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Ortsteil:
Gartenstadt Vahr
Straße:
Bardowickstraße 83
Denkmaltyp:
Kirche & Kirche ev.-luth
Listentext:
Bardowickstraße 83, Epiphanias-Kirche und Gemeindesaal, 1960 von Peter Ahlers (2020)
Baugeschichte:
1958-10-14: Bauantrag, Bauherr Brem. Ev. Kirche, Architekt Peter O. (ltmann) Ahlers BDA°
1959-06-05: Bauerlaubnis°
1959-11-24: Rohbauabnahme°
1960-01-06: Änderungsantrag (veränderte Gestaltung der beiden Giebel)°
1962/1964: Kindergarten Hützelstraße 77, Achitekt Peter Ahlers°
1973/1974: Neubau eines Pfarrhauses, eingeschossig, Satteldach, L-förmiger Grundriss, Architekt Heinz Lehnhoff°
1992/1994: zwei Anbauten an die Kirche und Gemeindezentrum: kleiner Anbau an der Rückseite des Turms; rückwärtiger Anbau an den Altenarbeits-Gruppenraum (Wintergartenartiges, rundum verglastes Gebilde mit Pfannedach, Architekt Werner Koch)
Kurzbeschreibung:
Die Kirche und der Gemeindesaal der Epiphanias-Gemeinde sind ein selbständiger Bestandteil des Epiphanias-Gemeindezentrums und der erste Hochbau für die erst 1956 in den Sprengeln des Domes und Sebaldsbrücks gegründete Evangelische Kirchengemeinde Bremen Neue-Vahr. Der Neubau an der Bardowickstraße wurde 1960 bezogen und hat als erste evangelische Trabantenstadtkirche nach dem 2. Weltkrieg eine Sonderstellung in der Bremer Kirchengeschichte.°
Der Architekt Ahlers entwarf über dem Grundriss eines gestreckten Sechsecks einen gemeinsamen Baukörper für die Kirche und den Gemeindesaal. Der Chor der Kirche weist nach Westen, die Bühne des Gemeindesaals nach Osten zur Bardowickstraße. Saal und Kirche sind einerseits getrennt durch eine Empore, unter der hindurch das Gebäude von zwei Seiten betreten werden kann. Andererseits verbindet ein gemeinsamer offener Dachstuhl die beiden Säle. Die einheitliche Raumwirkung wird besonders dann erreicht, wenn die mobile Trennwand unter der Empore geöffnet ist. Das Dach selbst prägt durch seine besondere Konstruktion den Raumeindruck. Es handelt sich um einen "Ludwig-Kroher-Dachstuhl" mit schräg zur Dachfläche geneigten, genagelten Fachwerksparren, die abwechselnd mit ihren Obergurten und Untergurten miteinander zu V-förmigen Gitterwerken verbunden werden. Dieses Konstruktionsprinzip war erstmals 1939 beim Oberfinanzpräsidium in München zur Anwendung gekommen, versprach eine nicht unwesentliche Holzeinsparung von 40% bis 70%, wurde vom Architekten Ahlers aber vermutlich aus ästhetischen Gründen gewählt. Das raumbildende Dach ist von jeher grundlegend für den Raumeindruck im Sakralbau gewesen und findet gerade im Kirchenbau der Nachkriegszeit neue Lösungen. Kurz zuvor waren die Bremer Kirchen in Bockhorn (Jan Noltenius, 1957-1959) mit einer mächtigen Stahlbetonbinderkonstruktion und die Zionskirche in der Neustadt (Carsten Schröck, 1955-1957), mit geradem Abschluss unter Betonschalensegmenten, errichtet worden. Bei beiden vorgenannten Kirchen ist der Kirchturm wie bei der Epiphanias-Kirche vor die Langseite gestellt. Der Grundtyp des Ahlers'schen Entwurfs ist also in Bremen damals durchaus schon geläufig, die Ausführung jedoch individuell und künstlerisch gelungen.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Ahlers, Peter
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Menz, Willy
Kommentar:
Chorfenster, Kreuz, Altar und Taufstein
Lit.-Kurztitel:
Die Neugestaltung Bremens, Heft 7: Stephani-Gebiet, Gartenstadt Vahr, Neue Vahr, Bremen 1965
Stelle:
Gartenstadt Vahr, S. 21-43
Lit.-Kurztitel:
Fliedner, Siegfried und Werner Kloos: Bremer Kirchen, Bremen 1961
Lit.-Kurztitel:
Harbers: Erstmalige Anwendung des "Ludwig-Kroher-Dachstuhls" =°
Baumeister (1939) 1
Stelle:
Technische und wirtschaftliche Rundschau (Beilage), S. 7-9
Lit.-Kurztitel:
Heitmann, Claus: Von Abraham bis Zion, Bremen 2000
Lit.-Kurztitel:
Leichtes Zelt und feste Burg, 2009/2016