinerzeit modernen Produktions- und Lagerungseinrichtungen in Woltmershausen werden durch die Immobilienfirma Justus Grosse für eine neue Nutzung umgestaltet, die zu einer Revitalisierung des großen Fabrikareals führt.
Das ehemalige Fabrikareal der Martin Brinkmann AG - das heutige TABAKQUARTIER - ist virtuell erlebbar. In enger Zusammenarbeit mit der Firma ARCHISURF und der Motion Media GmbH ermöglichen die Quartiersentwickler von Justus Grosse eine 360 Grad Tour durch das Tabakquartier, das zukünftige Wohn- und Arbeitsquartier.
Aus der Vogelperspektive kann über zwei Standpunkte das über 20 Hektar große Gelände erkundet werden. Dabei können die Nutzer mehr über "DIE FABRIK", den "Alten Tabakspeicher" und das "Heizwerk" erfahren.
Mit einem Regler in der interaktiven Karte kann die Vision des TABAKQUARTIERS mit dem Stand aus Dezember 2019 verglichen werden.
Der stattliche klassizistische Bau wurde Mitte des 19. Jhs. als vornehmstes Wohn- und Geschäftshaus Vegesacks erbaut. 1899 Umbau zum Logenhaus. Nach Enteignung durch die Nationalsozialisten und Verwendung als Heimatmuseum seit 1968 wieder von der Freimaurerloge "Anker der Eintracht" genutzt.
Das Logenhaus Vegesack wird von Arne Jänick für den Tag des offenen Denkmals präsentiert.(Video auf YouTube)
Kern von Knoops Park ist der von W. Benque nach 1866 gestaltete Park des ehemaligen Landgutes Mühlenthal. Es gehörte Ludwig Knoop, der für seine Verdienste um den Aufbau der russischen Textilindustrie vom Zaren zum Baron geadelt wurde.
Knoops Park liegt direkt an der Lesum, einem Nebenfluss der Weser, und erstreckt sich den Geesthang hinauf; dieser wird mehrfach durch Geländeeinschnitte unterbrochen. Die besondere topografische Situation bestimmt die Gestaltung und das Erleben des Landschaftsparks. Im südlichen Teil standen einst die Villen der Familie Knoop. An Gebäuden sind die Torhäuser der "Albrechtsburg", das "Haus Schotteck" und das "Haus Lesmona" erhalten. Außerdem befinden sich verschiedene Grotten, Teiche und Aussichtspunkte im Park, verbunden durch vielfach gewundene Spazierwege und Treppenanlagen.
In seinem Beitrag "Der Knoops Park - Töchterresidenzen" (pdf, 119 KB) erinnert Christof Steuer, Vorsitzender des Fördervereins Knoops Park e. V., an die Geschichte der Familie Knoop und die damit verbundene Entwicklung des Parks. (Ortsamt Burglesum (2020): lebens(t)räume - Das Standortmagazin, S. 48-49. Bramsche: anCos Verlag.)
Volker Köllings Filmbeitrag in butenunbinnen vom 7. August 2019 greift ebenfalls die Geschichte sowie die heutige Situation des eindrucksvollen Landschaftsgartens auf:
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Aktuell ist der "Spiegelteich" mit Grotte beim ehemaligen Knoopschen Schloss Mühlenthal ein besonderer Anziehungspunkt. Mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnte das gesamte Ensemble 2018/19 saniert werden, so dass wieder ein harmonisches Bild entstanden ist, so wie es der Maler C. Lasch um 1875 gesehen hat, siehe Foto rechts. Der Förderverein Knoops Park war Projektträger und Projektbeauftragter war der Bremer Landschaftsplaner Stefan Villena-Kirschner.
Die Sanierungsmaßnahme wurde von Stefan Villena-Kirschner und Christof Steuer in einer Fotostrecke festgehalten:
Die 1883 in Blumenthal gegründete ortsprägende Bremer Wollkämmerei (BWK) war bis 2009 die letzte produzierende Wollkämmerei Deutschlands.
Die entlang der "Historischen Achse" in Bremen-Blumenthal stehenden Gebäude bieten in ihrer Dichte ein eindrucksvolles stadt- und industriegeschichtliches Zeugnis der ehemaligen "Textilindustriestadt".
Der Förderverein Kämmereimuseum hält die Erinnerung an die Werksgeschichte wach, so wurde beispielsweise auf seine Initiative 2015 ein Phone Guide freigeschaltet und der Öffentlichkeit übergeben. Ferner wurden an die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude Hinweisschilder angebracht, die den interessierten Besucherinnen und Besuchern den geschichtlichen Hintergrund der Gebäude vermitteln.
Der folgende Beitrag wurde von Detlef Gorn (Text, Fotos, Video, PhoneGuide) und Sven Kuhnen (Sprecher) zusammengestellt:
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Die Dampfeisbrecher "Wal" wurde 1938 in staatlichem Auftrag auf der Werft Oderwerke Stettin für den Einsatz auf dem Kaiser-Wilhelm-Kanal (seit 1948: Nord-Ostsee-Kanal) fertiggestellt. Sie gehört zu den letzten dampfgetriebenen Seeschiffen weltweit. Das Schiff dokumentiert den letzten Entwicklungsstand der dampfgetriebenen Eisbrecher in Deutschland und wurde als letztes dampfgetriebenes Schiff des Bundes 1990 außer Dienst gestellt. Der Dampfantrieb hatte sich für Eisbrecherkonstruktionen trotz des längst verfügbaren Verbrennungsmotorantriebs noch bis in die Dreissigerjahre halten können, da er den Vorteil des schnelleren Umschaltens zwischen Vor- und Rückwärtsfahrt bot.
Eine Fotostrecke lädt zur Besichtigung des Dampfeisbrechers "Wal" ein und wer eine kleine Seereise von Cuxhaven nach Bremerhaven mit der Dampfeisbrecher "Wal" erleben möchte, ist hier genau richtig: "Wal". (Video auf YouTube)
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Der Entwurf für den eigenwilligen Museumsbau stammte von dem in Bremerhaven aufgewachsenen Hans Scharoun. Kogge Förderprojekt der DSD.
Anlässlich des Tags des offenen Denkmals wird der historische Scharoun-Bau des Deutschen Schifffahrtsmuseums betrachtet und mit einem neuen Podcast-Format begleitet. Dabei werden unterschiedliche fachliche Expertisen und wissenschaftliche Perspektiven aus den Bereichen Architektur, Denkmalschutz und Kultur präsentiert.
Die digitale Veranstaltung ist ab dem 13. September online.
Die "Gera", 1959 in Wolgast vom Stapel gelaufen, ist der letzte deutsche Seitentrawler, Ausrüstung komplett erhalten. Schwimmendes Hochseefischereimuseum. Schiffe dieses Typs prägten früher den Betrieb im Fischereihafen. Außenstelle des Historischen Museums Bremerhaven.
Sämtliche Fotos der nachfolgenden Fotostrecke hat das Historische Museum Bremerhaven zur Verfügung gestellt.
Das Museumsschiff FMS „GERA“ liegt als letzter deutscher Seitentrawler im Schaufenster Fischereihafen. © Historisches Museum Bremerhaven
In kalten Regionen konnte die "GERA" vereisen. Um die Stabilität des Schiffes zu schützen, wurde das Eis rasch entfernt. © Historisches Museum Bremerhaven
Kapitän Gerhard Hein, der letzte Kapitän der "GERA", auf der Brücke. Die "GERA" verfügte über eine Knopfsteueranlage. © Historisches Museum Bremerhaven
Der Koch schmeckte in seiner Kombüse das Essen ab. Für die Laune der Besatzung waren gute Mahlzeiten wichtig. © Historisches Museum Bremerhaven
Der Codleinenknoten am Steert, dem Netzende, wird geöffnet, damit der Fisch an Deck verarbeitet werden kann. © Historisches Museum Bremerhaven
In schwerem Ölzeug trotzen die Männer an Bord dem schlechten Wetter. © Historisches Museum Bremerhaven
In den 1960er Jahren war die "GERA" während der Frühjahrs-Heringsfischerei als Übernahmeschiff der Küstenfischerei im Einsatz. © Historisches Museum Bremerhaven
An Deck wurde der Hering gesalzen. © Historisches Museum Bremerhaven
Durch die Unterstützung von Open Streep Map können wir einen interaktiven Stadtplan zu allen Denkmalen anbieten, die sich am digitalen Programm beteiligen. weiter