Aussichtspavillon

Bremen

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Schwachhausen

Bürgerpark

Aussichtspavillon

Der Aussichtsturm im Bremer Stadtwald, im Volksmund auch Judentempel (warum ist unbekannt) genannt, wurde 1909 von Franz Ernst Schütte (1826-1911) in Auftrag gegeben und nach Entwürfen des Münchner Architekten Gabriel von Seidl (1848-1913) im selben Jahr erbaut. Der Kaufmann Franz Schütte, von 1877 bis 1911 Vorsitzender des Bürgerparkvereins, hatte sich finanziell an der Planung des Stadtwalds beteiligt, stiftete den Aussichtsturm. Er steht auf einem Hügel westlich vom künstlich angelegten kleinen Stadtwaldsee und sollte einen Ausblick über den 1906 angelegten Stadtwald ermöglichen.°
Der Aussichtsturm ähnelt einem griechischen Thalos, einem Rundtempel. Das dreistufige Krepidoma trägt zwölf Säulen, die eine Peristasis um den Kernbau bilden. Vor jeder Muschelkalksäule ist eine kniehohe Kugel auf dem Sockel platziert. Drei plastisch hervorgehobene Schaftringe gliedern die Säulen, welche mit Formsteinen von Meerestieren verziert sind. Der Architrav weist eine ähnliche Verzierung auf und trägt ein pfannengedecktes, kegelstumpfförmiges Dach, auf dem ein weiterer Säulenkranz thront. Dieser ist nur etwa halb so groß und trägt seinerseits ein kegelförmiges Dach, das den Pavillon abschließt. Der Kernbau im Erdgeschoss wird durch ein Rundbogenportal mit Vorgelagerter Wandsäule erschlossen; fünf ovale Fenster mit fein gearbeiteten Metallgittern auf der Außenseite beleuchten das runde Innere.°
Schon kurz nach der Fertigstellung des Turms im November 1909 wurden seine Fenster durch Vandalismus mehrfach zerstört, sodass sie 1917 durch Drahtglas ersetzt wurden. Diese Maßnahme erwies sich jedoch als wirkungslos und so ließ man 1971 den Eingang des Gebäudes zumauern; die Tür fehlte schon seit Langem. 1978 und 2004 erfolgten umfassende Sanierungen, bei deren letzterer originalgetreue Rekonstruktionen der Tür und der Fenster eingebaut wurden.