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Ev. Kirche und Gemeindezentrum St. Pauli

OBJ-Dok-nr.: 00004100




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Süd
Stadtteil:
Neustadt
Ortsteil:
Alte Neustadt
Straße:
Große Krankenstraße 11
Große Johannisstraße 95
Kleine Annenstraße 1 & 3
Denkmaltyp:
Kirche und Gemeindezentrum
Listentext:
Große Krankenstraße 11, Kirche und Gemeindezentrum St. Pauli, 1955 und 1967 von Jan Noltenius (2022)°
Große Johannesstraße 95°
Kleine Annenstraße 1/3°
Einzeldenkmale siehe: Große Krankenstraße 11, Kirche; Gemeindehaus°
Bestandteil der Denkmalgruppe:°
- Kleine Annenstraße 1/3, Pfarrhaus St. Pauli, 1953-1954 von Jan Noltenius
Baugeschichte:
Zur Kirche:°
Orgelprospekt: aus alter Kirche, Wappen über Sakristei: aus alter Kirche°
Kleine Annenstr. 1:°
-1953: Bauantrag für Pastorenhaus auf Ruinengrundstück, Schlussabnahme: 1955, Architekt: Jan Noltenius°
Kleine Annenstr. 3:°
-1954: Einfriedung des Gartens der Schwesternstation und des Gemeindehelfers°
Große Krankenstr. 11:°
-1955: Fertigstellung und Einweihung des Gemeindehauses am Wochenende nach Pfingsten, und Einweihung des provisorischen Glockenturms (Glockengießerei Ferdinand Otto in Hemelingen, abgestimmt auf das Geläut von St. Jakobi und Dom) (lt. Artikel Weser-Kurier 1.6.1955), Architekt: Jan Noltenius°
-2007: Barrierefreier Zugang°
Evtl. Ansprechpartner: Hr. Exner, Hr. Svoboda, (gesprochen mit dem Kirchenmusikerpaar)
Kurzbeschreibung:
Die evangelische St.-Pauli-Gemeinde wurde bereits 1639 als erste Kirchengemeinde auf dem linken Weserufer der Stadt Bremen gegründet. Ihr erstes, 1682 eingeweihtes Kirchengebäude an der Osterstraße fiel jedoch im Zweiten Weltkrieg einem Bombenangriff zum Opfer. Der Wiederaufbau der Kirche konnte nicht auf demselben Grundstück erfolgen, da die heutige Wilhelm-Kaisen-Brücke ein wenig versetzt zur Vorgängerbrücke neu errichtet wurde und ihre Zufahrt nun einen Teil des Kirchengrundstücks beanspruchte. Nach langwierigen Verhandlungen erhielt die Gemeinde schließlich einen Bauplatz rund hundert Meter weiter westlich an der südlichen Schmalseite des Neuen Marktes. An diesem städtebaulich bedeutsamen Platz entstand ab 1953 in mehreren Abschnitten die heutige Gebäudegruppe der St.-Pauli-Gemeinde, für deren Entwurf der renommierte Bremer Architekt Jan Noltenius verantwortlich zeichnete.°
Im ersten Bauabschnitt wurde das Pfarrhaus an der Kleinen Annenstraße 1 & 3 geplant und ausgeführt. Neben der Pastorenwohnung enthielt es auch eine Schwesternstation sowie Wohnräume für den Gemeindehelfer. In der zweiten, im Jahr 1955 abgeschlossenen Bauphase entstanden das Gemeindehaus sowie ein provisorisches Glockengerüst. Erst im letzten Bauabschnitt wurde die St.-Pauli-Kirche errichtet. Nach deren Weihe im Jahr 1967 hatte das provisorische Glockengerüst ausgedient und die bisher im großen Saal des Gemeindehauses abgehaltenen Gottesdienste konnten in das neue Kirchengebäude verlegt werden.°
Die Funktionsbauten - Pfarrhaus und Gemeindehaus mit großem Gemeindesaal im Obergeschoss - zeichnen sich durch eine zurückhaltende, sachliche Gestaltung aus, die noch die konservative Architektursprache des Heimatstils rezipiert. Die modernen, expressiven Formen des Kirchengebäudes dagegen heben sich auffällig von den übrigen Bauten ab. Zur gleichen Zeit wird sie jedoch durch die einheitliche Materialität in das Ensemble der übrigen Gebäude eingebunden.°
Obwohl die einzelnen Bauten der St.-Pauli-Gemeinde über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt hinweg entstanden sind, bezeugt ihr bis ins Detail aufeinander abgestimmter Gesamteindruck von der ganzheitlichen Planung des Architekten Jan Noltenius. Die Baukörper sind auf gekonnte Weise arrangiert; sie erscheinen locker angeordnet, doch sind sie durch die unterschiedlich aufwendige architektonische Gestaltung, die Größenverhältnisse, die Blickbeziehungen und die Ausbildung von Platzsituationen sorgfältig und wirkungsvoll aufeinander abgestimmt. Die ablesbare Zusammengehörigkeit der Bestandteile trägt zum baukünstlerischen Wert der Gesamtanlage bei. Weiterhin ist der Gebäudegruppe eine große städtebauliche Bedeutung beizumessen. So ist etwa der schlanke, hohe Campanile weithin sichtbar und bildet eine wichtige Höhendominante im Straßenbild der Bremer Neustadt. Die Hauptfassade der Kirche ist mit ihrem Eingangsportal dem Neuen Markt zugewandt, wodurch der Sakralbau im öffentlichen Raum sehr präsent ist. Die städtebauliche Setzung und die Architektursprache sind eng aufeinander abgestimmt und zeugen von der herausragenden baukünstlerischen Leistung des Architekten Jan Noltenius.
Epoche:
Nachkrieg
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1953-1955
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1965-1967
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Kröning, Albrecht
  Kommentar:
Betonglasfenster der Kirche
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Noltenius, Jan
  Funktion:
Architekt
Sozietät:
Bauherr
  Sozietät Name:
Mundhenke, August
  Sozietät Kommentar:
lt. Schulz, Kurd: St. Pauli in Bremen-Neustadt - 275 Jahre Geschichte einer Kirche, Bremen 1957, S.62
Sozietät:
Bauherr
  Sozietät Name:
St. Pauli-Gemeinde
Quelle:
Nacherfassung Ricci_Schneider
Lit.-Kurztitel:
Bremen und seine Bauten 1950-1979, 2014
  Stelle:
382
Lit.-Kurztitel:
Dickmann, Elisabeth; Bruch, Sigrid: 100 Jahre St. Pauli-Kantorei Bremen, Bremen 1998
  Stelle:
-
Lit.-Kurztitel:
Dillschneider, Karl: Die St.-Pauli-Kirche in der Bremer Neustadt, 1682-1982: Geschichte und Baugeschichte, Bremen 1982
  Stelle:
-
Lit.-Kurztitel:
Iken, Fr.: Die Geschichte der St. Pauli-Kirche u. -Gemeinde in Bremen, Bremen 1882
  Stelle:
-
Lit.-Kurztitel:
Leichtes Zelt und feste Burg, 2009
  Stelle:
200-201, Nr. 46
Lit.-Kurztitel:
Schulz, Kurd: St. Pauli in Bremen-Neustadt - 275 Jahre Geschichte einer Kirche, Bremen 1957
  Stelle:
-