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Straße:
Am Kapellenberg 1 & 1A & 1B & 1C & 3 & 3A
Admiral-Brommy-Weg & Auf dem Hohen Ufer
Denkmaltyp:
Hofmeierhaus & Landhaus & Wohnheim
Listentext:
Am Kapellenberg 1-3A, Villa Schotteck mit Hofmeierhaus, 1891-1894 (2009) (siehe Denkmalgruppe Auf dem Hohen Ufer, Knoops Park)°
Admiral-Brommy-Weg°
Auf dem Hohen Ufer°
Einzeldenkmale siehe: Am Kapellenberg 3-3A°
Bestandteil der Gesamtanlage:°
- Am Kapellenberg 1-1C, Hofmeierhaus, 1891 von Christian Bummerstedt
Kurzbeschreibung:
Haus Schotteck entstand 1892-1894 für den Bankier Georg Wolde und seine Frau Adele, eine Tochter von Baron Ludwig Knoop. Knoop hatte hier für Tochter und Schwiegersohn in der Nähe seines schlossartigen Anwesens "Mühlenthal" auf dem hohen Ufer der Lesum ein großes Grundstück erworben. Haus Schotteck zählt wie die Landsitze "Kränholm" und "Albrechtsburg", die allesamt von Töchtern des Barons Knoop mit ihren Familien bewohnt wurden, zu den sogenannten "Tochterresidenzen" von Schloss "Mühlenthal". Das Landhaus Schotteck, benannt nach dem Spitznamen von Georg "Schotte" Wolde, wurde in den Formen eines malerischen Historismus, beeinflusst vom zeitgenössischen englischen Landhausbau des "Queen Anne Movements", von den Berliner Architekten Reimer & Körte errichtet, die aus einem von Wolde unter den Mitgliedern der Vereinigung Berliner Architekten ausgeschriebenen Wettbewerb als Sieger hervorgegangen waren.°
Bereits vorher, nämlich 1891, war das Hofmeierhaus an der Auffahrt zum Hauptgebäude im vorderen Teil des zugehörigen Parks entstanden (Am Kapellenberg 1, 1a-c, vormals Auf dem Hohen Ufer 60). Baumeister war hier Christian Bummerstedt (1857-1891) aus Bremen, ein namhafter Architekt, der bei der Konkurrenz um die Renovierung des Bremer Doms mit dem dritten Preis ausgezeichnet worden war. Da das Todesjahr Bummerstedts und das Jahr der Fertigstellung des Hofmeierhauses zusammenfallen, lässt sich vermuten, dass Bummerstedt ursprünglich auch für den Entwurf des Hauptgebäudes vorgesehen gewesen sein könnte und Georg Wolde möglicherweise erst nach dem Tod des Baumeisters den Plan für die Veranstaltung des Berliner Architektenwettbewerbs fasste. Bummerstedt entwarf ein malerisch aufgefasstes, gut proportioniertes eingeschossiges Gebäude im zeittypischen und gerade auch in Bremen, speziell für die Errichtung von Hofmeierhäusern, beliebten, wenn nicht fast schon obligatorischen Schweizerhausstil mit Drempelgeschoss samt Zierfachwerk und aufwendigem hölzernen Giebelhängewerken. Die Anlage des Bauwerks war u-förmig konzipiert, mit zwei quadratischen Eckflügeln (Wohnflügel und Stallflügel) und einem dazwischengeschalteten Remisenflügel. Durch Materialvielfalt ist eine lebhafte Polychromie erzeugt: Das verputzte und gelblich gestrichene Erdgeschoss wird durch Zierbänder und gemauerte Segmentbogen-Fensterstürze aus rotem Backstein belebt, das Drempelgeschoss zeigt braun gestrichenes Fachwerk mit Füllungen aus ornamental vermauerten roten Backsteinen; die Dächer sind ursprünglich verschiefert zu denken, weisen heute jedoch graue Dachpfannen auf. An englische ländliche Bauten gemahnen die überlängten Kaminschäfte. Das Gebäude ist ein sehr typisches Beispiel für die inzwischen in Bremen deutlich reduzierte Gruppe der Hofmeierhäuser und hat daher auch für sich genommen lokalarchitektur- und kulturgeschichtliche Bedeutung. Gemeinsam mit dem Hauptgebäude sowie dem zugehörigen Park samt baulicher Ausstattung formiert das Hofmeierhaus ein übergreifendes Ensemble.
Stil:
Landhausstil & Schweizerhausstil
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Benque, Wilhelm
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Bummerstedt, Christian
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Reimer, Konrad & Körte, Friedrich
Funktion:
Architektengemeinschaft
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Schröder, Rudolf Alexander
Funktion:
Schriftsteller & Architekt
Kommentar:
Fensterpartie der Halle zum Garten (2 Fenstergriffe erhalten), das Rosarium und die Terrassenanlage.
Architekt/Künstler:
Wolde, Georg
Sozietät Name:
Schneider und Hanau
Sozietät Kommentar:
Innenausstattung; Firma mit Sitz in Frankfurt
Quelle:
Helmedach, Heiko: Parkanlagen in Bremen, 2008
Lit.-Kurztitel:
Architektur in Bremen und Bremerhaven, 1988
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1900, 1900
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1900, 1900
Stelle:
484, 487, Fig. 466-468
Lit.-Kurztitel:
Dehio Bremen/Niedersachsen 1992
Lit.-Kurztitel:
H.: Landhaus für St. Magnus bei Bremen =°
Deutsche Bauzeitung 26 (1892) 57
Lit.-Kurztitel:
Heiderich, Ursula und Günter Heiderich: 1899-1931. Rudolf Alexander Schröder und die Wohnkunst, Bremen 1977
Lit.-Kurztitel:
Langer, Jutta und Ulla Tesch: Knoops Park. Eine historische Parkanlage in Bremen-Nord, Bremen 1999
Lit.-Kurztitel:
N.N.: Landhaus Wolde in St. Magnus bei Bremen =°
Architektonische Rundschau 11 (1895) 1
Lit.-Kurztitel:
N.N.: Von der XIV. Wander-Versammlung des Verbands deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine =°
Süddeutsche Bauzeitung 10 (1900)
Stelle:
316-318, 324-325, 332-333, 340-344, hier: S. (Diele im Landhaus G. Wolde)
Lit.-Kurztitel:
Pauli, Gustav: Rudolf Alexander Schröder =°
Dekorative Kunst 14 (1911)
Stelle:
392-432, hier: 416-418
Lit.-Kurztitel:
Ramlow, Uwe: Burglesum 1860-1945, Bremen 2002
Lit.-Kurztitel:
Sammelmappe hervorragender Concurrenz-Entwürfe, Heft XXIV , Berlin (Wasmuth) 1892
Stelle:
1-14 (Bauprogramm und siegreicher Entwurf von Reimer & Koerte)
Lit.-Kurztitel:
Windhoff, Ilse: Landhäuser und Villen in Bremen, Band 1, Bremen 2008