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Kirchhuchtinger Schule

OBJ-Dok-nr.: 00004470




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Süd
Stadtteil:
Huchting
Ortsteil:
Kirchhuchting
Straße:
Kirchhuchtinger Landstraße 28
Denkmaltyp:
Schule
Eintragung:
2024
Listentext:
Kirchhuchtinger Landstraße 28, Kirchhuchtinger Schule, 1852, Umbauten 1883 und 1907
Kurzbeschreibung:
Das erste durch Bildquellen nachweisebare Schulhaus Kirchhuchtings wurde 1816 in der Nähe der St. Georg-Kirche errichtet und diente mehreren Funktionen gleichzeitig in separaten Räumen. Dieses 1830 renovierte und erweiterte Gebäude fiel 1852 einem Brand zum Opfer. Im Jahr darauf folgte der Wiederaufbau mit nun zwei Klassenzimmern durch Zimmermeister Thölke Borchers.°
Zu einer ersten Erweiterung auf drei Klassen kam es im Jahr 1867. Der daraus hervorgegangene kleine Nebenbau ist der heute noch erhaltene eingeschossige Baukörper an der Südseite des zweigeschossigen Hauptgebäudes. Damit ist er der älteste überlieferte Teil der Kirchhuchtinger Schule. Da die Zahl der Schulkinder weiter anstieg, wurde 1883 ein größerer Neubau mit vier Klassen nach Plänen von Bauinspektor Heinrich Flügel errichtet; der Vorgängerbau von 1853 wurde dafür abgetragen. Die Bauausführung übernahm Zimmermeister Albert Borchers aus Mittelshuchting. In den Grundmauern dieses Gebäudes integrierte Borchers die Reste des abgetragenen Vorgängerbaus.°
1907 wurde die Schule erneut um einen Anbau in Nord-Süd-Ausrichtung mit vier Klassenräumen und einem großen Zeichen- und Werksaal erweitert (Baurat Köppe), wofür die alte Lehrerwohnung weichen musste. Ein neues Heim erhielt der Schulvorsteher mit seiner Familie im selben Jahr in einem freistehenden Wohnhaus am Alten Dorfweg 1.°
In jüngerer Zeit sind in den Jahren 1999/2000 eine Aula, eine Pausenhalle und ein zweigeschossiger Fachraumbereich hinzugefügt worden. Dabei wurde das bestehende Toilettenhaus in die neue Pausenhalle integriert. 2010 entstand ein Lagerraum als Anbau an die Südseite der Pausenhalle.°
Heute präsentiert sich der historische Teil der Schule als überwiegend zweigeschossiger, backsteinsichtiger Bau auf ungefähr Z-förmigem Grundriss. Während die Baukörper von 1867 und 1883 durch ein Satteldach abgeschlossen werden, ist der 1907 errichtete Trakt mit einem Krüppelwalmdach gedeckt. Insgesamt handelt es sich um einen eher schlichten und nüchternen Zweckbau mit nur zurückhaltender Fassadengliederung. Dabei kommen umlaufende Sockel- und Sohlbankgesimse mit Zahnfriesen zur Anwendung. Schmückende Details in neugotischer Formensprache finden sich am Nord- sowie am Westgiebel in Form von spitzbogigen Blendnischen und schmalen Wandvorlagen. Die Traufbereiche werden von Zinnenfriesen betont. Durch die Wahl der neugotischen Stilformen wird ein direkter Bezug zur St. Georg-Kirche hergestellt, die ebenfalls in diesem Stil errichtet wurde.°
Das Schulgebäude mit seinen Anbauten erzählt einerseits vom Bevölkerungswachstum in Kirchhuchting in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und nach 1900, andererseits von der Entwicklung des Schulwesens im Bremer Landgebiet. Es befindet sich in einem guten Erhaltungszustand und ist als Teil des historisch gewachsenen Zentrums von Kirchhuchting Bestandteil des Ensembles bestehend aus dem Schulvorsteherhaus, der Kirche und der ehemaligen Gaststätte "Dorfkrug".
Epoche:
Historismus
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1853
Art Dat.:
Umbau
  Num.-Dat.:
1883 & 1907
Quelle:
Gramatzki, Rolf: Bauen und Bildung, 2002
  Stelle:
158-159
Quelle:
Nacherfassung Ricci 2015-2016
Lit.-Kurztitel:
Heuer, Rainer: 950 Jahre Huchting. 1063-2013. Das Fotobuch zur Ausstellung, Verden 2013
  Stelle:
13
Lit.-Kurztitel:
Käthner, Martina, Huchtinger Schulgeschichte(n). Die älteste Schule Huchtings im Wandel der Zeit, Bremen 1994.