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Straße:
Burger Heerstraße 20
Listentext:
Burger Heerstraße 20/22, Gut Hohekamp, um 1825, Umbauten 1906 von Runge & Scotland und 1913 von Wilhelm Blanke (2014)°
Einzeldenkmal siehe: Burger Heerstraße 20°
Bestandteile der Gesamtanlage:°
- Hofmeierhaus, 1825°
- Parkanlage, um 1840
Kurzbeschreibung:
Das Anwesen Hohekamp ist ein anschauliches Baudokument der Bremer Landgut- und Landsitzkultur, die vor allem in Oberneuland und an der Lesum gepflegt wurde. Nördlich der Lesum an der Geestkante entstanden so prominente Landsitze wie das Landgut Lesmona in St. Magnus. Aber auch südlich der Lesum, im heutigen Werderland und in Burg, lagen wichtige Landgüter wie Hohekamp sowie die Große und die Kleine Dunge, auf der Bürgermeister Johann Smidt lange Zeit seine Sommer verbrachte. Von der Großen und der Kleinen Dunge sind heutzutage nur wenige Reste erhalten (auf dem heutigen Golfplatz das ehem. Kutscherhaus von 1907). Im Gegensatz dazu ist Hohekamp mit der zuführenden Allee, dem repräsentativen Wohnhaus, dem großzügigen Park und dem ehemaligen Hofmeierhaus, das inschriftlich auf 1825 datiert ist, mit allen charakteristischen Elementen eines bremischen Landsitzes erhalten und auch in seiner Substanz gut überliefert. Insbesondere das Wohnhaus mit seiner klassizistisch gegliederten Putzfassade von 1888 und dem umfangreich erhaltenen historischen Fensterbestand ist von hohem Zeugniswert. Zusätzlich sind die auf Runge & Scotland zurückgehenden Umgestaltungen des Wohnhauses, vor allem die hervorragend überlieferte Innenraumgestaltung der Eingangshalle von 1906, von besonderer künstlerischer Qualität.°
Der Umbau des Wohnhauses von 1906 ist als erster Auftrag des bald renommierten Bremer Büros von Runge & Scotland von großer architekturhistorischer Bedeutung. Der kunstsinnige und geschichtsbewusste Bauherr Heinrich Wiegand ließ zunächst seinen Landsitz Hohekamp, dann sein Wohnhaus in der Stadt von Runge & Scotland umbauen. Die beiden Architekten waren zudem maßgeblich beteiligt an den innovativen Raumausstattungen der Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd, die Wiegand entwickeln ließ.