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Straße:
Am Markt 11
Hakenstraße 2a
Listentext:
Am Markt 11, Raths-Apotheke, 1893-1894 von Max Salzmann, Umbau, 1959-1960 von Herbert Anker (1973) (siehe Gesamtanlage Am Markt 1-21)
Kurzbeschreibung:
Zwei Giebelhäuser der Weserrenaissance mit ungleichen Grundstücksbreiten und ungleich hohen Giebeln hatten 1820 einem traufständigen Neubau in schlichten klassizistischen Formen weichen müssen, der sich über beide Grundstücke erstreckte und der in die bisher nur mit Giebeln besetzte Westfront des Marktplatzes durch seine Lagerhaftigkeit und sein Walmdach einen fremden Akzent brachte.°
Dieser Bau wurde 1890 durch Brand so stark beschädigt, daß insbesondere die Wiederherstellung seiner Vorderfront erforderlich wurde. Die repräsentative Neufassung der Fassade wurde ab 1893-1894 vom damaligen Dombaumeister Max Salzmann durchgeführt. Unter Verwendung von gelblichem schlesischen Marmor erhielt das Gebäude eine Front, die dem Zeitgeschmack entsprechend, in den Formen der deutschen Renaissance und mit sparsamer Verwendung von Farbe und Vergoldung gestaltet wurde. Ein mittlerer Giebel oberhalb der Traufe und ein Erker im l. und 2.Obergeschoß ergaben dabei eine Betonung der Vertikalen, die durch den vorherigen Bau verlorengegangen war. Wegen der stadtbildprägenden Bedeutung des Baues am Markt wurde dem Besitzer zur Erneuerung der Front ein namhafter Zuschuss durch die Stadt und den Petroleum-Kaufmann Franz Schütte gegeben.°
Das Gebäude brannte im 2. Weltkrieg aus. Dabei blieb die Vorderfront mit dem Erker und das unterste Geschoss des Giebels erhalten. Bei dem abschnittweise durchgeführten Wiederaufbau nach Entwurf von Herbert Anker wurden nach vielfältigen Erwägungen anstelle des früher vorhandenen Mittelgiebels zwei Giebel erstellt. Hierdurch wurde die bis 1830 vorhandene Giebelreihe wiederhergestellt. Der linke Giebel ähnelt dem zerstörten Mittelgiebel; der rechte ordnet sich in seinen Formen dem Ganzen unter. Der zweigeschossige Erker, in Form und Anordnung auf den einen Mittelgiebel abgestellt, hat durch das jetzige Vorhandensein von zwei Giebeln seine ursprüngliche Bedeutung verloren, von seinem deshalb zunächst geplanten Abbruch ist jedoch später abgesehen worden. Sein früher kuppelartiges Dach wurde durch schlichte Schrägen ersetzt.
Art Dat.:
Wiederherstellung
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Anker, Herbert
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Salzmann, Max
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Tölken, August
Lit.-Kurztitel:
Architektur in Bremen und Bremerhaven, 1988
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1900, 1900
Lit.-Kurztitel:
Dehio Bremen/Niedersachsen 1992
Lit.-Kurztitel:
Ehrhardt, E.: Die neue Rathsapotheke in Bremen =°
Zeitschrift für Bauwesen 47 (1897)
Stelle:
361-362, Atlas, Taf. 43
Lit.-Kurztitel:
Kriegler, Reinhold: NULLA HORA SINE LINEA - Keine Stunde ohne Linie =°
Deutsche Gesellschaft für Chronometrie 46 (2007)
Lit.-Kurztitel:
N.N.: Die Rathsapotheke in Bremen =°
Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 10 (1897) 1
Lit.-Kurztitel:
Real, Brigitte: Eines Ehrbaren Rathes Apotheke =°
Bremer Häuser erzählen Geschichte, Bd. 1, 1998
Lit.-Kurztitel:
Real, Horst: Die Raths-Apotheke - Arzney für alle =°
Das Rathaus und seine Nachbarn, Band I, Bremen 2005
Lit.-Kurztitel:
Roller, Christian Nikolaus: Versuch einer Geschichte der kaiserlichen und reichsfreyen Stadt Bremen, Bremen 1799
Lit.-Kurztitel:
Stein, Rudolf: Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens I, 1964