Hinweis zur Bildergalerie: Durch Anklicken eines kleinen Bildes öffnet sich dies in einer größeren Version. Durch das Anklicken der größeren Version öffnet sich ein weiteres Fenster. Sie können dann im neu geöffneten Fenster über die Pfeiltasten in der Bildergalerie navigieren und diese dann mit ESC schließen.
Listentext:
Fedelhören 46, Haus Bummerstedt, 1860 von Johann Bummerstedt (1976) (siehe Denkmalgruppe Fedelhören 40-42, 45...)°
Kurzbeschreibung:
Nach der Aufhebung der Torsperre 1849 und der damit verbundenen staatsrechtlichen Gleichstellung der Vorstadtbürger, wurden in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts jährlich etwa 100 bis 150 zweigeschossige Reihenhäuser neu erbaut. Dabei wurden auch im Rembertiviertel der nördlichen Vorstadt ganze Straßenzüge neu erschlossen, an bereits vorhandenen Straßen die Bebauung verdichtet oder bestehende Häuser durch Neubauten ersetzt. Zu den alten, bereits im Mittelalter vorhandenen Straßen gehört die Straße Fedelhören, die jedoch nicht wie die Rembertistraße aus der Stadt herausführte, sondern vor dem Dobbengraben endete. Noch 1861 bildete die Straße Fedelhören auf Höhe der Mendestraße eine platzartige Aufweitung, in die von Osten die Meinkenstraße einmündete.°
Zu den älteren Häusern des Ensembles Fedelhören gehören die drei um 1860-1861 entstandenen Reihenhäuser Fedelhören 61-63 und das villenartige Eckhaus zur Sonnenstraße des Bauunternehmers Johann Bummerstedt, deren Baufluchtlinie gegenüber der angrenzenden Bebauung eigentümlich verschoben ist, da sie sich zur Erbauungszeit an der Platzkante orientierten. Gleichzeitig entstanden drei zu einer Gruppe zusammengefasste Reihenhäuser Fedelhören 40-42, die mit den gußeisernen Geländern an den Treppenaufgängen und den Walmdächern noch dem Bautyp des frühen "Bremer Hauses" der Zeit um 1850 angehören.°
Der Abschnitt der Straße Fedelhören zwischen Mendestraße und dem Dobben wird erst angelegt zwischen 1860 und 1865, während der Dobbengraben zugeschüttet wurde. Welchen Stellenwert die Wohnlage seinerzeit hatte, lassen die vornehmen dreigeschossigen Reihenhäuser Nr. 48-54 auf der Ostseite der Straße erkennen, unter denen das noble fünfachsige Reihenhaus mit Mitteleingang (Nr. 51) hervorzuheben ist. Im Vergleich sind die beiden Reihenhäuser Nr. 59 und 60 in feiner spätklassizistischer Dekoration, die an die ebenfalls zweigeschossige Bebauung in der Mendestraße anschließen, deutlich weniger aufwändig.°
Obwohl die Häusergruppe innerhalb nur weniger Jahre zwischen 1860 und 1865 entstanden ist, sind beim Entwurf der Fassaden sehr unterschiedliche Stile verarbeitet worden, die ein malerisches Gesamtbild ergeben.°
Das Haus Fedelhören 46 hat 1860 Johann Bummerstedt für sich selbst gebaut. Die Architektur des zweigeschossigen Hauses zeigt eine romantische Lösung. Die Fensterachse an der Ecke wurde vor die übrige Hausflucht gezogen, dazu im Erdgeschoss auch noch der anschließende Bauteil mit einem weiteren Fenster, so dass eine malerische Gruppierung entstand (Stein 1965). An der Seite zur ehemaligen Sonnenstraße befinden sich die 1871 entstandenen Medaillons des Bremer Bildhauers Samuel Kropp. Sie zeigen (von links nach rechts) Bismarck, Kaiser Wilhelm I und Moltke.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Kropp, Diedrich
Kommentar:
Sandstein-Hochrelief "Bergpredigt", ehem. über dem Turmportal der Rembertikirche
Objekt @ Künstler:
Entwurf & Bauherr
Architekt/Künstler:
Bummerstedt, Johann
Lit.-Kurztitel:
Schwarzwälder, Harry: Leben und Werk des Bildhauers Diedrich Samuel Kropp 1824 - 1913. Bremen 2002
Stelle:
144-145, Werkverzeichnis Nr. 114-116
Lit.-Kurztitel:
Stein, Rudolf: Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens II, 1965