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Mietshaus,Wohn- und Geschäftshaus (Bremen Gastfeldstraße 15 & 17 & 19, Friedrich-Ebert-Straße 152, Hegelstraße)

OBJ-Dok-nr.: 00003633




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Süd
Stadtteil:
Neustadt
Ortsteil:
Südervorstadt
Straße:
Gastfeldstraße 15 & 17 & 19
Friedrich-Ebert-Straße 152
Hegelstraße
Denkmaltyp:
Mietshaus & Wohn- und Geschäftshaus
Eintragung:
2020
Listentext:
Gastfeldstraße 15/19, Wohnanlage der Bremischen Beamten-Baugenossenschaft mit Wohn- und Geschäftshaus, 1925-1926 (2020)°
Friedrich-Ebert-Straße 152°
Hegelstraße°
Bestandteile der Denkmalgruppe:°
- Gastfeldstraße 17/19/Hegelstraße, Wohnanlage der Bremischen Beamten-Baugenossenschaft, 1925-1926°
- Friedrich-Ebert-Straße 152/Gastfeldstraße 15, Wohn- und Geschäftshaus, 1925-1926
Kurzbeschreibung:
Die in den Jahren 1925 bis 1926 in der Bremer Neustadt errichtete Wohnanlage an der Gastfeldstraße/Ecke Friedrich-Ebert-Straße zählt zu den wenigen Mietswohnbauten der Stadt Bremen, bei deren Gestaltung die zeitgenössische Architekturströmung des Backsteinexpressionismus konsequent umgesetzt wurde. Es handelt sich um ein gemeinsames Bauprojekt einer genossenschaftlichen Wohnungsbaugesellschaft und eines privaten Bauherrn. Das an der Friedrich-Ebert-Straße 152/Gastfeldstraße 15 gelegene Vierfamilienhaus wurde zwischen 1925 und 1926 für den Gewerbelehrer Gustav Franz Fanger errichtet, während gleichzeitig an der Gastfeldstraße 17-19 zwei Sechsfamilienhäuser unter Bauherrschaft der Bremischen Beamten-Baugenossenschaft entstanden. Der Entwurf und die Ausführung der gesamten Häuserzeile oblag der Bauhütte Hansa, die zum damaligen Zeitpunkt zu den größten Baubetrieben Bremens zählte. Mit der Bauleitung war der Baumeister Johannes Willy Berner betraut. Es entstand eine dreigeschossige, zur Gastfeldstraße hin traufständige Baugruppe, an die zur Hegel- und Friedrich-Ebert-Straße hin jeweils ein kurzer Seitenflügel anschließt. In der Fassadengestaltung der Obergeschosse zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen dem Bauteil der Beamten-Baugenossenschaft und demjenigen des privaten Bauherrn. So weisen etwa die Obergeschosse an der Friedrich-Ebert-Straße 152 ein rautenförmiges Ziegelmuster auf, das die Fassaden flächig überzieht und sich in variierter Form auch in den beiden Giebelfeldern an Friedrich-Ebert- und Hegelstraße wiederfindet.°
Es handelt sich bei der Wohnanlage um ein städtebaulich wie baukünstlerisch herausragendes Ensemble, das mit seiner markanten expressionistischen Fassadengestaltung im besonderen Maße die Straßenkreuzung der Friedrich-Ebert- und Gastfeldstraße prägt, wobei am Gebäudeteil des privaten Bauherrn Gustav Fanger der Einfluss moderner Gestaltungsideen noch stärker ablesbar ist als an der etwas konservativeren Häuserzeile der Bremischen Beamten-Baugenossenschaft. Die gelungene Zusammenführung der unterschiedlichen Vorstellungen der beiden Bauherren zu einem Ensemble mit harmonischer Gesamtwirkung zeugt von der hohen Entwurfsqualität der Bauhütte Hansa. Darüber hinaus ist das Bauwerk ein anschauliches Dokument der besonders wichtigen Entwicklungsphase des Bremer Mietwohnungsbaus zwischen den Weltkriegen, in der sich die neu gegründeten Genossenschaften von der Tradition des kleinteiligen Bremer Hauses ab- und dem Mietshausbau zuwandten.
Epoche:
Zwischenkrieg
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1925-1926
Sozietät:
Ausführung
  Sozietät Name:
Bauhütte "Hansa"
Sozietät:
Bauherr
  Sozietät Name:
Bremische Beamten-Baugenossenschaft
  Sozietät Dauer:
Gastfeldstraße 17-19
Sozietät:
Bauherr
  Sozietät Name:
Fanger, G.
  Sozietät Dauer:
Friedrich-Ebert-Straße 152
Quelle:
Nacherfassung Ricci_Schneider
Lit.-Kurztitel:
Knop, W.: Der Wohnungsbau in Bremen nach dem Kriege =°
Knop, Wilhelm (Hg.): Das Wohnungswesen der freien Hansestadt Bremen, Bremen 1929
  Stelle:
Abb. 58-59
Lit.-Kurztitel:
Knop, W.: Kleinwohnungsbau =°
Deutsches Bauwesen 3 (1927) 12
  Stelle:
Sonderheft Bremen, S. 288-293
Lit.-Kurztitel:
Knop: Der Wohnungsbau in Bremen nach dem Kriege =°
Tjaden (Hrsg.), Wohnungsbauten nach dem Kriege in den Städten an der Unterweser: Bremen, Wesermünde, Bremerhaven, Düsseldorf 1929
  Stelle:
Abb. S. 29