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Denkmaltyp:
Landgut & Sommerhaus
Listentext:
Am Rüten 2-4, Gut Landruhe, Landschaftsgarten, ab 1795, Orangerie, um 1835 (1973)°
Einzeldenkmal siehe: Am Rüten 2°
Bestandteil der Gesamtanlage:°
- Am Rüten 4, Hofmeierhaus, um 1800
Kurzbeschreibung:
Gut Landruhe war ein sogenanntes Geerengut. Die "Geerengüter" lagen in den schiefwinkligen Ecken der Feldmark und wurden ursprünglich vom Erzbischof zu Lehen vergeben. Im Mittelalter waren sie wegen ihrer exponierten Lage befestigt und dienten als Fluchtburgen. 1795 kaufte der Kaufmann Carl Philipp Cassel das Gut, ließ ein nobles klassizistisches Landhaus errichten, das bis heute erhalten ist, gestaltete den Umgriff des Hauses als Landschaftsgarten und gab dem Anwesen den programmatischen Namen "Landruhe."°
Als der letzte private Eigentümer der "Landruhe" sich 1989 aus finanziellen Gründen von seinem Besitz trennen musste, galt es für das wertvolle Landhaus eine neue Nutzung und für das stark verwilderte Landgutgelände eine sinnvolle Perspektive zu finden. Das Endergebnis kann angesichts der baurechtlich und finanziell schwierigen Ausgangslage als realistischer Teilerfolg bewertet werden: Das Landhaus mit seinem einzigartigen Inventar und dem intensiver gestalteten eigentlichen Parkumfeld wurde von der Bremer Landesbank für eigene repräsentative und kulturelle Zwecke hergerichtet und vorbildlich instand gesetzt, die nach Lage der Dinge unvermeidliche Neubebauung mit Eigentumswohnungs- Geschossbauten am westlichen und am nördlichen Rand des Landgutgeländes unter Opferung eines Teils des dortigen Baumbestandes konzentriert, der Hauptanteil des Grundstücks aber mit der vor Bebauung bewahrten zentralen Wiesen-Lichtung und der flankierenden alten Eichenallee als öffentlicher Park der Allgemeinheit zugänglich gemacht und mit Ausgleichszahlungsgeldern für den Eingriff in den Naturhaushalt durch die Neubebauung instand gesetzt.
Architekt/Künstler:
Caesar, Clemens Albert
Funktion:
Konsul & Kaufmann
Architekt/Künstler:
Kulenkampff-Post, Hermann
Kommentar:
seit 1836 im Besitz der Familie Kulenkampff
Quelle:
Helmedach, Heiko: Parkanlagen in Bremen, 2008
Lit.-Kurztitel:
Boning, Heinrich: HäuserLeben, Bremen 2001
Lit.-Kurztitel:
Brandes, Gustav, Aus den Gärten einer alten Hansestadt, 1939
Lit.-Kurztitel:
BREBAU (Hrsg.): Wohnen im Park. Beiträge zu Architektur und Landschaft in Gut Landruhe, Bremen 1996
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1900, 1900
Lit.-Kurztitel:
Dehio Bremen/Niedersachsen 1992
Lit.-Kurztitel:
Hollanders, Sophie: Oberneuland - Bilder aus alten Truhen, Bremen 1981
Lit.-Kurztitel:
Kirsch, Rolf: Orangerien und Glashäuser in Bremen =°
Orangeriekultur in Bremen, Hamburg und Norddeutschland, Zwickau 2018
Lit.-Kurztitel:
Kirsch, Rolf: Wunsch und Wirklichkeit - vom Umgang mit Bremer Privatparks unter Verwertungsdruck =°
Denkmalpflege in Bremen, Heft 8, Bremen 2011
Lit.-Kurztitel:
Lüthge, Jürgen: Realisierungswettbewerb "Wohnungsbau Gut Landruhe, Bremen" 1796 bis 1996 - 200 Jahre "Menke-Park" =°°
Der Aufbau 51 (1996) 1
Lit.-Kurztitel:
Schwarzwälder, Herbert: Postkarten-Album - Oberneuland, Horn, Schwachhausen, Parkviertel, Bürgerpark, Bremen 1981
Lit.-Kurztitel:
Stein, Rudolf: Das Gut Landruhe Am Rüten =°
Stein, Rudolf: Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens II, 1965
Stelle:
287-291, Abb. 319-324
Lit.-Kurztitel:
Vos, Axel: Eingebettet in eine jahrhundertealte Kulturlandschaft: Landsitze in Oberneuland und Rockwinkel =°
Denkmalpflege in Bremen, Heft 8, Bremen 2011