Dank der Förderungen durch Sponsoren und Stiftungen war es möglich, die Nacherfassungen, die das Landesamt für Denkmalpflege bereits seit über zehn Jahren in Auftrag gibt, fortzusetzen.
Auf die Nacherfassung von Bremerhaven, Bremen-Nord und Bremen-Süd, folgt jetzt der Bremer Westen. Wie bereits bei den vorangegangen Nacherfassungen stellt das Ziel dieser Untersuchung dar, Entwicklungslinien der Stadtteilgeschichte zu erkennen, um die Belange der Denkmalpflege frühzeitig in die städtebauliche Planung der einzelnen Ortsteile einbinden zu können. Ausgewählte Gebäude sollen noch einmal aufgenommen werden, um ihren aktuellen Erhaltungszustand zu dokumentieren und deren Bedeutung für das Siedlungsgefüge untersuchen zu können. Bisher unbeachtete Bauten rücken so in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses.
"Nacherfassung historischer Bausubstanz in Bremen-West" wurde von Juli 2016 bis Juni 2017 von Marianne Ricci M.A. M.Sc. bearbeitet. Carolin Schümmer M.A. M.Sc. setzte ab September 2017 diese Arbeit fort. Der Bremer Westen wurde flächendeckend begangen und eine Auswahl von Gebäuden aufgenommen. Parallel fand eine Recherche zur Entwicklung der einzelnen Stadt- und Ortsteile statt, um bedeutende Bauten der Ortsgeschichte zu markieren.
Nach einer Vorauswahl und Bewertung erfolgt die Auswahl erhaltenswerter Bauten und Denkmalkandidaten, zu denen sich eine vertiefende Literatur- und Archivrecherche anschließt. Daneben stellen insbesondere die Kontakte zu den örtlichen Heimatverbänden eine wichtige Grundlage dar, um die Bedeutung der bebauten Umwelt in der Heimatgeschichte herauszustellen. Die Erkenntnisse aus der Auswertung der Archivalien, darunter schriftliche Quellen, Historische Karten (Stadtpläne, Postkarten, Ansichten), Baupläne, Aufnahmen und Zeichnungen werden mit dem fotografisch erfassten gegenwärtigen Erhaltungszustand der Gebäude abgeglichen, um den Baubestand bewerten zu können. Wichtig dabei ist auch immer der Blick vom Einzelobjekt auf Denkmalbereiche, Ensembles und die Eingebundenheit in das städtebauliche Gefüge. Dabei werden sowohl Denkmalkandidaten als auch erhaltenswerte, historische Bausubstanz, auch wenn sie (noch) nicht den Wert eines Kulturdenkmals erreicht, festgehalten. Alle erfassten Bauten werden in die Datenbank des Landesamtes aufgenommen und in einem Geoinformationssystem kartiert, so dass alle wichtigen Daten für eine angestrebte Unterschutzstellung der Gebäude zur Verfügung stehen.
Dank der großzügigen Förderung durch Sponsoren und Stiftungen ist diese Nacherfassung möglich geworden. Diese Public-Private-Partnership ist ein weiteres Beispiel dafür, wie das Landesamt für Denkmalpflege besondere Dienstleistungs- und Informationsangebote über das normale Maß hinaus anbietet.