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Haus Hohekamp

OBJ-Dok-nr.: 00004963




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Nord
Stadtteil:
Burglesum
Ortsteil:
Burg-Grambke
Straße:
Burger Heerstraße 20
Denkmaltyp:
Landhaus & Landsitz
Eintragung:
2014
Listentext:
Burger Heerstraße 20, Haus Hohekamp, vor 1826, Umbauten 1906 von Runge & Scotland und 1913 von Wilhelm Blanke (siehe Gesamtanlage Burger Heerstraße 20/22) (2014)
Kurzbeschreibung:
Das Anwesen Hohekamp ist ein anschauliches Baudokument der Bremer Landgut- und Landsitzkultur, die vor allem in Oberneuland und an der Lesum gepflegt wurde. Nördlich der Lesum an der Geestkante entstanden so prominente Landsitze wie das Landgut Lesmona in St. Magnus. Aber auch südlich der Lesum, im heutigen Werderland und in Burg, lagen wichtige Landgüter wie Hohekamp sowie die Große und die Kleine Dunge, auf der Bürgermeister Johann Smidt lange Zeit seine Sommer verbrachte. Von der Großen und der Kleinen Dunge sind heutzutage nur wenige Reste erhalten (auf dem heutigen Golfplatz das ehem. Kutscherhaus von 1907). Im Gegensatz dazu ist Hohekamp mit der zuführenden Allee, dem repräsentativen Wohnhaus, dem großzügigen Park und dem ehemaligen Hofmeierhaus, das inschriftlich auf 1825 datiert ist, mit allen charakteristischen Elementen eines bremischen Landsitzes erhalten und auch in seiner Substanz gut überliefert. Insbesondere das Wohnhaus mit seiner klassizistisch gegliederten Putzfassade von 1888 und dem umfangreich erhaltenen historischen Fensterbestand ist von hohem Zeugniswert. Zusätzlich sind die auf Runge & Scotland zurückgehenden Umgestaltungen des Wohnhauses, vor allem die hervorragend überlieferte Innenraumgestaltung der Eingangshalle von 1906, von besonderer künstlerischer Qualität.°
Der Umbau des Wohnhauses von 1906 ist als erster Auftrag des bald renommierten Bremer Büros von Runge & Scotland von großer architekturhistorischer Bedeutung. Der kunstsinnige und geschichtsbewusste Bauherr Heinrich Wiegand ließ zunächst seinen Landsitz Hohekamp, dann sein Wohnhaus in der Stadt von Runge & Scotland umbauen. Die beiden Architekten waren zudem maßgeblich beteiligt an den innovativen Raumausstattungen der Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd, die Wiegand entwickeln ließ.
Art Dat.:
Erweiterung
  Num.-Dat.:
1888
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
vor 1826
Art Dat.:
Umbau
  Num.-Dat.:
1906
Art Dat.:
Umbau
  Num.-Dat.:
1913
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Blanke, Wilhelm
  Funktion:
Architekt
  Dauer:
1913
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Runge, Alfred & Scotland, Eduard
  Funktion:
Architekten
  Dauer:
1906
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Buschmann, Johann Heinrich
  Funktion:
Schiffsmakler
  Dauer:
1824-1849
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Erling, Carl
  Funktion:
Generaldirektor
  Dauer:
ab 1929 nachweisbar
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Focke, Eduard
  Funktion:
Kaufmann
  Dauer:
1913-15 nachweisbar
  Kommentar:
Firma C.A. Focke, Bremen, älteste Wollmakler- und Vertreterfirma Bremens, 1872 trat Eduard Focke, der Bruder des Firmengründers, mit in die Firma ein, 1882 gründeten Eduard und Adolf Focke das Bremer Wollprobenzimmer, das die Muster im Angebot ausstellte. 1900 trat Eduard Focke krankheitsbedingt aus der Firma aus. Angaben nach R. Bargmann, Bremens Wollhandel, Bremen 1941, S. 71-73
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Gruner, Carl August
  Funktion:
Kaufmann
  Dauer:
1860 bis 1888?
  Kommentar:
1809-1885 [Die Maus]°
lt. Adressbuch 1858: Inhaber der Firma A.W. Gruner & Söhne, Westindische Handlung, Comptoir und Packhäuser: Langenstr. 78/79°
lt. Adressbuch 1880: Carl August Gruner, Kaufmann, Schlachte 39, Sommerwohnung zu Burg, Inhaber von A.W. Gruner & Söhne jetzt T. P. F. Gruner; A.W. Gruner & Söhne waren im Überseehandel tätig, zum Unternehmen gehörten 7 Schiffe, hauptsächlich wurde mit Tabak, Kaffee und Zucker gehandelt
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Gruner, Theodor Peter Friedrich
  Funktion:
Kaufmann
  Dauer:
1888? bis 1905
  Kommentar:
geb. 1850 in Bremen [Die Maus]°
lt. Adressbuch 1880: Gruner, Theodor Peter Friedrich, Kaufmann, Schlachte 39, Teilhaber der Firma A.W. Gruner & Söhne und bei A.W. Gruner & Söhne, Inh. T.P.F. Gruner und C.F.H. Ellinghausen°
lt. Adressbuch 1893: T.P.F. Gruner, Kaufmann, Contrescarpe 94, Teilhaber der Firma A.W. Gruner & Söhne°
lt. Grundbuch u. Adressbuch 1901: Teilhaber der Firma A.W. Gruner & Söhne, wohnhaft am Osterdeich No. 15
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Wiegand, Dr. H.
  Funktion:
Jurist & Generaldirektor des Norddeutschen Lloyd
  Dauer:
1906 nachweisbar
Lit.-Kurztitel:
Leuenroth, Kirsten: Die Architekten Alfred Runge und Eduard Scotland, in: Hans Tallasch (Hg.): Projekt Böttcherstraße, Delmenhorst 2002
  Stelle:
65-80, insb. 66-67
Lit.-Kurztitel:
Schäfer, K.: Runge & Scotland - Bremen =°
Innendekoration 19 (1908)
  Stelle:
55-70