Bis Ende 2022 wurden die Stadtteile Schwachhausen und Östliche Vorstadt bearbeitet. Im November begann Denkmalpflegerin Malina Ziemann M.A., M.Sc. mit der Erfassung des Stadtteils Hemelingen. Bis Juli 2023 inventarisierte sie die Ortsteile Hemelingen sowie Hastedt und führt mit Sebaldsbrück, Arbergen und Mahndorf das Projekt fort.
Dabei bildet die Aufarbeitung der Stadtteilgeschichte einen wichtigen Aspekt des Arbeitsprozesses. Die Stadtteilgeschichte stellt sich aufgrund der damaligen Zugehörigkeit einiger Ortsteile zu Preußen als besonders spannend und aufschlussreich für die Entstehungsgeschichten der einzelnen Gebäude heraus.
Trotz der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und Veränderungen im Wandel der Zeit erweist sich der erhaltene Gebäudebestand des Bremer Osten, welcher von Wohn- über Sakral-, Verkehrs-, Verwaltungs- sowie Industrie- bis hin zu Bunkerbauten reicht, als sehr facettenreich.
Das Ergebnis der vorangegangenen Nacherfassung der historischen Bausubstanz in Bremen-West, ist im August 2018 von der Denkmalpflegerin Carolin Schümmer M.A. abgeschlossen worden, es zeigt mit rund 170 erhaltenswerten Baulichkeiten/Ensembles und 43 Denkmalvorschlägen die architektonische Vielfalt in Bremen-West auf. In diesem Bezirk, dessen Stadtbild durch die Entwicklungsgeschichte der angrenzenden Industriestandorte um die Jahrhundertwende geprägt wurde, hinterließen der Zweite Weltkrieg und die Folgen des wirtschaftlichen Wandels tiefgreifende Veränderungen in der Stadt- und Sozialstruktur. Doch sind bauliche Zeugnisse und Siedlungsstrukturen der ehemaligen Arbeiterstadtteile auch noch heute gut ablesbar.
Dank der großzügigen Förderungen der Sponsoren und Stiftungen kann aktuell der Bremer Osten bearbeitet werden. Die Untersuchung wurde im September 2018 von Frau Schümmer mit dem Stadtteil Schwachhausen begonnen. Sie inventarisierte bis Juni 2019 die Ortsteile Gete und Barkhof. Im Juli 2019 übernahm die freiberufliche Kunsthistorikerin Maike Kamp M.A. die weitere Bearbeitung dieses Stadtteils. Sie wird sich im Anschluss daran mit der östlichen Vorstadt befassen. Das Stadtbild und die Entwicklungsgeschichte des Bremer Ostens mit seinen sieben Stadtteilen sind vielschichtig. Doch wie der Bremer Westen, so liegt auch der Bezirk Bremen-Ost durch immobilienwirtschaftliche Interessen unter starkem Veränderungsdruck. Das Inventarisationsprojekt stellt einen Versuch dar, dem Abriss wertvoller historischer Bauten entgegenzuwirken. Das Ziel ist es, die denkmalpflegerischen Absichten frühzeitig in die städtebauliche Planung einbringen zu können, indem die wertvollen zukünftige Kulturdenkmale und die erhaltenswerten Bauten benannt werden, auch wenn letztere den Wert eines Denkmals nicht mehr oder noch nicht erreichen.
Wie bei den vorangegangenen Nacherfassungen werden die einzelnen Stadtteile, zunächst Schwachhausen und die Östliche Vorstadt, flächendeckend begangen und ausgewählte Gebäude fotografisch dokumentiert und untersucht. Eine vertiefte Recherche über die Geschichte der Stadt- und Ortsteile verfolgt das Ziel, die Bedeutung der Orts- und Heimatgeschichte herauszustellen. In einem weiteren Arbeitsschritt werden die Bestände des Staatsarchivs, der Heimatarchive und Baubehörden gesichtet, um die historischen Quellen wie Fotos, Postkarten, Stadtpläne und Bauakten wissenschaftlich auszuwerten. Erst die Gegenüberstellung dieser wertvollen Archivalien mit den erfassten Bauten ermöglicht die Bewertung des Erhaltungszustandes und lässt die Bedeutung der Bauten in ihrem städtischen Gesamtgefüge erkennen.
Für die angestrebte Unterschutzstellung werden sämtliche Daten und Bauten in der Datenbank des Landesamtes zur Verfügung gestellt und in einem Geoinformationssystem kartiert.
Elke Onnen M.A. ist Ansprechpartnerin für die Nacherfassung in Bremen-Ost. Kontakt kann über die zentrale Rufnummer des Denkmalamtes 0421-361-2502 hergestellt werden.
Dank der großzügigen Förderung durch Sponsoren und Stiftungen ist diese Nacherfassung möglich geworden. Diese Public-Private-Partnership ist ein weiteres Beispiel dafür, wie das Landesamt für Denkmalpflege besondere Dienstleistungs- und Informationsangebote über das normale Maß hinaus anbietet.