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Straße:
Vegesacker Bahnhofsplatz 4 & 5 & 5a
Hermann-Fortmann-Straße 32
Listentext:
Vegesacker Bahnhofsplatz 4-5a, Bahnhof Vegesack, 1862, Umbauten 1906 und 1914-1916 (2022)°
Einzeldenkmal siehe: Vegesacker Bahnhofsplatz 4-5a°
Bestandteil der Denkmalgruppe:°
- Vegesacker Bahnhofsplatz 4-5a, Bahnsteigüberdachung, 1862, Erweiterung um 1925°
- Hermann-Fortmann-Straße 32, Güterbahnhof, 19. Jh.°
Hermann-Fortmann-Straße 32
Baugeschichte:
Bahnhof, 1862 eröffnet, als Kopfbahnhof konzipiert, Endpunkt der zweigleisigen Bahnstrecke Bremen-Vegesack, einer der wenigen erhaltenen historischen Bahnhöfe der Strecke°
Anlage, bestehend aus: Empfangsgebäude, Bahnsteigüberdachung, Güterbahnhof
Kurzbeschreibung:
Der 1862 fertiggestellte Bahnhof Vegesack war ursprünglich Kopfbahnhof und Endpunkt der im selben Jahr eröffneten Bahnstrecke Bremen-Vegesack. Es handelt sich um den einzigen noch erhaltenen historischen Bahnhof dieser Strecke. Die übrigen bauzeitlichen Hochbauten der Haltepunkte an dieser Trasse - Bremen-Burg, Lesum, St. Magnus und Schönebeck - existieren heute nicht mehr.°
Die Gründung der Farge-Vegesacker Eisenbahn (FVE) Aktiengesellschaft brachte zwei Jahrzehnte später einen bedeutenden Entwicklungsschub für die Industrialisierung von Bremen-Nord mit sich. So zählte beispielsweise die in Blumenthal ansässige Bremer Woll-Kämmerei AG (BWK), welche sich später zu einer der größten Wollkämmereien Deutschlands entwickelte, zu den wichtigsten Förderern der neuen, sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr genutzten Bahnlinie Bremen-Farge - Bremen-Vegesack. Mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Vegesack-Farge am 8. Dezember 1888 wurde der ursprüngliche Endbahnhof in Vegesack zu einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Bremen-Nord. Die Privatbahn mündete nicht nur am Bahnhof Grohn-Vegesack, sondern wurde auch von hier aus betrieben. Im Jahr 1906 kam es zu einer ersten Erweiterung des Bahnhofs durch ein zweiten Gleis auf der Strecke Burg-Lesum - Grohn-Vegesack und einen neuen Doppel-Bahnsteig.°
Während des Ersten Weltkriegs erhielt der Bahnhof drei neue Zungenbahnsteige und einen repräsentativen Abfertigungs- und Schalterbereich, der mit hochwertigen Fliesen, Reliefs und Skulpturen aus Keramik ausgestattet wurde. Weiterhin wurde die Gepäckabfertigung erweitert und ein heute nicht mehr erhaltener, 5-ständiger Lokomotivschuppen errichtet. Die Bahnsteigüberdachung wurde in diesem Rahmen aus ihrer ursprünglichen Position vor der Ostfassade des Empfangsgebäudes nach Nordosten verschoben und durch eine zusätzliche Überdachung entlang der neuen Bahnsteige ergänzt.°
Das Ensemble des Bahnhofsempfangsgebäudes Vegesack mit Bahnsteigüberdachung und ehemaligem Güterbahnhof ist ein bedeutendes Zeugnis der Verkehrsgeschichte des Landes Bremen im Allgemeinen und der Ortsgeschichte Vegesacks im Besonderen, da der Anschluss an das Bahnnetz die Entwicklung des Ortsteils von einer eher ländlich geprägten Gemeinde zu einem Industriestandort maßgeblich befördert hat. Es stellt eine charakteristische Bahnhofsanlage des späten 19. Jahrhunderts dar und dokumentiert sehr anschaulich die ursprüngliche Bedeutung dieser wichtigen Betriebsstelle der Bahnstrecke Bremen-Farge-Bremen-Vegesack.
Lit.-Kurztitel:
Am Weserstrand. Grohn - Vegesack - Fähr - Blumenthal, o.O., o.J.
Lit.-Kurztitel:
Aschenbeck, Nils: Bremen Nord aus der Luft, Delmenhorst 2002
Lit.-Kurztitel:
Boning, Heinrich: Stationen. Bahnhöfe zwischen Ems und Elbe, o.O, o.J.
Lit.-Kurztitel:
Hofmann, Sigrid (Hg.): Bremen-Nord in den Fünzigern. Vertrautes, Kurioses und längst Vergessenes festgehalten mit der Leica, Bremen [o.J.]
Lit.-Kurztitel:
Hollanders, Sophie: Vegesack. Alte Bilder einer Hafenstadt, Bremen 1984
Stelle:
138-139, Abb. 199, 200, 201
Lit.-Kurztitel:
Schneider, Agnes: Grohn damals und heute, Bremen 1981
Lit.-Kurztitel:
Steilen, D.: Geschichte der bremischen Hafenstadt Vegesack, Bremen 1926