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Straße:
Oderstraße 73 & 75
Erlenstraße ..
Elbstraße
Listentext:
Oderstraße 73/75, Volksschule an der Oderstraße, 1908-1909 von Wilhelm Knop und Max Fritsche°
Erlenstraße°
Elbstraße
Baugeschichte:
-1908/09 von der Hochbauinspektion (Knop/Fritsche) errichtet°
-1.5.1909 eröffnet°
-1974: Anbau von Schutzdächern und Umbau der WC-Anlagen°
-2002: Neubau bzw. Umverlegung der WC-Anlage, zwischen Turnhalle und Rückfront des Schulgebäudes
Kurzbeschreibung:
Als sogenannte "Geldschule", für deren Nutzung Schulgeld zu entrichten war, wurde die Volksschule in der Hohentorsvorstadt am 1. Mai 1909 eröffnet. Von den Architekten Knop und Fritsche, die in der Hochbauinspektion beschäftigt waren, wurde das Gebäude zwischen 1908 und 1909 für 18 Schulklassen mit einer Schuldienerwohnung im Kellergeschoss und einer angegliederten Turnhalle errichtet. Mit seinen hochaufragenden Langseiten ragt der Schulkomplex weit an den Bürgersteig und den verhältnismäßig schmalen Straßenraum heran; von der Erlenstraße hingegen wird der Baukörper weit abgerückt, so dass sich die Flächen für den Schulhof zu den beiden Schmalseiten ausbreiten. Der dreigeschossige, sparsam geschmückte Putzbau zeigt Anklänge an die neoklassizistische Formensprache. Die zur Oderstraße hin breit gelagerte Eingangsfassade wird durch einen ausgedehnten Mittelrisalit und Architekturgliederungen aus Sandstein rhythmisiert. Die zwei Hauptportale werden von dorischen Pilastern flankiert und sind über dem Architrav durch gesprengte Giebel geschmückt. Drei Zwerchgiebel und rhythmisierende Lisenen durchbrechen die strenge Fensterreihung und die horizontale Betonung der Fassade. Ursprünglich befanden sich zwischen den Zwerchgiebeln zwei kleine Dachreiter. Der große Dreiecksgiebel des Turnhallenanbaus, getragen von Doppelpilastern, bildet den Abschluss der Schule zur rückwärtigen Elbstraße. Vor dem Hintergrund der Bestrebungen die Projektierung und Herstellung von Schulgebäuden zu systematisieren, diente die im Krieg zerstörte Schule Beim Ohlenhof bei der Planung der Hohentorsschule als Vorbild; ebenso für die Schulen an der Hemelinger Straße, am Holzhafen (Nordstraße II) und am Pulverberg. 1918/19 wurde die Schule in der Oderstraße für die Unterbringung von Soldaten beschlagnahmt, ab 1922 als gehobener Zug für Mädchen eingerichtet und nach dem Zweiten Weltkrieg in eine Grund- und Oberschule umgewandelt. Als erste Grund- und Hauptschule der BRD erfolgte 1970 die Einstufung der Schule als UNESCO-Modellschule, sechs Jahre später wurde sie zum Austragungsort der sog. "Turnhallenkonferenz", einer richtungsweisenden Versammlung von nationalen und internationalen Vertretern des Bildungssektors. 1974 erfolgte der Anbau von Schutzdächern und der Umbau der WC Anlagen. 2002 wurde die WC Anlage zwischen Turnhalle und Rückfront des Schulgebäudes verlegt. Das Gebäude befindet sich in einem sehr guten Erhaltungszustand und ist zum Großteil aus originaler Bausubstanz überliefert. Der architektonische Entwurf ist fast unverändert ablesbar. Neben der architektonischen Ausführung und Gestaltung hat die Schule in der Oderstraße insbesondere schulgeschichtliche Bedeutung und weist vielfältige Denkmalqualitäten auf.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Fritsche, Max
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Knop, Wilhelm
Sozietät Name:
Hochbauinspektion II
Quelle:
Gramatzki, Rolf: Bauen und Bildung, 2002
Quelle:
Nacherfassung Ricci_Schneider
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1900-1951, 1952
Lit.-Kurztitel:
Neustadt 1860-1945. Ein Photographischer Streifzug, Bremen 1998