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Ortsteil:
Bahnhofsvorstadt
Straße:
Bahnhofsplatz 13
Beim Handelsmuseum & Bürgermeister-Smidt-Straße
Listentext:
Bahnhofsplatz 13, Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde, heute Überseemuseum, 1891-1896 von Heinrich Flügel und Ludwig Beermann, Umbau und Erweiterung 1907-1911 von Wilhelm Knop und Karl August Oehring (1993)°
Beim Handelsmuseum°
Bürgermeister-Smidt-Straße°
Kurzbeschreibung:
Das "Städtische Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde", seit 1951 "Überseemuseum" genannt, entstand in den Jahren 1891-96, um den aus verschiedenen wissenschaftlichen Vereinen zusammengetragenen Exponaten der "Städtischen Sammlungen für Naturgeschichte und Ethnographie", von denen Teile vorher auf der "Nordwestdeutschen Gewerbe- und Industrieausstellung" (1890) erstmals der Öffentlichkeit gezeigt und sich großer Beliebtheit erfreut hatten, Raum zu geben.°
Die Bauinspektoren der Bremer Hochbauverwaltung Heinrich Flügel und Ludwig Beermann konzipierten in enger Zusammenarbeit mit dem Gründungsdirektor Hugo Schauinsland ein Lichthofmuseum, das durch seinen inneren Aufbau dem neuen Anspruch eines didaktisch orientierten "Schaumuseums" der Reformbewegung naturkundlicher Museen im späten 19. Jahrhundert besonders gerecht werden konnte. Die Zielsetzung des Museums war und ist es, die Öffentlichkeit umfassend und auf didaktisch ansprechende Weise über die drei zusammengeführten Themenbereiche Völker, Handel und Natur zu informieren.°
Das Überseemuseum präsentiert sich in zentraler Lage auf dem Bahnhofsvorplatz als stattlicher Bau in den Stilen der Neorenaissance und des Neobarocks. Sein heutiges kubisches Erscheinungsbild mit zwei Lichthöfen erhielt der Bau allerdings erst durch einen Erweiterungs- und Umbau 1907-11. Die Lichthöfe des Hauptkörpers reichen durch alle drei Geschosse und werden von Galerien umsäumt. Der Vorbau enthält die Eingangshalle und die Treppenaufgänge; ihm ist wiederum ein Mittelrisalit mit großer Freitreppe und Frontispiz vorgebaut. Seitliche Turmausbildungen krönen die Hauptfront. Auch an den heute langen Seitenfronten finden sich Mittelrisalite mit Dreiecksgiebeln und Arkadengängen. Die Fassade ist geprägt von dem Sichtmauerwerk der Wandflächen und der reichen Sandsteingliederung; seit dem Umbau besteht die komplette Fassade des Sockelgeschosses des Vorbaus, wie auch der Mittelrisalit, aus Sandstein, wodurch diese Bereiche besonders hervorgehoben werden. Die ionische Kolossalordnung der Obergeschosse barockisiert die Fassade.°
Der ursprüngliche Bau von 1896, bei dem eine spätere Erweiterung allerdings schon eingeplant war, bestand nur aus dem östlichen der beiden Lichthöfe und dem Eingangsvorbau, der zunächst seitlich jeweils um eine Achse schmaler war als der Hauptkörper. Die Türme und Risalite der Seitenfronten fehlten ganz, an der Stelle des Frontispizes krönte eine Figurengruppe die Eingangsfront. Besonders bemerkenswert ist der aufwendige und kostspielige Außenschmuck in Form von Steinhauerarbeiten am Ursprungsbau, die am Anbau deutlich schlichter und somit "moderner" gehalten sind.°
Seit 1911 ist das Äußere weitgehend unverändert geblieben; im Inneren gab es allerdings beim Wiederaufbau nach Kriegszerstörungen und durch Modernisierungsarbeiten jüngerer Zeit deutliche Veränderungen.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Beermann, Ludwig
Kommentar:
Architekt der Hochbauinspektion
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Flügel, Heinrich
Kommentar:
Architekt der Hochbauinspektion
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Knop, Wilhelm
Kommentar:
Architekt der Hochbauinspektion
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Lauer, Rudolf
Kommentar:
Sphingen vor dem Haupteingang
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Oehring, Karl August
Kommentar:
Architekt der Hochbauinspektion
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Stelter, Rudolf
Lit.-Kurztitel:
Abel, Herbert: Der Wiederaufbau des Museums für Natur-, Völker- und Handelskunde in Bremen =°
Veröffentlichungen aus dem Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde in Bremen, Reihe B, Heft 1, Bremen 1950
Lit.-Kurztitel:
Abel, Herbert: Vom Raritätenkabinett zum Bremer Überseemuseum, Bremen 1970
Lit.-Kurztitel:
Architektur in Bremen und Bremerhaven, 1988
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1900, 1900
Stelle:
300-304, Fig. 281-286
Lit.-Kurztitel:
Dehio Bremen/Niedersachsen 1992
Lit.-Kurztitel:
Deutsche geographische Blätter 18 (1895)
Lit.-Kurztitel:
Die ganze Welt unter einem Dach =°
Ambiente. Charakter. Geschichte - Zentrum (&) Viertel, Magazin Weser-Kurier 2015
Lit.-Kurztitel:
Gerdes, Joh.: Die freie Hansestadt Bremen und Umgegend. Handbuch und Führer, Bremen 1911
Lit.-Kurztitel:
Gramatzki, Rolf: Heinrich Flügel und der staatliche Hochbau in Bremen im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts =°
Bremisches Jahrbuch 85 (2006)
Stelle:
176-207, hier: 188-195
Lit.-Kurztitel:
Harmssen, Henning: Bremen so wie es war, Düsseldorf 1974
Stelle:
Abb. 154 (um 1925)
Lit.-Kurztitel:
Lüderwaldt, Andreas u.a.: Das Städtische Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde =°
Bremen. Handelsstadt am Fluß, Bremen 1995
Lit.-Kurztitel:
N.N.: Das neue städtische Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde in Bremen =°
Deutsche Bauzeitung 30 (1896) 9
Lit.-Kurztitel:
Zantke, Gottfried: Die Baugeschichte des Übersee-Museums =°
TenDenZen (1996), Bd. V
Lit.-Kurztitel:
Zimmermann, Felix: Übersee-Musum Bremen (Die Neuen Architekturführer Nr. 131), Berlin 2008