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Denkmaltyp:
Friedhofskapelle
Listentext:
Feldstraße 16, Friedhofskapelle der ev. luth. Gemeinde Geestemünde (2012)
Baugeschichte:
1892: Treibhaus und Bedürfnisanlage; das Pissoir als Anbau an ein Stallgebäude, das zusammen mit einem zum Friedhof gehörenden Wohnhaus (Feldstraße 16) bereits Bestand war. Entwurf: Heinr. Allermann, Maurermeister°
1903: Antrag zum Bau einer Abortanlage auf dem Friedhof, wieder durch Allermann°
1902: Neubau eines Wohnhauses für den Friedhofsgärtner durch Maurermeister Heinrich Lange; Ausbau des Dachgeschosses 1937 durch Fritz Boysen°
1904: Anbau eines Gewächshauses an das Wohnhaus des Friedhofgärtners Ludwig Menge°
1911: Provisorische Einfriedung der Friedhofserweiterung°
1920: Einfriedung für die Friedhofserweiterung°
1930: Bauschein Kapelle Juli 1930°
1931: Nachtragszeichnungen am 21. April eingereicht°
1931: Bauschein zum Nachtrag 6. Mai°
1931: Abnahme Kapelle 26. Oktober 1931°
1947: Neugestaltung des Haupteingangs durch Arch. Heinrich Siemers°
1952: Errichtung einer Kriegsgräber-Ehrenhalle°
1969: Erweiterung des Friedhofs zur Seilerstraße, Entwurf 1967 durch Gartenarchitekt Gerd Schwemer
Kurzbeschreibung:
Der Geestemünder Friedhof an der Feldstraße wurde 1859 angelegt. Zuvor hatte der Kirchhof der Marienkirche an der Mushardstraße ausgereicht, um die Bestattungen Geestendorfs und seit 1848 zusätzlich auch die des neu gegründeten Hafenorts Geestemünde aufzunehmen. Eine Friedhofskapelle, wie sie auf den großen Friedhöfen der benachbarten Stadtgemeinden Bremerhaven und Lehe selbstverständlich vorhanden war und die für die Trauerfeier sowie - ebenso wichtig - auch als Leichenhalle genutzt werden konnte, fehlte lange Zeit. Die Geestemünder Stadtgemeinde hatte zwar für diesen Zweck am Krankenhaus an der Hartwigstraße eine Leichenhalle errichten lassen, deren Kapazität jedoch in der Zwischenkriegszeit nicht mehr ausreichte.°
Der Kirchenvorstand der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Geestemünde beauftragte 1930 den Architekten Wilhelm Allers, einen Entwurf für eine neue Friedhofskapelle zu erarbeiten. Der Bauplatz für die neue Kapelle, etwa 250 Meter von der Feldstraße zurückversetzt, wurde an der Stelle gewählt, wo der Geestemünder Friedhof 1859 seinen Ursprung gehabt hatte. Für das Projekt mussten deshalb eine erhebliche Zahl an Einzelgrabstellen für das Fundament der Kapelle und für die neu angelegte Zugangsallee umgewandelt oder entschädigt werden.°
Die Kapelle ist heute der zentrale Bezugspunkt auf dem Friedhof und wird in ihrer städtebaulichen Wirkung noch dadurch unterstützt, dass das Gelände zwischen der Feldstraße und dem Bauplatz leicht ansteigt. Der zur Feldstraße quer gestellte hohe Turm ist weithin sichtbar, erhält aber seinen monumentalen Charakter besonders in Zusammenwirkung mit der Heckenallee, die vom Haupteingang aus neu angelegt wurde und sich vor der Kapelle zu einem halbrunden Platz erweitert.°
Auch wenn die Umrisslinie des Kapellengebäudes, gerade im Untergeschoss, sehr bewegt ist, überwiegt doch die strenge und geordnete Auffassung im Entwurf. Als Vorbild für die Kapelle diente dem Architekten möglicherweise die "Mutterkirche" der Gemeinde, die Marienkirche an der Mushardstraße. Dem würde die Abfolge von quer gestelltem Turm, dem mit einem Satteldach gedeckten Hauptschiff und dem sich daran anschließenden, deutlich abgesetzten Chorraum entsprechen. Dabei sind alle vorgenannten Elemente gekonnt in das Gestaltungsvokabular der späten 1920er Jahre übersetzt worden.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Allers, Wilhelm
Sozietät Name:
Ev. luth. Gemeinde Geestemünde
Lit.-Kurztitel:
70 Jahre Geestemünder Friedhof =°
Wesermünder Neueste Nachrichten
Stelle:
Nr. 118 vom 23. 5. 1929
Lit.-Kurztitel:
Friedhofsaussprache im Geestemünder Bürgerverein =°
Nordwestdeutsche Zeitung
Lit.-Kurztitel:
Koop, Ralf: Der Geestemünder Friedhof, Bremerhaven 2011
Lit.-Kurztitel:
Uwe Schwartz: Das Friedhofswesen der Zwischenkriegszeit in Bremerhaven-Geestemünde =°
Denkmalpflege in Bremen, Heft 6, Bremen 2009