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Tabakfabrik Martin Brinkmann

OBJ-Dok-nr.: 00004185




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Süd
Stadtteil:
Woltmershausen
Ortsteil:
Woltmershausen
Straße:
Dötlinger Straße 2 & 4
Denkmaltyp:
Verwaltungsgebäude
Eintragung:
2021
Listentext:
Dötlinger Straße 2/4, Verwaltungsgebäudes der Tabak- und Zigarettenfabrik Martin Brinkmann, 1924 von Fritz Strohecker, Aufstockung 1953 von Strohecker + Rogge
Baugeschichte:
1953: Aufstockung (3. Obergeschoss) (Arch. Strohecker + Rogge)°
1966-1967: Anbau eines Küchen-Erweiterungsraumes im Untergeschoss (Arch. Kurt Strohecker)
Kurzbeschreibung:
Die Tabak- und Zigarrenfabrik Martin Brinkmann gehörte zu den erfolgreichsten Bremer Wirtschaftsunternehmen im 20. Jahrhundert. Der wirtschaftliche Erfolg war eng verbunden mit der Person von Hermann Ritter (1878-1948), Sohn eines Tabakkaufmanns, der im Jahr 1900 als junger Mann persönlich haftender Gesellschafter der damals in Bremen-Burgdamm ansässigen Tabakfabrik Martin Brinkmann wurde, für die er zuvor zwei Jahre als Handlungsreisender tätig gewesen war. Die Firma konnte in ihren Ursprüngen zwar bis in das Jahr 1813 zurückblicken, war jedoch noch eine kleine Fabrik (80 Arbeiter und Angestellte) unter vielen in Bremen. Das änderte sich nun unter dem Einfluss Hermann Ritters, der 1910 die Zigarrenproduktion in Bremen von Burgdamm nach Woltmershausen an die Dötlinger Straße verlegte. Beginnend mit dem Umbau eines bestehenden Gebäudes einer Dampfwäscherei entstanden in Woltmershausen bis 1924 zwei große Fabrikgebäude und Lager sowie gegenüberliegend das dreigeschossige Verwaltungsgebäude Dötlinger Straße 2-4.°
Das 1924 im Pusdorfer Marktplatz nach Entwurf des Architekten Kurt Strohecker errichtete repräsentative Verwaltungsgebäude fällt durch seine schmuckvolle Gliederung und Gestaltung auf und wird in der Fassadenfläche durch zwei dreiachsige Eckrisalite und die zurückgesetzten Obergeschosse ausgewogen gestaffelt. Das Sockelgeschoss enthält ein nur leicht unter das Straßenniveau gesenktes Souterrain, wird durch umlaufende, horizontale Ziegelbänder betont und erhält dadurch, vergleichbar einer Rustizierung, optisch einen festen Stand. Das oberste Geschoss wurde erst 1953 aufgesetzt, fügt sich jedoch, da es leicht vom Gebäudekörper zurückgelagert ist, in den historischen Bestand ein.°
Das Eingangsportal im Verlauf einer der mittleren Fensterachsen durchbricht das Sockelgeschoss mit seinen spitzwinkligen Pfeilern aus Backstein, die ein kristallin-expressiv auskra-genden Sturz tragen und hat sich mitsamt der in Form und Material auf den Sturz abgestimmten Fußplatte erhalten. Hier hat der Architekt Fritz Strohecker die zeitgenössische Architekturströmung des Expressionismus aufgegriffen und effektvoll in Szene gesetzt. Insbesondere dadurch, dass das Portalgewände das Gesims zum Obergeschoß leicht durchdringt, erhält das Portal im Fassadenbild eine herausgehobene Stellung.
Epoche:
Zwischenkrieg
Stil:
Konservativ 20er
Art Dat.:
Aufstockung
  Num.-Dat.:
1953
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1924
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Strohecker, Fritz
  Funktion:
Architekt
  Dauer:
1924
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Strohecker, Kurt & Rogge, Walter
  Funktion:
Architekt
  Dauer:
1953
Quelle:
Bauakte
Quelle:
Nacherfassung Ricci 2014-2015
Lit.-Kurztitel:
Bargmann, Robert: Bremen, die Tabakstadt Deutschlands, Bremen 1939
  Stelle:
152-154
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1900-1951, 1952
  Stelle:
Abb. XI k 4
Lit.-Kurztitel:
Martin Brinkmann Aktiengesellschaft, Bremen 1934
Lit.-Kurztitel:
Schwarzwälder, Herbert: Bremen im Wandel der Zeiten. Die Neustadt und ihre Vororte, Bremen 1973
  Stelle:
202